Caroline Schwarz: Lübecks Erfolg ist unser Erfolg!

Nr. 223/04 29. April 2004


IM SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN LANDTAG
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Kulturpolitik TOP 39a Caroline Schwarz: Lübecks Erfolg ist unser Erfolg! Zunächst möchte ich mich sehr, sehr herzlich bei allen anderen Fraktionen dafür bedanken, dass aus dem von der CDU vorgelegten Antrag so schnell und unkompliziert ein gemeinsamer Antrag zur Unterstützung der Hansestadt Lübeck bei ihrer Bewerbung zur „Kulturhauptstadt Europas 2010“ geworden ist!
Dadurch wird dem Inhalt des Antrages noch größerer Nachdruck und noch größeres Gewicht verliehen, denn wenn der gesamte Schleswig-Holsteinische Landtag hinter der Bewerbung Lübecks steht, wird damit klar, dass dies von allen kulturpolitisch gewollt und getragen wird.
Das ist gut so, denn Lübeck befindet sich in harter Konkurrenz zu anderen deutschen Städten.
19 Städte im gesamten Bundesgebiet konkurrieren miteinander um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2010“, und diese anderen 18 Städte sind starke Mitbewerberinnen, alle mit einem ausgeprägten kulturellen Profil, alle mit ganz besonderen Eigenarten, alle mit hervorragenden Konzepten – aber keine kann mit Lübeck mithalten!
Lübeck als Königin der Hanse, als eine deutsche Stadt mit europäischer Geschichte, als Stadt der Kunst, der Musik, der Literatur und der Architektur, als Trägerin des Titels „Weltkulturerbe“, Lübeck mit seinen zum Teil Jahrhunderte alten und immer noch hoch aktuellen wirtschaftlichen und kulturellen Kontakten nach Skandinavien und ins Baltikum, nach Russland und nach Polen – Lübeck kann nicht übertroffen werden!
„Lübeck als geistige Lebensform, wie es Thomas Mann einmal gesagt hat, wird die Menschen im Ostseeraum ein Stück näher zueinander bringen“, erwartet die Ministerpräsidentin laut Pressemitteilung anlässlich der Übergabe der Lübecker Bewerbung durch den Lübecker Stadtpräsidenten Sünnenwold und den Bürgermeister Saxe auf der ITB in Berlin. Die Kulturstaatsministerin des Bundes, Christina Weiss, pries bei ihrem Besuch in Lübeck am 29. März das „sehr enge Miteinander von Kulturgeschichte, Gegenwart und Vision“ und bewertete dies als „eine gute Ausgangsbasis“ für die Bewerbung.
In Lübeck erfährt man Geschichte tagtäglich als lebendige Gegenwart – so wie ich damals auf meinem Schulweg an der Musikakademie vorbei, durch das Burgtor, am Burgkloster längs, an der Jacobikirche vorbei, rechts die Schiffergesellschaft liegen lassend die Kirchtürme von St. Marien im Blick hin zum Katharineum, einem ehemaligen Franziskanerkloster.
Lübeck braucht keine teuren Kulturprogramme einzukaufen, um sie ein Jahr abzuspulen, und die dann wieder verschwinden – Lübeck hat ein reichhaltiges jährliches Kulturprogramm wie kaum eine andere Stadt.
Lübeck hat so viel, dass es mindestens eines Jahres bedarf, um Europa zu zeigen, welch kultureller Reichtum sich hinter den Resten der Stadtmauern und den noch vorhandenen drei Stadttoren verbirgt.
Lübeck hat ein Bewerbungskonzept vorgelegt, das überzeugt und dessen Verfassern wir unsere große Anerkennung und unseren großen Respekt aussprechen. In ihm wird deutlich, wie in Lübeck Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verflochten sind, wie Identität und Internationalität miteinander einhergehen und wie Wirtschaft und Kultur, die beiden Grundlagen von Lübecks Vergangenheit und Zukunft, untrennbar miteinander verbunden sind. Voll von origineller Kreativität ist der „Bewerbungskalender“, in dem übrigens auch Schleswig als kulturelle kleine Schwester und Vorgängerin als Handelsmetropole des Nordens, eine besondere Rolle spielt.
Lübeck verdient unser aller Unterstützung, und die wollen wir Lübeck mit unserem gemeinsamen Antrag geben. Und wir müssen versuchen, jeder für sich, auf allen politischen Ebenen unseren Einfluss geltend zu machen, damit Lübecks Bewerbung von Erfolg gekrönt wird. für das Image der Stadt und des ganzen Landes ist es ungeheuer wichtig, dass Schleswig-Holstein die Kulturhauptstadt Europas 2010 präsentiert. Und deshalb ist Lübecks Erfolg unser Erfolg!
Lübeck muss „Kulturhauptstadt Europas 2010“ werden!