Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Dr. Henning Hoeppner zu TOP 14 Sport in Schleswig-Holstein
Sozialdemokratischer InformationsbriefHenning Höppner zu TOP 14:Sport in Schleswig-HolsteinDie Große Anfrage der CDU und dementsprechend die Antwort der Landesregierung konzentrieren sich fast völlig auf den Bereich des Schulsports. Das, so könnte man sagen, wird der Bedeutung des Sports als Freizeitgestaltung und als eines der wich- tigsten Felder des ehrenamtlichen Engagements in der Gesamtgesellschaft nicht ge- recht; andererseits ist der Zusammenhang zwischen der Arbeit der Schule und der späteren sportlichen Betätigung nicht von der Hand zu weisen.Die Fragestellung der CDU geht, wie wir das bei vielen Gelegenheiten erleben dürfen, im Vorverständnis davon aus, dass der Schulsport in Quantität und Qualität ein defizi- tärer Bereich sei. Dankenswerterweise hat die Landesregierung diese Steilvorlage ge- nutzt, um mit detailliertem Zahlenmaterial zu belegen, dass bei allen Problemen, die wir gar nicht weg diskutieren wollen, der Sportunterricht an unseren Schulen eine wichtige Rolle spielt.Der vor wenigen Jahren neu gefasste Lehrplan für das Fach Sport hat die Aufgaben des Schulsports umfassend definiert. Sie bestehen nicht nur aus dem Antrainieren mo- torischer Fertigkeiten, sondern auch aus dem Erwerb sozialer und psychischer Kompetenzen. Nicht nur der einzelne Schüler lernt, seine Leistungsmöglichkeiten und seine Grenzen zu erfahren und zu erweitern; stärker als in anderen Schulfächern wird das Erleben und Verarbeiten von gemeinsamem Erfolg oder Misserfolg trainiert.Umso wichtiger ist der Sportunterricht für Kinder und Jugendliche mit körperlichen oder geistigen Behinderungen, an Sonderschulen ebenso wie in Integrationsmaßnahmen. Mit Recht hebt die Landesregierung das Programm IBIS zur gemeinsamen Unterrich- tung blinder und sehender Schüler im Sport hervor. Schleswig- HolsteinHerausgeber: SPD-Landtagsfraktion Verantwortlich: Petra Bräutigam Landeshaus Postfach 7121, 24171 Kiel Tel: 0431/ 988-1305/1307 Fax: 0431/ 988-1308 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Internet: www.spd.ltsh.de SPD -2-Es ist daher begrüßenswert, dass die Bildungsministerin das kommende Jahr 2002 zum Jahr des Schulsports erklärt hat. Die dazu vorbereitete Broschüre zeigt die Vielfalt der bestehenden Leistungswettbewerbe für Schüler und Lehrer, unter denen ich „Ju- gend trainiert für Olympia“ hervor heben will.Auf das dramatisch schlechte Abschneiden des deutschen Schulsystems in der PISA- Studie hat es sehr unterschiedliche Reaktionen gegeben, doch nahezu einhellig war der Ruf nach mehr Ganztagsangeboten. Das Land hatte bereits vor der Veröffentli- chung der PISA-Ergebnisse beschlossen, ebenfalls im kommenden Jahr in die Mitfi- nanzierung von Ganztagsangeboten an Schulen einzusteigen. Bei diesen Angeboten werden Sportarbeitsgemeinschaften in Zusammenarbeit mit den Sportvereinen eine zentrale Rolle einnehmen.In den nächsten Jahren wird es eine spürbare Verjüngung des Lehrkörpers gerade im Fach Sport geben, in dem die Altersgruppe der über 50-jährigen noch sehr stark ver- treten ist. Wir werden im Grund- und Hauptschulbereich dieselben Probleme bekom- men wie in etlichen anderen Fächern, weil die Zahl der Absolventen unserer Lehrer bildenden Hochschulen nicht Schritt mit dem Bedarf hält.Schleswig-Holstein hat – anders als andere Länder - in den letzten Jahren die Stun- dentafeln im Bereich des Sports nicht gekürzt. Es gehört aber zur erweiterten Eigen- verantwortung der Schulen, dass sie die Möglichkeit haben müssen, das ihnen zuge- wiesene Lehrpersonal flexibel einzusetzen. Dass es dabei an der einen oder anderen Schule zu einer vertretbaren Reduzierung des Sportunterrichts kommt.Ich will aber auch klar sagen, dass eine Ausweitung des Sportunterrichts auf Kosten der anderen Schulfächer keine Perspektive für uns sein kann. Wir haben den Blauen Brief wohl verstanden, den uns die OECD mit den Ergebnissen von PISA geschickt hat.