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21.02.03 , 12:59 Uhr
FDP

Ekkehard Klug: Hamlet und die CDU, oder: "Mehr Inhalt, wen'ger K unst"

FDP Landtagsfraktion Schleswig-Holstein



Presseinformation Wolfgang Kubicki, MdL Vorsitzender Nr.068/2003 Dr. Heiner Garg, MdL Stellvertretender Vorsitzender Kiel, Freitag, 21. Februar 2003 Dr. Ekkehard Klug, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer Sperrfrist: Redebeginn Christel Aschmoneit-Lücke, MdL Joachim Behm , MdL Es gilt das gesprochene Wort! Günther Hildebrand, MdL Veronika Kolb, MdL Uwe Greve, die Nord-CDU und das Literaturfestival
Ekkehard Klug: Hamlet und die CDU, oder:



www.fdp-sh.de „Mehr Inhalt, wen’ger Kunst“ („More matter, with less art“. Shakespeare, Hamlet, II, 2)
In der heutigen Landtagsdebatte zu TOP 35 (Literaturfestival) erklärte der kulturpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Ekkehard Klug:
„’Von allen Geistern, die verneinen, / Ist mir der Schalk am wenigsten zur Last…’ - so sagt es Goethe im ‚Faust’ (Faust I, Prolog im Himmel, Vers 339).
Damit, so denke ich, habe ich den passenden literarischen Einstieg zu einer kulturpolitischen Debatte gefunden, in der es um ein Literaturfestival geht.
Die schleswig-holsteinische CDU-Fraktion im Allgemeinen und der geschätzte Kollege Uwe Greve im Besonderen haben hier, wie es scheint, ein großes Thema gefunden. Vielleicht ein sehr großes Thema für ein recht kleines Land.
Es stellt sich also die Frage, wie man damit umgehen soll - oder wie besser nicht. Auch dafür gibt es große Beispiele aus der Literaturgeschichte.
Bertolt Brecht hat an Thomas Mann folgende Zeilen gerichtet: „Es liegt in unserer Natur, dass Sie vornehm, ich unvornehm kämpfe. Sie werden mich doch nicht umbringen wollen! Aber ich Sie.“
Das, meine Damen und Herren, wollen wir aber doch wegen unserer Vorbildrolle in der Öffentlichkeit hier lieber nicht zulassen. Also besser das leichte Florett als der schwere Erfder Vorschlaghammer, Herr Kollege Astrup !



Christian Albrecht, Pressesprecher, V.i.S.d.P., FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, 1 Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: presse@fdp-sh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/ Schlagen wir also den großen Bogen von der Inspiration unseres Kollegen Uwe Greve zur harten Wirklichkeit der schleswig- holsteinischen Kulturpolitik.
Auf der einen Seite schauen wir auf das folgende Bild:
Zur schönen Maienzeit pilgern alljährlich Zehntausende, ja am Ende sogar hunderttausend literaturhungrige Zeitgenossen zu den auf Initiative der Christlich-Demokratischen Union, Landesverband Schleswig-Holstein, bei uns versammelten Literatur-Nobelpreisträgern, zu Lesungen, Diskussionsrunden, Autogrammstunden und anderen „profilgebenden Veranstaltungen“.
Auf der anderen Seite zeigt sich aber die schnöde Realität:
Am kommenden Sonnabend spricht Kultusministerin Ute Erdsiek-Rave anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Literaturhauses im Kieler Schwanenweg, Hausnummer 13, zu - ja, wie viel Zuhörern wohl: fünfzig, sechzig, gar hundert?
„Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode“, möchte man mit den berühmten Worten aus Shakespeares Hamlet sagen (II, 2). Überhaupt Hamlet. Der SSW ist besonders sauer, weil das doch ein dänischer Prinz gewesen ist. Und jetzt ist er Hausgeist bei der CDU, allhier und überall: „Behandelt jeden Menschen nach seinem Verdienst, und wer ist vor Schlägen sicher?“ (Hamlet, II, 2); oder: „O welch ein edler Geist ist hier zerstört!“ (Hamlet III, 1); oder: „In Bereitschaft sein ist alles“ (Hamlet V, 2).
Dabei haben ja in Wirklichkeit alle Parteien ihre liebe Not mit der Literatur, jedenfalls mit einer bestimmten Art von Büchern.
Kurt Tucholsky hat es sehr treffend so formuliert:
„Wenn in Deutschland einer etwas versiebt hat, dann kneift er hinterher, schreibt aber seine Memoiren, womit er seine gänzliche Unschuld an dem Malheur dartut, die Gegner beschimpfen und fünfzehn Prozent des Ladenpreises einstecken kann“.
Heute sind’s übrigens, wie ich glaube, nur noch zehn Prozent, und daran sieht man auch, dass die Zeiten immer schlimmer werden.
Ich schlage vor, den Antrag zur Suche nach geeigneten Auswegen an den Bildungsausschuss zu überweisen.“



Christian Albrecht, Pressesprecher, V.i.S.d.P., FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, 2 Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: presse@fdp-sh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/

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