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Karl-Martin Hentschel: Landtagsfraktion im Dialog auf Eiderstedt
Fraktion im Landtag PRESSEDIENST Schleswig-Holstein Stellv. Pressesprecherin Anja Koch Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 Telefax: 0431/988-1501 Mobil: 0172/541 83 53 E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.gruene-landtag-sh.de Nr. 041.04 / 04.02.2004Landtagsfraktion im Dialog auf EiderstedtZum Besuch von Karl-Martin Hentschel, Vorsitzender der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Irene Fröhlich, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Detlef Matthiessen, ag- rarpolitischer Sprecher, auf der Halbinsel Eiderstedt erklärt Karl-Martin-Hentschel:Die geplante Ausweisung als Vogelschutzgebiet erfüllt viele Menschen auf Eiderstedt mit Sorge. In den vergangenen Wochen haben zahlreiche Schreiben von Einzelpersonen und sogar von Gemeindevertretungen die grüne Landtagsfraktion erreicht. Daraufhin hat die Fraktion von Dienstag bis Freitag vergangener Woche die Halbinsel besucht und vor Ort mit den Menschen über die Situation der Landwirtschaft und ihre Befürchtungen ge- sprochen. Alle, die sich an uns gewandt haben, bekamen ein Gesprächsangebot.Bei insgesamt 21 Terminen haben wir zwölf Gemeinden besucht. Wir führten Gespräche mit dem Amtsvorsteher Eiderstedts, Herrn Pahlen, dem Bauernverbandsvorsitzenden, Herrn Friedrichsen, mehreren BürgermeisterInnen, dem evangelischen Kirchenvorstand, dem NABU sowie Gruppengespräche mit Bauern und EinwohnerInnen auf ca. zehn Hö- fen.Höhepunkte waren die Versammlung in Welt mit über 100 TeilnehmerInnen und eine Podiumsdiskussion mit einheimischen Landwirten und PolitikerInnen mit den Klassen 7 bis 13 des Gymnasiums St. Peter-Ording. Alle Gespräche fanden in einer konstruktiven – häufig auch ausgesprochen freundlichen – Atmosphäre statt, die von der großen Sorge der Menschen um ihre Zukunft geprägt war. Thema der Gespräche waren die Folgen einer möglichen Ausweisung des Vogelschutz- gebietes und die Perspektiven der Landwirtschaft. Von unserer Seite wurde deutlich ge- macht, dass die Halbinsel das bedeutendste Gebiet für Wiesenvögel in Schleswig- Holstein darstellt. Am meisten störte die Bauern das (schon jetzt bestehende) Verbot, Grünland zu Ackerfläche umzubrechen. In allen Gesprächen wurde jedoch deutlich, dass die traditionelle Weidewirtschaft auf Grasland keine Perspektive hat, da Grasland bisher von der EU nicht gefördert wird. Die Bewirtschaftung des Graslandes durch die Bauern ist aber die Voraussetzung für den Schutz der Wiesenvögel.Eine Perspektive für die Graslandwirtschaft kann nur durch Vertragsnaturschutzpro- gramme entstehen, die auf die besonderen Bedingungen von Eiderstedt zugeschnitten sind. Insofern bedeutet die Verbindung von Landwirtschaft und Naturschutz auch eine große Chance, wie auch von einigen Gesprächsteilnehmern heraus gestellt wurde. Viele unserer GesprächspartnerInnen betonten die Notwendigkeit eines solchen Programms und bekundeten ihr Interesse, an einem Runden Tisch zu diesem Thema mitzuarbeiten. Die Ausweisung der gesamten Halbinsel als Vogelschutzgebiet wurde von den meisten GesprächspartnerInnen abgelehnt und statt dessen wurden unterschiedliche Teillösun- gen diskutiert.Immer wieder wurde jedoch von allen Seiten betont, dass der Schutz der Vögel als ge- meinsame Sache angesehen wird. und dass sich die Landwirte auch in Zukunft für den Vogelschutz einsetzten werden.Viele Fragen konnten in den Gesprächen bereits beantwortet werden. Offen gebliebene Fragen werden zur Zeit in der Fraktion bearbeitet. Sämtliche diskutierten Fragen und Themen werden schriftlich beantwortet und den GesprächsteilnehmerInnen zugesandt.Wir werden die Gespräche gründlich auswerten, auf das Angebot eines Runden Tisches zurück kommen und versuchen, gemeinsam mit dem Ministerium Lösungen zu finden, um die Existenzen der Bauern auf Eiderstedt nachhaltig zu sichern. ***