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Sandra Redmann zu TOP 38 - Globalisierungsfolgen auch regional begleiten und steuern
Sozialdemokratischer Informationsbrief Kiel, 17.05.2002 Landtag Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn aktuell TOP 38 – Entwicklungszusammenarbeit und interkulturelle VerständigungSandra Redmann:Globalisierungsfolgen auch regional begleiten und steuernLassen Sie mich zunächst der Landesregierung für den vorliegenden Bericht zur Ent- wicklungszusammenarbeit und interkulturellen Verständigung danken. Der Bericht bie- tet einen guten und detaillierten Überblick über die zahlreichen Initiativen im Land Schleswig-Holstein. Herr Minister Müller hat dieses eben schon deutlich dargestellt.Es steht außer Frage, dass die Bereiche Entwicklungszusammenarbeit und interkultu- relle Verständigung an Bedeutung gewinnen werden, an Bedeutung gewinnen müs- sen. Die Rahmenumstände sind maßgeblich geprägt durch eine fortschreitende wirt- schaftliche Globalisierung. In diesem Prozess gibt es derzeit wenige Gewinner und sehr viele Verlierer. Ich denke, wir sind gut beraten, die wirtschaftlichen Folgen der Globalisierung politisch intensiver zu begleiten und zu steuern als bisher. Dies auch regional und vor allem rechtzeitig.Entwicklungspolitische und interkulturelle Aktivitäten – beide Aspekte sind Bausteine einer verantwortungsbewussten Politik. Und verantwortungsbewusste Politik ist immer auch zukunftsgerichtete Politik. Die derzeitigen Verlierer der Globalisierung sind die Entwicklungsländer, da auf deren Rücken der Wohlstand der „reichen“ Länder ausge- baut wird. Die Folgen: Über drei Milliarden Menschen, also mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung, leben heute von weniger als 2 US-Dollar am Tag. Schleswig- HolsteinHerausgeber: SPD-Landtagsfraktion Verantwortlich: Petra Bräutigam Landeshaus Postfach 7121, 24171 Kiel Tel: 0431/ 988-1305/1307 Fax: 0431/ 988-1308 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Internet: www.spd.ltsh.de SPD -2-Viele Länder sind nicht zuletzt wegen ihrer extrem ungleichen Einkommensverteilung von politischer Stabilität und Demokratie noch weit entfernt. Die Früchte der Globalisie- rung gerechter zu verteilen, ist sicherlich ein Gebot von Moral und Menschlichkeit. Wir sind in allen Bereichen aufgefordert, politisch zu reagieren. National, regional und lo- kal. Der Bericht stellt deutlich und eindrucksvoll dar, dass sich die Landesregierung dieser Verantwortung bewusst ist. In eigener Initiative oder durch Kooperation und Un- terstützung von Vereinen und Verbänden leistet sie ihren Beitrag, wie eben auch vom Umweltminister dargestellt.Ich möchte hier nochmals die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes erwähnen, in der die Eine-Welt-Politik ein Bestandteil sein wird, integriert in die Bildung für nachhaltige Entwicklung, die die Umweltbildung mit globalem und interkulturellem Lernen verbin- det.Ich zitiere aus dem Bericht: Gemäß der Agenda 21 ist „Bildung eine unerlässliche Vor- aussetzung für die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung und die Verbesserung der Fähigkeit der Menschen, sich mit den Umwelt- und Entwicklungsfragen auseinan- der zu setzen.“ Gerade in Zeiten, in denen Themen wie Umwelt- und Entwicklungsfra- gen nicht die größte öffentliche Aufmerksamkeit genießen, dürfen wir in unseren Be- mühungen nicht nachlassen.Die SPD-Fraktion hat durchgesetzt, dass z. B. im Bereich des Bingo-Lotto nicht nur Umweltprojekte, sondern auch Entwicklungsprojekte gefördert werden können. Eben- so haben wir uns für die eindeutigere Abstimmung in den Bereichen Agenda 21 und Entwicklung in der zuständigen Richtlinie ausgesprochen.Kampagnen wie „Fair kauft sich besser“, Aktionen, wie „faire Schultüten“ oder auch Partnerschaften mit Schulen in Entwicklungsländern sind nur einige Beispiele von Initi- ativen in unserem Land, die große Unterstützung verdienen. Dank gilt den vielen eh- renamtlich Tätigen, den Verbänden und Vereinen, den Schulen, die nicht müde wer- -3-den, dieses Thema voranzubringen und sich mit viel Einsatz und Kreativität engagie- ren.Die Landesnachhaltigkeitsstrategie mit ihren Schwerpunkten wie den auch eben hier erwähnten ist Querschnittsaufgabe, sonst macht sie keinen Sinn. Ich betone das hier ausdrücklich. Sie betrifft alle Ministerien und ist nicht, wie manches Mal irrtümlich an- genommen, lediglich nur in Verantwortung des Umweltministeriums anzusiedeln.Die SPD-Fraktion wird diese Prozesse konstruktiv-kritisch begleiten. Wir beantragen die Überweisung in den Umwelt- und Bildungsausschuss mit Feder- führung Umweltausschuss.