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Angelika Birk zu den Konsequenzen aus der PISA-Studie
Fraktion im Landtag PRESSEDIENST Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Es gilt das gesprochene Wort! Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel TOP 39 – Konsequenzen aus der PISA-Studie - Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 Dazu sagt der bildungspolitische Telefax: 0431/988-1501 Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Mobil: 0172/541 83 53 Angelika Birk: E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.gruene-landtag-sh.de Nr. 152.02 / 20.06.2002Erste Konsequenzen aus PISA Wir wollen als erste und kurzfristige Konsequenz aus den PISA Ergebnissen auf drei E- benen einwirken:Zunächst auf Kindertagestätten und Grundschule: Unser Ziel ist es, möglichst rasch die Chancengleicheit aller Kinder in dieser Lebensphase zu vergrößern. Dazu wollen wir mehr Geld und pädagogische Qualität in den Lebensjahren investieren, in denen die Grundlagen für den Bildungserfolg gelegt werden: Kindertagesstätten brauchen überall im Land die Rahmenbedingungen, um ihren Bildungsauftrag einlösen zu können. Das Land soll hierzu bei der geplanten Neufassung des Kindertagesstättengesetzes für das nächste Jahr auch finanzielle Anreize geben. ErzieherInnen und Grundschullehrerinnen sollen sich in gemeinsamen Fortbildungen besser abstimmen.Die Schuleingangsprüfung, bei der umfassend alle Fähigkeiten aller Kinder getestet wer- den, wollen wir vorverlegen, damit ein Jahr vor der Einschulung Zeit für intensive För- dermaßnahmen im Kindergarten bleibt. Dies ist insbesondere für Kinder entscheidend, die bisher keine Kindertagesstätte besucht haben. Die ersten beiden Schulklassen sollen in ein oder drei Jahren zu absolvieren sein und ab dem Schuljahr 2003/4 beginnt die Ein- führung der verbindlichen Halbtagsschule in der Grundschule.Weiterhin beim Übergang zu weiterführenden Schulen und in der Sekundarstufe eins: Unser Ziel ist mehr Information für Eltern bei der Entscheidung über die Schullaufbahn ihres Kindes, mehr Förderung der Jugendlichen statt Sitzenbleiben und Schulverweis auf Schularten mit niedrigeren Leistungsanforderungen. Deshalb sollen Eltern, die Kinder an eine andere als die im Grundschulgutachten empfohlene Schule geben wollen, ein gründliches Beratungsgespräch mit dieser Schule wahrnehmen. Deshalb sollen vor der Entscheidung über eine Klassenwiederholung För- derermaßnahmen erprobt werden. Der Rückverweis an eine leistungsschwächere Schule darf nicht mehr mitten im Schuljahr geschehen. In der Hauptschule soll die Klassenwie- derholung deutlich eingeschränkt und stattdessen Werkstattunterricht einführen und gemeinsam mit der Berufsschule den Übergang zur Berufsschule in einem zehnten Schuljahr gestalten.Schließlich wollen wir auf die Integration der Kinder mit Migrationshintergrund einwirken. Unser Ziel: Kinder sollen nicht aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse in der Schule scheitern. Muttersprachlicher Unterricht für MigrantInnen und interkulturelle Erziehung für alle Kinder soll Integration als wechselseitigen Lernprozess gestalten, statt einseitig MigrantInnen zur Anpassung zu zwingen. Wir können dieses Ziel nur mit deutlich mehr Mitteln für die Förderung von Migrantenkindern schon in der Kindertagesstätte und in der Grundschule erreichen. Dazu sollen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, um mehr Pädagoginnen und Pädagogen mit Migrationshintergrund einzustellen.Außerdem brauchen wir auch mehr Ganztagsangebote an Schulen und mehr Ganztags- schulen, sowie auch Modellversuche, in denen sich Schulen komplett selbst verwalten. Unser Ziel: Mehr Effizienz beim Mitteleinsatz, weniger Unterrichtsausfall, höhere Verant- wortung von Eltern, Kindern und Lehrerschaft für den Bildungserfolg, und ein besseres Schulklima. Die ersten Schritte für diese Ziele sind durch bisherige Landtagsbeschlüsse und das Bildungsministerium schon auf den Weg gebracht, aber im nächsten Haushalt müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden, um all diejenigen Schulen, die sich schon auf Reformen vorbereitet haben, rasch zum Zuge kommen zu lassen. ***