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13.11.02 , 16:04 Uhr
SPD

Henning Höppner zu TOP 21 - Entzerrung der Ferientermine löst nicht Tourismusprobleme

Sozialdemokratischer Informationsbrief

Kiel, 13.11.2002 Landtag Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn aktuell
TOP 21 – Entzerrung der bundesweiten Sommerferientermine


Henning Höppner:

Entzerrung der Ferientermine löst nicht Tourismusprobleme

Ferienbeginn und Ferienende sind regelmäßig verbunden mit einem Chaos auf den Bundesautobahnen, mit langen Wartezeiten in Fährhäfen und bei Autoverladungen. Regelmäßig gehen unseren Urlaubern dadurch ein bis zwei Tage i hres wohlverdienten Urlaubs verloren.

Die Diskussion um die Entzerrung der bundesweiten Sommerferientermine ist nicht neu. Das Bemühen um eine gewisse Harmonisierung und Gleichberechtigung der Bundesländer hinsichtlich einer Regelung: „mal früher oder mal später Ferienbeginn“ ist erkennbar. Das Ganze funktioniert aber nur unter dem Grundsatz, dass das Bun- desland Bayern immer das letzte Land ist, das im Jahresablauf Sommerferien hat.

Fragt man einen Bürger des Freistaates, warum das so sein muss, dann bekommt man eine einfache Antwort nach dem Motto: Wenn andere Bundeslä nder bei uns Ur- laub machen, sind wir da; wir machen Urlaub, wenn die anderen weg sind, die Strände in Italien frei sind von anderen Urlaubern.

Eine ähnliche Denkart kenne ich aus meiner alten Heimat, wenn die Gäste auf der In- sel sind, sind auch wir zuhause, machen halt eine Woche weniger Sommerferien, da- für gibt’s im Herbst eine Woche mehr. Schleswig- Holstein

Herausgeber: SPD-Landtagsfraktion Verantwortlich: Petra Bräutigam Landeshaus Postfach 7121, 24171 Kiel Tel: 0431/ 988-1305/13 07 Fax: 0431/ 988-1308 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Internet: www.spd.ltsh.de SPD -2-



Zugegebenermaßen konzentriert sich die gesamte Ferienzeit in Deutschland auf rund 70 Tage des Jahres, obwohl uns drei ganze Monate hierfür zur Verf gung stehen. Die Staus sind eine große Belastung für die Bürger und eine starke Umweltbelastung a l- lemal. Das ist das eine große Problem, das vor allem Schleswig-Holstein, zumal als Brücken- land in die skandinavischen Länder, trifft. Das zweite Problem ist das Problem der El- tern mit schulpflichtigen Kindern. Es sind die Preise in der Hauptsaison, die so man- chen Urlaub unerschwinglich machen.

Können wir mit einer Entzerrung der Sommerferientermine, wie es die CDU in ihrem Antrag formuliert, diese Probleme beseitigen oder mildern? Meine Fraktion und ich glauben, dass das kaum erreichbar sein wird. Die Staus haben wir an den Anreise- und Abreisetagen. Der Kollege Maurus kennt das sehr genau, was auf Sylt abläuft, wenn am Sonnabend fast jeder Woche der Gäste- und Bettenwechsel abläuft. Wir nen das regelmäßig im Verkehrsfunk hören.

Schon eine Entflechtung des Angebotes der großen Reiseunternehmen und Ferien- hausanbieter von der Regel Samstag bis Sonnabend, würde eine Umweltentlastung mit sich bringen und mehr Urlaubsqualität bedeuten. In einem Bundesland, dessen Unterbringungskapazität auch zur Hochsaison nicht 100 %ig ausgelastet ist, bringt auch eine Entzerrung keine wirtschaftlichen Vorteile.

Zum 2. Aspekt: Wird der Urlaub denn kostengünstiger für die Familien von Schulkin- dern, wenn die Ferientermine entzerrt werden? Wohl kaum! Wenn die Bayern nach Ita- lien ziehen, ist auch dort im September Hauptsaison. Die To urismuswirtschaft – da bin ich mir sicher! – würde bei der Preisgestaltung nur nachziehen!

Lassen Sie mich zum Schluss noch einen 3. Aspekt ansprechen. Schulferien haben eine zweifelsohne pädagogische Dimension innerhalb eines Schuljahres. Das erfordert auch eine gewisse Regelmäßigkeit in der Ansetzung der Sommerferien. Späte Sommerferien verkürzen das 1. Halbjahr eines Schuljahres eno rm. Das können dann bis zur Weihnachtszeit nur 13 Schulwochen sein. Zu wenig im Vergleich zum 2. -3-



zur Weihnachtszeit nur 13 Schulwochen sein. Zu wenig im Vergleich zum 2. Halbjahr. Ein Hin und Her zwischen frühem und sp tem Sommerferienbeginn ist daher wenig hilfreich.

So charmant die Idee einer Entflechtung sein könnte, mit Ihrem Antrag werden Sie die von Ihnen gesteckten Ziele nicht erreichen können. Dennoch bitte ich, den Antrag in den Bildungsausschuss und in den Agrarausschuss als Tourismusausschuss zu über- weisen.

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