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21.02.03 , 12:53 Uhr
CDU

Uwe Greve: Literaturfestival stärkt Schleswig-Holstein

Nr. 99/03 21. Februar 2003


IM SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN LANDTAG
PRESSEMITTEILUNG PARLAMENTARISCHER GESCHÄFTSFÜHRER Heinz Maurus Landeshaus, 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 E-mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de



Bildungspolitik/Kulturpolitik TOP 35 Uwe Greve: Literaturfestival stärkt Schleswig-Holstein Es gibt nicht häufig die Möglichkeit in der Politik, kulturelle Entwicklung und wirtschaftliche Vorteile miteinander zu verknüpfen.
Der Vorschlag für ein jährlich stattfindendes Literaturfestival, den ich heute hier begründe, gehört dazu.
Welche Ziele verbinden sich damit?
1. Die Stärkung Schleswig-Holsteins als Kulturland und damit die Erhöhung der Attraktivität unseres Landes auch für Industrieansiedlungen.
2. Die Ankurbelung des Tourismus und ihm nahestehender Wirtschaftszweige in einer Zeit, in der z. B. unsere Hotels noch nicht genügend ausgelastet sind. Angedacht sind die letzte April- und die erste Mai-Woche.
3. Ein solches Festival stärkt die Bedeutung des Buches für Bildung und Freizeit.
4. Ein solches Festival ist eine ideale Gelegenheit, Kinder und Jugendliche an Bücher heranzuführen. Nicht zuletzt deshalb, weil eine Reihe von Veranstaltungen direkt in Schulen stattfinden sollen. In der PISA-Studie festgestellte Defizite können auch auf diesem Wege gemindert werden.
Wir stellen uns vor, dass in einzelnen Schritten alle wesentlichen Gattungen von Literatur und Buch in diesem Festival Platz finden: Roman und Erzählung, Novelle und Lyrik. populäre Sachbücher aller Sparten von der Geschichte bis zu den Naturwissenschaften, Biographie und Autobiographie, Reisen und Abenteuer, Kriminalroman und Science Fiction, Frauen-, Sport- und Kinderliteratur. Auch soll die humoristische Literatur im Festival ihren Platz finden.
Als Höhepunkte stellen wir uns Lesungen von Nobelpreisträgern und Friedenspreisträgern des deutschen Buchhandels vor. Eingeladen werden sollen Dichter, Schriftsteller und Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch aus Staaten anderer Kulturkreise.
Neben Lesungen sollen Autorengespräche, Diskussionsrunden, Autogrammstunden, Werkstattveranstaltungen, Gespräche mit Verlegern und das Thema „Film zum Buch“ eine Rolle spielen. Kombiniert werden kann das ganze – auch im schrittweisen Aufbau von Jahr zu Jahr – mit Jahrestagungen von Literaturgesellschaften, einer mehrtägigen Antiquariatsmesse sowie Buchpräsentationen.
Profitieren können wirtschaftlich am Anfang vielleicht ein Dutzend Veranstaltungsorte, später zwei Dutzend und mehr. Ich könnte mir zum Beispiel gut vorstellen, dass die Freunde der Lyrik sich in Eutin, jene der historischen Literatur in Schleswig und die Freunde Maritimer- und Segler-Literatur sich in Kiel treffen, um nur drei Beispiele zu nennen. Repräsentative Räume in Hotels, Säle in Herrensitzen, öffentliche Bibliotheken, Ratssäle und Schulen sind als lokale Veranstaltungsorte geeignet.
Die gegenwärtigen regionalen Literaturaktivitäten in Schleswig-Holstein, vom Nordkolleg bis zum Kieler Literaturhaus, sollen selbstverständlich erhalten bleiben. Gefragt sein aber wird der Rat ihrer führenden Persönlichkeiten für die Entwicklung des Schleswig-Holsteinischen Literaturfestivals.
Nun höre ich schon den Einwand, unser enger Haushalt lässt keine Anschubfinanzierung für ein solches Festival zu. Meine Antwort lautet: Hier zum Anschub eingesetzte Landesmittel werden sich doppelt und dreifach durch zusätzliche Steuereinnahmen rückfinanzieren.
Auf die Dauer soll sich das Festival aus Eintrittsgeldern und über Groß- und Kleinsponsoren selbst finanzieren. Einen Schriftsteller nach Schleswig-Holstein zu holen, ist finanziell sehr viel günstiger als z. B. ein Orchester im Rahmen des Musikfestivals.
Die angestrebte Besucherzahl sollte anfangs bei 40.000, später bei 80.000, ja sogar 100.000 Bürgerinnen und Bürgern liegen.
Besonders wichtig ist es, das Medieninteresse systematisch zu wecken. Deshalb haben wir auch eine längere Vorbereitungszeit vorgesehen. Wie auch bei der Entwicklung des Musikfestivals ist die Mitwirkung der Medien eine zentrale Voraussetzung.
Der Kollege von Hielmcrone, der jetzt den sozialdemokratischen Standpunkt zu unserer Initiative darstellen wird, hat eine Reihe persönlicher Bezüge zur Literatur. Er ist Mitglied im Freundeskreis des P.E.N., der Storm- und der Harro-Haarring- Gesellschaft. Vielleicht kann unser Parlament heute beweisen, dass es auch in Wahlkampfzeiten eine gute Idee gemeinsam auf die Reise bringen kann.

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