Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

13.11.03 , 17:12 Uhr
B 90/Grüne

Karl-Martin Hentschel zur Förderung von Existenzgründungen

Fraktion im Landtag PRESSEDIENST Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 39 – Förderung von Existenzgründungen Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Dazu sagt der Fraktionsvorsitzende Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 von Bündnis 90/Die Grünen, Telefax: 0431/988-1501 Karl-Martin Hentschel: Mobil: 0172/541 83 53 E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.gruene-landtag-sh.de

Nr. 304.03 / 13.11.2003 Eine kompetente Beratung in der Anfangsphase ist unverzichtbar!
Allein 5.900 Existenzgründungen wurden in Schleswig-Holstein durch Fördermaßnah- men unterstützt. Schleswig-Holstein hat traditionell eine höhere Selbständigenquote als der Bundesdurchschnitt. Und die Quote hat eine aufsteigende Tendenz, von 11,7 Pro- zent im Jahr 1996 auf 12,1 Prozent im letzten Jahr.
Die kleinen und mittleren Unternehmen stellen den Großteil der Arbeits- und Ausbil- dungsplätze im Land zur Verfügung. 99 Prozent aller Betriebe haben weniger als 250 Beschäftigte, das ist die Definition für kleine und mittlere Betriebe (KMUs).
Die wirtschaftliche Dynamik kann durch neue Betriebe verbessert werden, deshalb hat das Existenzgründungsgeschehen so eine große Bedeutung für Schleswig-Holstein. Für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes ist eine lebendige Gründerkultur und eine Gründeraufbruchstimmung ganz entscheidend.
Der Bericht der Landesregierung zeigt die breite Palette der Beratungsangebote auf. Ei- ne kompetente Beratung in der Anfangsphase ist unverzichtbar. Dabei geht es um den Markt, um die Finanzierung, um Materialbeschaffung, um passendes Personal und um Informationen über Fördermöglichkeiten.
Es geht auch darum, chancenlose Gründungsversuche zu stoppen und die Menschen vor falschen Hoffnungen zu warnen und mögliche Geldvernichtung zu vermeiden.
Der Bericht stellt auch die Strategie und Auslastung der 17 Innovations- und Technolo- giezentren im Lande dar. Die wurden alle mit Landesgeld aufgebaut. Der Landesrechnungshof hat die Auslastung und Belegung kritisiert. Anfang 2003 lag die Quote bei 72 Prozent. Es kommt auch vor, dass ganz normale Firmen aufgenommen werden, weil Technologiefirmen, die ins Profil passen, fehlen. In der Landeszeitung vom 5.8.03 war zu lesen „Technologiezentren in der Flaute“.
Ich denke, wir müssen die Kritik ernst nehmen. Das Ministerium muss sehr genau darauf achten, dass die Belegung stimmt und die Zentren nicht zu billigen Gewerbeimmobilien werden. Für die zukünftige Planung müssen wir konstatieren, dass sich Technologiezent- ren am besten da erfolgreich ansiedeln lassen, wo es benachbarte Forschungseinrich- tungen gibt.
Das erste ExistenzgründerInnenprogramm wurde auf Forderung der Grünen 1997 ge- startet. Zufall oder nicht: Ab 1997 ist ein signifikanter Anstieg der Frauenquote zu ver- zeichnen. Heute liegt Schleswig-Holstein bei der Frauenförderquote mit über 31 Prozent an der Spitze aller westdeutschen Länder.
Erfreuliche Steigerungen gibt es bei den Existenz-Gründungen durch MigrantInnen. Stark gestiegen ist ebenfalls die Zahl der Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit heraus. Die Nutzung des Überbrückungsgeldes der Bundesanstalt für Arbeit hat stark zugenom- men.
Ganz wichtig ist für Gründungen die Ausstattung der Neubetriebe mit Eigenkapital und der Zugang zu Fremdkapital. Deshalb unterstützen wir das am 1.1.2003 gestartete GründerInnen-Programm „Starthilfe Schleswig-Holstein“. Hier geht es um kleinere Pro- jekte, bei denen die Investitionsbank für zwei Jahre die Funktion der Hausbank über- nimmt.
Wir unterstützen auch das Projekt der Technologie-Scouts. Die Scouts sollen gezielt auf die Suche nach verwertbaren Ideen in Forschungseinrichtungen gehen, um daraus Ge- schäftsideen zu entwickeln.
Von Januar bis April 2003 wurden schon 662 Existenzgründungszuschüsse bewilligt für die neuen „Ich-AGs“. Auch das scheint gut anzulaufen. Für seriöse Bewertungen muss aber die Laufzeit von drei Jahren abgewartet werden, in der der Zuschuss der Bundes- anstalt für Arbeit schrittweise monatlich zurückgeht.
Im Bereich der Existenzgründungen ist Schleswig-Holstein gut aufgestellt. Aber, wo es viele neue Firmen gibt, da gibt es auch Insolvenzen. Politisch intendierte Krokodilstränen helfen da niemand. Statt dessen sollten wir die GründerInnen unterstützen, denn sie schaffen unter persönlichem Risiko Arbeitsplätze.
Wir wissen wohl, wie viel Engagement gefordert wird in der Selbständigkeit. Da gibt es keine 35-Stunden-Woche, weder für die GründerIn noch für die Familie. Und das nicht nur am Beginn, sondern während vieler Geschäftsjahre.
Ich bedanke mich ausdrücklich bei diesen fleißigen und wagemutigen Menschen, die sich eine eigene Existenz aufbauen – und wünsche alle ExistenzgründerInnen viel Erfolg.

***

Download PDF

Pressefilter

Zurücksetzen