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Monika Heinold: Nummer gegen Kummer
PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Es gilt das gesprochene Wort! Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 TOP 34 - Kinder- und Jugend- sowie Elterntelefon - 24105 Kiel Durchwahl: 0431/988-1503 Dazu erklärt die Parlamentarische Geschäftsführerin Zentrale: 0431/988-1500 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Telefax: 0431/988-1501 Mobil: 0172/541 83 53 Monika Heinold: E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.gruene-landtag-sh.de„Nummer gegen Kummer“ Nr. 159.01 / 31.05.2001„Das Kinder- und Jugendtelefon (KJT) ist ein Gesprächsangebot an Kinder und Jugendli- che aller Altersstufen. Es ist leicht erreichbar und garantiert den Anrufenden absolute Anonymität. Wenn Kinder und Jugendliche beim KJT einen Ansprechpartner suchen, fin- den sie Anregung und Unterstützung, um Situationen, Probleme, Entwicklungsaufgaben zu reflektieren und besser zu bewältigen“.Diese Beschreibung macht die Notwendigkeit des Angebotes deutlich. Im letzten Jahr wurden in Schleswig-Holstein über 64.000 eingegangene Anrufe beim KJT registriert. Überwiegend Mädchen im Alter von elf bis 15 Jahren nehmen dieses Angebot wahr. Damit trägt das Telefon auch dazu bei, dass - wie im Kinder- und Jugendhilfegesetz vor- gesehen - Angebote für Mädchen geschaffen werden, wie hier durch anonyme Ge- sprächsangebote.Die kostenlose „Nummer gegen Kummer“ funktioniert aber nur, weil viele bereit sind, sich zu engagieren. 2.500 ehrenamtliche BeraterInnen bundesweit, ca. 130 davon in Schles- wig-Holstein: Das ist eine beachtliche Zahl engagierter Menschen, denen wir zu Dank und Anerkennung verpflichtet sind. Zumal die erwachsenen Ehrenamtlichen die Kosten für ihre Ausbildung selbst tragen.Vorbildlich ist aber auch das Engagement der Telekom, welche die Telefonkosten spon- sert. Anerkennung verdient auch der Kinderschutzbund, der mit diesem Telefon trotz al- ler Finanzierungsprobleme wichtige Orientierungshilfen gibt. Erwähnt werden muss aber auch der Kreis Stormarn, der 50.000 DM kommunale Mittel bereitstellt, um das Kinder- und Jugendtelefon am Leben zu erhalten.Hervorzuheben ist außerdem die qualifizierte telefonische Beratung: Die BeraterInnen qualifizieren sich durch eine 60-Stunden-Ausbildung, eine praxisbegleitende Supervision ist verbindlich vorgeschrieben und mindestens eine Weiterbildungsveranstaltung pro Jahr ist Pflicht. Trotz des großen ehrenamtlichen Engagements und des Sponsorings durch die Telekom und den KV Stormarn, konnte das Kinder- und Jugendtelefon nicht kostendeckend arbei- ten. Deshalb bezuschusst die Landesregierung in diesem Jahr einmalig dieses wichtige Angebot mit 60.000 DM zur Schließung der entstandenen Finanzlücke. In Gesprächen mit den kommunalen Spitzenverbänden soll dann aber ein dauerhaftes Finanzierungs- konzept erarbeitet werden.Aus meiner Sicht sind die Kreise und kreisfreien Städte gut beraten, das Angebot des Kinder- und Jugendtelefons zu bezuschussen, um es aufrecht zu erhalten. Der präventi- ve Charakter hilft den Kommunen, Folgekosten im Rahmen der Jugendhilfe zu vermei- den und mittelfristig Kosten zu sparen.Die gleichen Argumente, die für den präventiven Charakter des Kinder- und Jugendtele- fons sprechen gelten auch für das Elterntelefon. Hier geht der Kinderschutzbund von drei Standorten und jährlichen Kosten in Höhe von 100.000 DM aus, um eine flächendecken- de Beratung zu gewährleisten.Dieses Beratungsangebot basiert ebenfalls auf einem großen ehrenamtlichen Engage- ment und auf der finanziellen Unterstützung des Kinderschutzbundes. Ich teile die Ein- schätzung der Landesregierung, dass dieses Angebot eine wertvolle pädagogische Hilfe für Eltern und andere Erziehungsberechtigte ist und gehe deshalb davon aus, dass die Landesregierung bei ihren Verhandlungen mit Land, Kreistag und Städteverband auch dieses Thema mit zu lösen versucht.Gerade der Bericht über die Schreikinder hat noch einmal deutlich gemacht, dass Eltern oftmals kurzfristig Hilfestellung brauchen, um den Alltag zu bewältigen und um Gewalt zu vermeiden. Früh einsetzende Hilfe ist auch hier notwendig und spart mittelfristig Kosten. ***