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Günther Hildebrand: "Worin sind sich die Landesregierung und Winston Churchill einig ? - No Sports!"
FDP Landtagsfraktion Schleswig-HolsteinPresseinformation Wolfgang Kubicki, MdL Nr. 429/2001 Vorsitzender Dr. Christel Happach-Kasan, MdL Stellvertretende Vorsitzende Kiel, Freitag, 14. Dezember 2001 Dr. Ekkehard Klug, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer Sperrfrist: Redebeginn Christel Aschmoneit-Lücke, MdL Joachim Behm , MdL Es gilt das gesprochene Wort! Dr. Heiner Garg, MdL Günther Hildebrand, MdLGünther Hildebrand: „Worin sind sich die www.fdp-sh.de Landesregierung und Winston Churchill einig ? - No Sports!“ In seinem Redebeitrag zu TOP 14 (Sport in Schleswig-Holstein) erklärte der sportpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Günther Hildebrand:„Sport in Schleswig-Holstein beschränkt sich auch nicht nur auf die mögliche Ausrichtung der Olympischen Spiele. Sport in Schleswig-Holstein, dass sind tausende Ehrenamtler, die in ihrer Freizeit unseren Kindern Spaß an der körperlichen Bewegung, Geselligkeit und auch ein Bewußtsein für die eigene Gesundheit vermitteln.Bei den Kindern gilt dazu das Zitat von August Bürger: „Was Hänschen nicht lernt, das lernt Hans nimmermehr.“ Hierbei ist speziell die Vermittlung von Sozialkompetenz im Sport gemeint. Wer als Kind und Jugendlicher auch wettkampfmäßig Sport betreibt,- der lernt die Fähigkeit zu kooperativen Zusammenarbeit und zur konkurrenzorientierten Auseinandersetzung; - der lernt die Fähigkeit zur angemessenen Verarbeitung von Sieg und Niederlage, - der lernt die Fähigkeit zur friedlichen, fairen und argumentativen Konfliktlösung und zur Entwicklung von Regelungen sowie die Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.All dies sind Fähigkeiten, die im späteren Zusammenleben von Menschen unabdingbar sind. Insofern hat Sport auch gewaltpräventiven Charakter. Gerade Mannschaftssportarten sind es, die Zusammenarbeit und ein gemeinsames Ziel sowie die Verantwortung für andere vermitteln. Gerade die Einzelsportarten sind es, die das Verlieren in Anstand und mit Respekt vor der Leistung des Gegenübers vermitteln, da bei diesen kein Dritter für die eigene Niederlage verantwortlich gemacht werden kann.Christian Albrecht, Pressesprecher, V.i.S.d.P., FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: presse@fdp-sh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/ Darüber hinaus lernen Kinder durch sportliche Betätigung bereits die Freude an der körperlichen Bewegung. Regelmäßiger Sport ist außerdem ein Beitrag zur eigenen Gesundheit. Eine Verbreiterung von sportlichen Aktivitäten in der Gesellschaft ist darüber hinaus für die Prävention im Gesundheitswesen von Bedeutung. Erst Vorgestern forderte der Präsident des Deutschen Sportbundes, Manfred von Richthofen, von der Bundesregierung mehr Druck auf die Kultusminister der Länder auszuüben und den Zusammenhang von Sport und Gesundheit verstärkt in die öffentliche Diskussion zu rücken und dabei auch den Sport von Kindern im Vorschulalter und von Jugendlichen nicht auszuklammern.Nicht zu vergessen ist die integrative Bedeutung von Sport gerade vor dem Hintergrund des zur Zeit intensiv diskutierten Zuwanderungsgesetzes.Sport hat also eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung. Dieser Bedeutung muss sich auch der Staat bewußt sein. Die große Anfrage der CDU ist vom Schwerpunkt leider mehr als alles andere eine Anfrage zur Situation im Schulsport in Schleswig-Holstein. Dabei geht die Bedeutung des Vereinssports etwas unter, das ist bedauerlich.In der Antwort der Landesregierung wird aufgrund der gestellten Fragen gründlich auf die Bedeutung des Sports in den schleswig-holsteinischen Schulen aber auch des Sports insgesamt für den Einzelnen und die Gesellschaft eingegangen. Diesen zutreffenden Bemerkungen haben wir nichts hinzuzufügen.Wenn es allerdings um die Umsetzung der Bedeutung in die Realität geht bleiben des öfteren nachvollziehbare Antworten aus. Dabei fällt auf, dass im Rahmen der amtlichen Schulstatistik anscheinend einige Schwerpunkte so gesetzt wurden, dass negative Bilanzen für die Landesregierung ausbleiben. So erstaunt es mich, dass auf Seite 8 in der Antwort der Landesregierung auf die Anfrage zwar die Zahl der für Sport-Arbeitsgemeinschaften aufgewendeten Lehrstunden mitgeteilt werden kann, die Anzahl der erteilten Sportstunden in den zurückliegenden Jahren aber von der amtlichen Schulstatistik nicht erfasst wird. Vielleicht liegt das daran, dass in den Jahren 1992-1995 sich das Stundenfehl von 4% auf über 9 % mehr als verdoppelt hatte. Bei 6,7 % im Jahr 1994 hörte man aber auf, dies in der amtlichen Statistik festzustellen.Auf die Frage, ob die Anzahl der Lehrerinnen und Lehrer mit der Lehrbefähigung für den Schulsport ausreicht, die erforderlichen Regelstunden zu erteilen, wird ausgeführt, dass das Stundenfehl für den Sportunterricht nicht erfaßt wird. Dann aber stellt die Landesregierung fest, ich zitiere:„Eine überschlägige Betrachtung lässt den Schluß zu, dass derzeit die erforderlichen Stunden und das mögliche Angebot nach Lehrbefähigung in einem ausgeglichenen Verhältnis stehen.