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09.11.04 , 16:34 Uhr
Landtag

Arens: Das Buch „Zwölf heißt: ich liebe dich – Der Stasi-Offizier und die Dissidentin“ gibt einen Einblick in die politische Wirklichkeit der DDR

132/2004 Kiel, 9. November 2004 Sperrfrist: 9. Nov., 19:00 Uhr Es gilt das gesprochene Wort!


Arens: Das Buch „Zwölf heißt: ich liebe dich – Der Stasi-Offizier und die Dissidentin“ gibt einen Einblick in die politische Wirk- lichkeit der DDR
Kiel (SHL) – In seinem Grußwort anlässlich der Autorenlesung mit Regi- na Kaiser und Uwe Karlstedt – am heutigen 15. Jahrestag des Mauer- falls – sagte Landtagspräsident Heinz-Werner Arens im Schleswig- Holstein-Saal des Landeshauses unter anderem:
„’Politische Literatur im Landtag’ heißt das Motto, unter dem wir gemeinsam mit der Landeszentrale für Politische Bildung immer mal wieder zu Lesungen in das neu gestaltete Landeshaus einladen. Der heutige Tag hat ein Datum, das uns an ganz unterschiedliche, aber immer einschneidende historische Ereig- nisse erinnert:
1918 war es der Tag, an dem die Novemberrevolution in Berlin ausbrach und die Abschaffung der Monarchie erzwang. 1938 zerstörten an diesem Tag Kampftruppen der Nationalsozialisten jüdische Häuser, Synagogen und Fried- höfe und sie verschleppten in dieser Reichspogromnacht 25 000 Menschen jüdischen Glaubens in Konzentrationslager. 1989 schließlich – und das ist nun heute unser Thema – war der 9. November der Tag, an dem die Mauer zwi- schen den beiden deutschen Staaten fiel. Wir erinnern uns alle an die Bilder der Freude, der Erleichterung und Begeisterung, an das Ende der zweiten deutschen Diktatur. Es war die Mehrheit des DDR-Volkes, die auf denkbar friedliche Weise dieses Ende erzwungen hat. Seitdem sind 15 Jahre vergan- gen, die gezeigt haben, dass das Zusammenwachsen ein mühsamer Prozess ist. Zweifellos ist es eine politische Herausforderung ersten Ranges, eine Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse Schritt für Schritt hin zu bekommen, aber das Ziel sollte man im Blick behalten.
Mit dem heutigen zeitlichen Abstand ist es immer besser möglich, die Aufarbei- tung der DDR-Geschichte anzugehen. Diese Aufarbeitung ist wichtig und uner- 2


lässlich, um politische und historische Lehren daraus zu ziehen. Wir wollen heute ein Stück dazu beitragen und haben ein Autorenteam eingeladen, uns ihr Buch vorzustellen, in dem sie ihre persönliche Geschichte aufgeschrieben ha- ben. Regina Kaiser war als politische Gegnerin des DDR-Regimes 1981 im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen eingesperrt und Uwe Karlstedt war ihr Vernehmungsoffizier. Er hatte dafür zu sorgen, dass sie die ihr vorgeworfenen illegalen Westkontakte gestand und wegen Landesverrats verurteilt wurde. Dass sie sich menschlich näher kamen, war also eigentlich ein Ding der Un- möglichkeit.
16 Jahre später nehmen sie wieder Kontakt zueinander auf und aus Gegnern wird ein Paar. Ihre sehr persönliche Geschichte gibt uns einen tiefen Einblick in die politische Wirklichkeit der DDR. ‚Das Persönliche ist politisch’ hieß ein Leit- spruch der Frauenbewegung – wer mit dem Spruch nichts anfangen konnte, der weiß nach der Lektüre dieses Buches besser, was gemeint ist. Es ist übrigens eine der ersten Lesungen dieses Buches im Westen, obwohl es bereits im vergangenen Jahr erschienen ist. Die große Resonanz auf unsere Einladung bestätigt aber, dass auch hier Interesse an dieser Thematik vorhan- den ist.“

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