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16.01.04 , 13:02 Uhr
B 90/Grüne

Detlef Matthiessen zur Marketinginitiative für Weidemastrinder

Fraktion im Landtag PRESSEDIENST Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
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Nr. 011.04 / 16.01.2004

Marketinginitiative für Weidemastrinder
Am Sonnabend, 17. Januar, wird sich der Agrarausschuss in seiner Sitzung in Berlin auf der Grünen Woche mit Fragen der Qualitätssicherung, Gütezeichen und Marketing im Bereich Rindfleisch befassen. Dazu erklärt der agrarpolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Detlef Matthiessen:
Wir werden im Agrarausschuss - auf Antrag der Grünen - das Thema Vermarktung von Weidemastrindfleisch ansprechen, mit dem Ziel, eine Lösung für eine Sondervermark- tung in diesem Segment zu erarbeiten.
Mit den neuen Regularien der EU für die landwirtschaftlichen Fördermittel sind auch für den Rindfleischmarkt bedeutende Änderungen zu erwarten. Mit der Entkopplung, d.h. mit der Beendigung der produktionsbezogenen Prämienzahlung wird sowohl die Sonder- prämie für Rinder als auch die Maisprämie wegfallen, ebenso wahrscheinlich die Schlachtprämie.
In Zukunft wird man also mit freien marktwirtschaftlichen Verhältnissen zu rechnen ha- ben. Das eröffnet neue Chancen für ein Sonderprogramm für Grünland-Betriebe und die Weidemast.
• Schleswig-Holstein hat einen hohen Anteil von natürlichem Grünland. • In der Milchviehhaltung ist weiterhin eine intensivere Produktion zu erwarten, ins- besondere auch eine weitere Steigerung der Leistung pro Kuh. Damit ist allerdings auch mit einem Rückgang der Geburten und der Kälberzahl zu rechnen. • Drittens hat die EU-Kommission jetzt festgelegt, dass Grünland zu erhalten ist, wenn landwirtschaftliche Betriebe ihren Anspruch an öffentlichen Transferleistun- gen nicht verlieren wollen. Es besteht daher die Gefahr, dass in Schleswig-Holstein wachsende Anteile an Grünland zu erwarten sind (zirka 50.000 ha), für die nur schwierig eine wirtschaftliche Nutzung zu finden ist.
Im Ergebnis dieser genannten Faktoren muss es in Zukunft in Schleswig-Holstein eine Unterstützung für die wirtschaftliche Nutzung von Grünland geben. Das wird in einem gesättigten Markt nicht einfach zu realisieren sein. Die besonderen Qualitäten der Gras- landerzeugung erfordern einen etwas höheren Preis als andere Erzeugungsarten wie ganzjährige Stallhaltung mit Maissilage.
Das Programm sollte sich landesweit und über alle Erzeugungsarten (biolo- gisch/konventionell) erstrecken und, wenn möglich, von den Naturschutzorganisationen mitgetragen werden. Nicht nur die Landwirtschaft, auch der Naturschutz braucht Weide- land in wirtschaftlicher Nutzung. Der in der Novelle des Landesnaturschutzgesetzes neu definierte Biotoptyp „halboffene Weidelandschaft“ und weitere extensive Flächennutzun- gen und Gebietsausweisungen nach Vogelschutzrichtlinie mit konventioneller Nutzung sowie die traditionelle Weidemast auf normalen Flächen haben alle das Problem, dass die erzeugten Rindfleischmengen in bestehenden Sonder- und Direktvermarktungen nur begrenzt aufgenommen wird. Hier bedarf es neuer Lösungen.

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