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Karl-Martin Hentschel: Schleswig-Holstein holt auf
PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Es gilt das gesprochene Wort! Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 KielTOP 25 - Außenhandelswirtschaft - Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 Telefax: 0431/988-1501 Mobil: 0172/541 83 53 E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.gruene-landtag-sh.de Schleswig-Holstein holt auf Nr. 125.01 / 10.05.2001Kleine und mittlere Betriebe sind das Rückrat unserer Wirtschaft und obwohl diese eher benachteiligt sind beim Wettbewerb auf den internationalen Märkten, hat dennoch die schleswig-holsteinische Exportquote zugenommen. Ein Erfolg der rot-grünen Wirt- schaftspolitik sagt der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Karl-Martin Hentschel:"Herr Präsident, meine Damen und Herren,Es ist ein großer Erfolg für die Wirtschaftspolitik des Landes, wenn die Verflechtung der schleswig-holsteinischen Wirtschaft mit dem Ausland zugenommen hat. Es ist eine alte Weisheit, dass Großbetriebe eine höhere Exportquote haben als mittlere und kleine Be- triebe, die sich eher auf die regionalen Märkte orientieren. Weiterhin haben warenprodu- zierende Betriebe in der Regel mehr Außenhandel als Dienstleistungsbetriebe.Beide Tatsachen sprechen eigentlich gegen eine hohe Exportquote unserer Wirtschaft, trotzdem haben wir diese Erfolge zu verzeichnen. Es hat aber seine Zeit gebraucht für diese positive Entwicklung.Der Bericht der Landesregierung weist darauf hin, dass z.B. die Automobilbranche mit einem hohen Exportanteil überhaupt nicht in Schleswig-Holstein vertreten ist und die für unser Land so bedeutsame Werftindustrie mit einem traditionell hohem Exportanteil, eine abnehmende Bedeutung für die Wertschöpfung im Land hat.Etwas überraschend ist die relativ geringe Exportquote der umsatzstarken Branche Er- nährungsgewerbe. Hier ist sicher noch was zu tun in Hinblick auf gesunde, schadstoff- freie und qualitativ hochwertige Lebensmittel, auch bearbeitete und veredelte Lebensmit- tel.Standortvorteile hat die Wirtschaft von Schleswig-Holstein bei den Exporten nach Polen, ins Baltikum und nach Russland. Die politische Orientierung in die Ostseeregion bringt auch wirtschaftliche Resultate. Dass die bedeutendste Exportadresse der Europäische Markt ist, kann nicht verwundern, auffällig ist aber der Absatzmarkt Asien, mit China an der Spitze. Da zeigen sich die An- strengungen des Landes bei der Förderung von Kontakten, der Unterstützung bei Mes- sen und Ausstellungen.Große Unternehmen sind wesentlich eher in der Lage, neue Märkte zu durchdringen und sich Positionen aufzubauen. Bei mittleren und kleinen Betrieben, und die sind ja das Rückgrad unserer Wirtschaft, ist das anders. Hier braucht es der staatlichen Hilfestel- lung, wie die Wirtschaftsförderung Schleswig-Holstein GmbH sie organisiert.Diese Erfolge bringen aber auch Probleme mit sich. Filialen amerikanischer Konzerne haben eben ihre Konzernspitze nicht in Schleswig-Holstein sitzen, sondern meist jenseits des Atlantik. Und auch die Bereitschaft zur beruflichen Ausbildung sehen US-Manager anders: Entweder weil für sie eine kurzfristiger Kostensicht Vorrang hat vor einer mittel- fristigen Investition in die Manpower, vielleicht aber auch, weil sie eine vergleichbare Be- rufsausbildung in den USA nicht kennen.Aus diesen Gründen muss die Basis unserer einheimischen Wirtschaft in mittelständi- schen Betrieben liegen, sowohl im Dienstleistungsbereich wie in der Produktion und im Handwerk. Gerade die unternehmensbezogenen Dienstleistungs- und Servicefirmen bil- den das Umfeld, das den Standort Schleswig-Holstein auch für größere Investitionen att- raktiv macht.Investitionen werden nicht vorrangig durch direkte und indirekte staatliche Hilfen, sprich Geschenke angelockt, sondern durch ein attraktives Umfeld von Kleinunternehmen, qua- lifizierten Arbeitsplätzen und natürlich auch von Absatzmöglichkeiten, wie sie z.B. durch die Nähe der Metropole Hamburg gegeben sind.Wir sind besonders froh darüber, dass auch die heimische Windenergiewirtschaft Ex- porterfolge feiert. Ein erster Schritt dazu ist der Auftrag aus Indonesien für 300 Windan- lagen. Viele andere Küstenländer haben Bedarf nach ausgereiften, ertragsstarken und technologisch hochwertigen Windenergieanlagen.Benjamin Disraeli sagte vor 130 Jahren: Das Geheimnis des Erfolges liegt in der Ziel- strebigkeit. Man kann es so ausdrücken: Erfolgreiche Manager zeichnen sich in der Re- gel eher durch leises effizientes Management aus als durch laute PR-Arbeit und 18- Prozent-Sprüche. Eine solche Zielstrebigkeit möchte ich heute dem Wirtschaftsminister dieses Landes bescheinigen. Es macht Spaß mit ihm zusammenzuarbeiten - und dies wissen viele in der Wirtschaft dieses Landes zu würdigen." ***