“Das verstehe wer will.Interessant war ebenfalls die Statistik über die Entwicklung der voll- und teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte mit der Lehrbefähigung Sport an den verschiedenen Schularten im Land von 1994/95 bis 1999/2000:- An den Grund- und Hauptschulen ein Minus von 37. - An den Sonderschulen ein Minus von 14. - An den Realschulen ein Plus von einer Lehrkraft. - An den Gymnasien ein Minus von 26. - An den Gesamtschulen - nun kommt’s – ein Plus von 35. - Das macht insgesamt einen Abbau von 41 Stellen.Soviel zum Schwerpunkt Sport an den Schulen dieser Landesregierung.Wie die Landesregierung in ihrem Bericht ausführt, werden zu wenig Sportlehrer ausgebildet, um den Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern an den Grund- und Hauptschulen bis 2008 Christian Albrecht, Pressesprecher, V.i.S.d.P., FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: presse@fdp-sh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/ abzudecken und bereits heute werden Lehrkräfte an Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschulen „in der Regel“ im Sportunterricht fachadäquat eingesetzt. Es kommt aber auch zu fachfremd erteiltem Sportunterricht. Eine Statistik hierüber – wie sollte es anders sein – ist hierzu aber nicht vorhanden.Die „Bedeutung“ des Schulsports für die Landesregierung lässt sich aber auch an der Alterstruktur der Lehrerinnen und Lehrer an unseren Schulen zusammenfassen.54,6 % der Sportlehrerinnen und -lehrer sind 50 Jahre und älter.Meine Damen und Herren, auch ich bin bereits über 50 Jahre alt, ich würde es mir aber nicht zutrauen, Schülerinnen und Schülern Übungen zum Beispiel an den Geräten vorzuturnen.Der Schulsport legt die Grundlage für den Sport als Freizeitaktivität, daher schlagen Defizite im Schulsportbereich auch auf den Vereinssport zurück.Es reichte der Regierung aber nicht aus den Schulsport zu vernachlässigen, auch der Vereinssport wurde und wird durch unsinnige Regelungen behindert.Der Klassiker unter diesen Regelungen - und ich habe ihn schon oft genug benannt ist das sogenannte 630,- DM-Gesetz.Auf die Frage, ob der Landesregierung die durchschnittliche Gesamtsumme der sozialversicherungsrechtlichen Abgaben durch das neue 630,- DM-Gesetz bekannt sei wird geantwortet, dass es hierzu keine Erhebungen gäbe und zukünftig auch keine erhoben werden. Aber das ist typisch Gesetze ändern ohne vorher die Grundlagen ermittelt zu haben.Auf die Frage, ob der Landesregierung bekannt sei, ob und welche Vereine wegen des sogenannten 630,- DM-Gesetzes Mitgliedsbeiträge erhöhen mußten, wird lapidar mit „Nein“ geantwortet. Ich füge hinzu, dass interessiert die Landesregierung auch nicht.Eine Große Anfrage mit dem Titel „Sport in Schleswig-Holstein“ hatte ich mir anders vorgestellt.Nicht nur hauptsächlich Schulsport und etwas Breitensport, sondern auch zum Beispiel Betriebssport und besonders der Spitzensport hätten mit angefragt werden müssen. Denn Breiten- und Spitzensport sind die zwei Seiten einer Medaille und bedingen einander.Breitensport der Talente sichtet und fördert und Spitzensport, der für viele Jugendliche Anreiz bietet, sich auch sportlich zu betätigen.Apropos Spitzensport: Im Vergleich zu den anderen Bundesländern wird in Schleswig- Holstein wenig Spitzensport geboten. Vom Männerhandball mit den drei Bundesligisten einmal abgesehen. Aber selbst hier geht nun die SG Bad Schwartau nach Hamburg wegen der besseren wirtschaftlichen Perspektiven.Seit Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 gab es im Fußball bei uns noch keinen Erstligisten. Aber das liegt vielleicht ja auch daran, dass sich Schleswig-Holsteiner sich schwerer tun, etwas mit Füßen zu treten.Auch ein Vergleich mit anderen Bundesländern über Ausstattung und Förderung des Sports wäre ein Hinweis darauf, welchen Stellenwert der Sport bei dieser Landesregierung hat.Als Fazit bleibt bestehen: Worin sind sich die Landesregierung und Winston Churchill einig?„NO SPORTS!“Christian Albrecht, Pressesprecher, V.i.S.d.P., FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: presse@fdp-sh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/