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Abbau der Diskriminierung von Lesben und Schwulen
Südschleswigscher Wählerverband Schleswig-Holsteinischer Landtag im Schleswig-Holsteinischen Landtag Düsternbrooker Weg 70 D - 24105 Kiel Tel. (0431) 988 13 80 Fax (0431) 988 13 82 SSW-Landtagsvertretung Norderstr. 74 PRESSEINFORMATION D – 24939 Flensburg Tel. (0461) 14 40 83 00 Fax (0461) 14 40 83 05 Kiel, d. 26.01.2001 Silke Hinrichsen: Es gilt das gesprochene WortTOP 24 Abbau der Diskriminierung von Lesben und SchwulenDer SSW steht weiterhin hinter der Schwulen- und Lesbenpolitik, die seit 1996 von der rot-grünen Landesregierung betrieben wird. Wir brauchen weiterhin eine aktive Politik für dieChancengleichheit und gegen die Diskriminierung von Lesben und Schwulen.Die größte politische Errungenschaft in diesem Sinne ist zweifellos die endlich beschlosseneEinführung einer registrierten Partnerschaft für Lesben und Schwule. Darauf wird ja auch imBericht ausführlich eingegangen. Die gefundene Regelung geht zwar lange noch nicht weitgenug, aber es ist zumindest ein erster Schritt getan worden. Das Ziel muss aber weiterhineine Gleichstellung mit der Ehe sein – auch wenn die Verwirklichung in Etappen erfolgt. Wirerwarten jetzt von der Bundesregierung, dass das Lebenspartnerschaftsgesetz-Ergänzungs-gesetz nicht auf lange Zeit in der Schublade verschwindet, sondern dass weiterhin offensiv fürdie Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare gekämpft wird. Wir sind ziemlich zuversicht-lich, dass zukünftig noch weitere Rechte – und Pflichten – folgen werden. Das ist zumindestdie Erfahrung aus den skandinavischen Ländern, wo die homosexuellen Partnerschaften alserstes legitimiert wurden. Dort hat man auch erst später weitergehende Regelungen z. B. fürdie Adoption leiblicher Kinder eingeführt.Es ist aber dessen ungeachtet enttäuschend, dass die Mehrheit der Bundesländer noch immernicht akzeptieren kann, dass die sexuelle Orientierung eines Menschen kein Kriterium für Internet: http://www.ssw-sh.de; e-mail:info@ssw-sh.de staatliches Handeln und staatliche Normen sein darf. Hier müssen viele Fehler derVergangenheit geheilt werden. Wir halten es aber für problematisch, wenn die Gleichstellungder Lesben und Schwulen nur durch Sonderregelungen erfolgt. Damit wird die sexuelleOrientierung immer noch zur Grundlage der - jetzt separaten - Gesetzgebung. Diese Form der„positiven“ Diskriminierung mag zur Zeit noch notwendig sein. Sie ist aber beileibe nicht derWeisheit letzter Schluss. Daher stehen wir auch einem Antidiskriminierungsgesetz skeptischgegenüber. Es ist wichtiger die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Lebensweisen durch gesetz-liche Gleichstellung in allen rechtlichen Bereichen und durch soziale Maßnahmen zu fördern.Das macht die Landesregierung ja auch schon auf vielen Feldern.Sie hat eine lange Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Gleichbehandlung der Lesben undSchwulen zu fördern. Wir unterstützen vorbehaltlos das große Engagement in zentralensozialen Bereichen wie z. B. Jugendhilfe, Familie, Beratung, Schule und Arbeitswelt.Was wir im vorliegenden Bericht allerdings vermissen, sind Aussagen über die Erreichungder Ziele dieser Schwulen- und Lesbenpolitik. Das Land Schleswig-Holstein wendet z. B.jetzt seit einigen Jahren Instrumente wie Multiplikatorenbildung und Informationsmaterial an,um die gesellschaftliche Situation der Lesben und Schwulen zu verbessern. Ich würde mirdaher wünschen, dass die Landesregierung mitteilt, was dieses gebracht hat. WelcheErkenntnisse hat sie darüber, inwieweit diese Multiplikatoren- und Informationsarbeit zupositiven Effekten bei den „Endverbraucherinnen und Endverbrauchern“ geführt hat? Nurwenn wir diese Informationen haben, können wir wirklich bewerten, ob die bestehende Arbeitunverändert fortgesetzt werden soll, oder ob sie vielleicht noch verbessert werden kann. Mirist klar, dass in einem solchen Bereich keine harte Evaluation möglich ist. Es ist natürlichschwer, Erfolge zu erfassen, wenn es um die Veränderung menschlichen Bewusstseins undsozialen Handelns geht. Trotzdem hätten wir gern gewusst, auf welcher Grundlage dieLandesregierung die von ihr durchgeführten Maßnahmen zum Abbau der Diskriminierungvon Lesben und Schwulen bewertet. Internet: http://www.ssw-sh.de; e-mail:info@ssw-sh.de