Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
24.09.03
17:57 Uhr
SSW

Haltung von Wildtieren in Zirkusbetrieben

Südschleswigscher Wählerverband Schleswig-Holsteinischer Landtag im Schleswig-Holsteinischen Landtag Düsternbrooker Weg 70 D - 24105 Kiel Tel. (0431) 988 13 80 Fax (0431) 988 13 82
PRESSEINFORMATION SSW-Landtagsvertretung Norderstr. 74 D – 24939 Flensburg Tel. (0461) 14 40 83 00 Fax (0461) 14 40 83 05
Kiel, d. 24.09.2003 Es gilt das gesprochene Wort

TOP 18 Haltung von Wildtieren in Zirkusbetrieben (Drs. 15/2888) Lars Harms: Niemand kann sich der Faszination Zirkus entziehen, aber diese Faszination ist eben auch mit Problemen verbunden. Die FDP fordert nun mit ihrem Antrag ein Haltungsverbot von Wildtieren in Zirkusbetrie- ben und ähnlichen Einrichtungen, in denen eine tiergerechte Haltung nicht gewährleistet ist. Diese Forderung unterstützt auch der SSW.

Dass die Haltung von Wildtieren nicht unproblematisch ist, dürfte klar sein. Jeder kann sich vorstellen, dass ausgewachsene Elefanten, Raubkatzen, Giraffen oder andere Großtie- re viel Platz und Auslauf benötigen. Dass dies z.B. in Zirkusbetrieben, die auf Tournee sind, gewährleistet ist, kann ich mir jedoch nicht vorstellen. Die Tiere befinden sich häu- fig in Transportkäfigen und werden von einem Vorstellungsort zum anderen transportiert. Dies hat mit den natürlichen Voraussetzungen solcher Tierarten nichts mehr zu tun. Wir haben es hierbei nicht mit domestizierten Arten zu tun, sondern mit Wildtieren. Dies ist ein großer Unterschied. Ich möchte in diesem Zusammenhang auch noch mal an die Debatten zu den Tiertranspor- ten erinnern. Hier haben wir die Auffassung vertreten, dass Tiere nicht über mehrere Stunden transportiert werden können, ohne dass man dabei von Tierquälerei spricht. Wei- ter diskutieren wir immer wieder auch über die Haltungsbedingungen auf unseren land- wirtschaftlichen Betrieben. Was für unsere Schweine und Rinder gilt, sollte also erst recht für Wildtiere gelten.


Internet: http://www.ssw-sh.de; e-mail:info@ssw-sh.de Ebenso werden Wildtiere dressiert Kunststücke vorzuführen - Bären auf Rollschuhen, Tiger die durch brennende Reifen springen oder Elefanten die Kopfstand machen - dies hat nichts mit ihrem natürlichen Verhalten oder arttypischen Bewegungsablauf zu tun. Das so etwas Schäden bei den Tieren hinterlässt ist unvermeidbar.

Auch die Berichterstattung in den Medien in den letzten Wochen hat verdeutlicht, dass es noch erhebliche Probleme bei der Haltung von Wildtieren gibt. Nun kann man sich natür- lich fragen - wo wir doch in einem Land leben, in dem fast alles geregelt ist - ob es nicht auch für die Haltung von Wildtieren Regelungen gibt? Das Bundesministerium für Verbraucherschutz hat zwar im August 2000 "Leitlinien für die Haltung, Ausbildung und Nutzung von Tieren in Zirkusbetrieben oder ähnlichen Ein- richtungen" erlassen, doch die Praxis hat deutlich gemacht, dass die zuständigen Veteri- närämter mit der lückenlosen Kontrolle der Zirkusbetriebe und ihres Tierbestandes perso- nell und teilweise auch fachlich überfordert sind.

Der Ruf nach einer gesetzlichen Regelung wird daher immer lauter, um auch Amtstierärz- ten und Behörden ein Einschreiten zu erleichtern. Daher hat die hessische Landesregie- rung jetzt eine Bundesratsinitiative angekündigt, indem sie den Einsatz von Menschenaf- fen, Elefanten und Bären verbieten will. Inwieweit diese Bundesratsinitiative jedoch Zu- stimmung findet ist nicht sicher. Ob die Bundesratsinitiative der FDP, die weitreichender ist als die hessische, da sie sich nicht auf bestimmte Tierarten beschränkt, erfolgversprechend ist sei auch dahingestellt. Aber nichts desto trotz, muss eine tiergerechte Haltung Grundlage eines jeden Zirkusbe- triebes oder einer ähnlichen Einrichtung sein. Daher unterstützen wir diesen Antrag.



Internet: http://www.ssw-sh.de; e-mail:info@ssw-sh.de