Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Sylvia Eisenberg: Schulsport hat nicht den notwendigen Stellenwer t
LANDTAGSFRAKTION S C H L E S WI G - H O L S T E I N Pressesprecher Bernd Sanders Landeshaus 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 Internet: http://www.cdu.ltsh.de e-mail:info@cdu.ltsh.dePRESSEMITTEILUNG Nr. 277/02 vom 21. Juni 2002 Bildungspolitik TOP 33 Sylvia Eisenberg: Schulsport hat nicht den notwendigen StellenwertHeute liegt Ihnen ein CDU-Entschließungsantrag zum Schulsport vor. Es mag zwar ungewöhnlich sein, dass ein einzelnes Schulfach hier im Landtag eine so herausragende Rolle genießt, und dann auch noch Sport, mögen viele sagen, wenn ich mich hier so umschaue, aber meine Damen und Herren, gerade der Schulsport hat es schwer, im Rahmen der stattfindenden Bildungsdebatten den ihm gebührenden Platz zu erkämpfen. Aber im Jahr des Schulsportes ist es notwendig, sich auch Gedanken über die Fortentwicklung des Schulsportes zu machen. Körper und Geist , behaupteten schon die Römer, gehören zusammen, und nicht ohne Grund war das Gymnasium der griechischen Antike eine Stätte zum Üben für Körper und Geist.Aber nicht nur traditionell gehört der Schulsport zu einem wesentlichen Bestandteil unseres Bildungsangebotes: der Schulsport bietet mehr. Er bietet nämlich den Kindern und Jugendlichen alles das, was durch Pisa nicht abprüfbar war, aber in allen Lehrplänen als Schlüsselqualifikation genannt wird: Teamgeist, Verantwortungsgefühl für sich und andere, Persönlichkeitsbildung, Austarierung der eigenen Leistung, Fairness und Toleranz, aber auch die Erfahrung Erster und Letzter zu sein, mit Erfolg und Nichterfolg fertig zu werden, sich auch mal zähneknirschend einer Obrigkeit, dem Lehrer oder Schiedsrichter zu beugen, das alles bietet der Sport unseren Kindern und Jugendlichen und trägt dabei auch zu einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung und –bildung bei. Aus berufenem Munde darf ich zitieren: “Sport tut nicht nur gut, Sport ist nicht nur aus vernünftigen Gründen empfehlenswert, Sport ist auch schön“, stellte die Ministerin am 4. Juni in der CAU treffend fest. Und damit es nicht nur bei den Worten der Ministerin bleibt, sondern der gesamte Landtag in Schleswig-Holstein die Möglichkeit bekommt, sich positiv zum Schulsport zu äußern, und aus dieser Position heraus auch etwas für den Schulsport zu tun, deshalb stellen wir heute diesen Antrag .Die Werbung für Sport und Bewegung muss schon früh beginnen: in den Elternhäusern, im Kindergarten; wenn den Kindern schon im jüngsten Alter die Abneigung gegen sportliche Betätigung oder Bewegung anerzogen anerzogen wird, wird Sport ,wie in den vergangenen Jahren häufig erfahren, zum Zwang, wird den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit genommen, ihren Kopf frei zu machen, Stress abzubauen und Sport zu erfahren als das was er ist, nämlich Spaß.Der Schulsport , meine Damen und Herren, ist nach wie vor die Voraussetzung dafür, dass alle Kinder mit dem Sport in Berührung kommen, dass sie sich bewegen lernen, die Sportarten und die sportartenabhängigen Bewegungsformen kennen lernen, dabei Erfahrung sammeln und dann auch dafür, dass sie hier unterschiedliche Bindung finden um nach Abschluss der Schule weiter sich sportlich zu betätigen.Allerdings sieht die Realität anders aus. Im Fach Sport wird am ehesten gekürzt, wie unsere Große Anfrage vom letzten Jahr ergeben hat, im Grundschulbereich wird Sport zu einem hohen Prozentsatz von dafür nicht ausgebildeten Lehrern gegeben, in den allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen besteht ein erheblicher Mangel an qualifizierten Sportlehrern, die vorhandenen Sportlehrer sind fast zur Hälfte über 50 Jahre, d.h. eine gezielte Werbung für Sportlehrer hat schnellstens zu beginnen ,eine fachspezifische und dem Alter und den Interessen der Jugendlichen entsprechende Fortbildung der Sportlehrer ist notwendig, Didaktik und Methodik des Sportunterrichtes müssen ständig überprüft und den Ansprüchen angepasst werden. Ihr Änderungsantrag, liebe Kollegen von der Mehrheitsfraktion, zeichnet sich dadurch aus, dass er jedenfalls zum Teil inhaltlich mit unseren Aussagen übereinstimmt, die notwendigen Schlussfolgerungen daraus, wie ich sie eben genannt habe, aber nicht für erwähnenswert hält. Sie drücken sich wieder einmal vor konkreten Aussagen. Das ist schade, und damit beweisen Sie, dass Ihnen der Schulsport nicht besonders wichtig ist.Meine Damen und Herren, das Jahr des Schulsportes soll eine Bewusstseinsänderung in der Gesellschaft bewirken, aber dafür müssen auch wir als Politiker das tun, was in unserer Macht steht. Also packen wir es an und stimmen Sie unserem Antrag zu!