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15.12.04 , 15:54 Uhr
SPD

Birgit Herdejürgen zu TOP 47: Bildung ist mehr als Unterricht

Sozialdemokratischer Informationsbrief

Kiel, 15.12.2004 Landtag Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn aktuell
TOP 47 – Umsetzung der Kooperation von Schule und Jugendhilfe


Birgit Herdejürgen:

Bildung ist mehr als Unterricht

Vor genau vier Jahren haben wir das Thema der Vernetzung von Schule und Jugendhil- fe mit einem gemeinsamen Antrag aller Fraktionen aufgenommen. Schon damals, spä- testens in der Diskussion des entsprechenden Berichtes wurde deutlich, dass die Chan- cen, die in einer verstärkten Zusammenarbeit liegen, durchaus unterschiedlich bewertet wurden. Vermutlich wird dies heute nicht anders sein.

Auf jeden Fall haben wir angesichts der damals formulierten Kriterien für die Weiterent- wicklung von Kooperationen Anlass genug gesehen, einen Blick auf vier Jahre Entwick- lung zu werfen. Vier Jahre, in denen tatsächlich einiges stattgefunden hat, und zwar nicht nur in ganz konkreten Projekten, sondern auch - und viel wichtiger - in den Köpfen der Beteiligten.

Von den zahlreichen erfolgreichen Projekten sind nur einige exemplarisch aufgeführt. Die Veröffentlichungen der beteiligten Ministerien geben, sehr viel eingängiger als dies in einem trockenen Landtags-Bericht möglich ist, Einblick in die Vielfalt und Phantasie der in Schleswig-Holstein umgesetzten Ideen. Ganz deutlich ist jedoch, dass viele er- folgreiche Projekte inzwischen in Form offener Ganztagsangebote fortgeführt und ge- fördert werden. Gefördert auch durch das Investitionsprogramm des Bundes. Diese

Schleswig- Holstein

Herausgeber: SPD-Landtagsfraktion Verantwortlich: Petra Bräutigam Landeshaus Postfach 7121, 24171 Kiel Tel: 0431/ 988-1305/1307 Fax: 0431/ 988-1308 E-Mail: Internet: pressestelle@spd.ltsh.de www.spd.ltsh.de SPD -2-



Verstetigung ist überaus erfreulich, dokumentiert die Qualität der Modellprojekte und na- türlich auch die Akzeptanz in der breiten Bevölkerung.

Herr de Jager - Ihre Aussagen, Ihre Wortwahl zu diesem Thema und natürlich auch Ihre Redebeiträge zu den offenen Ganztagsangeboten machen sehr deutlich, wo unsere Auffassungen sich klar unterscheiden. Für uns ist völlig unstrittig: • Bildung ist mehr als Schule (so eine Überschrift des Berichtes), und um das aus unserer Sicht zu präzisieren:

• Bildung ist mehr als Unterricht und

• Das, was außerhalb von Unterricht stattfindet, ist weit mehr als reine Betreuung - so wie Sie es immer darstellen. Mit dieser Haltung tun Sie den vielen, zwar ehren- amtlich organisierten, aber dennoch sehr professionell durchgeführten Angeboten unrecht. Dies ist im übrigen auch Hinweis auf einen sehr eingeschränkten und nicht mehr zeitgemäßen Bildungsbegriff.

Eine kleine Randbemerkung in eigener Sache. Im Bericht und bei landesweiten Veran- staltungen wird die offene Ganztagsschule Sude-West in Itzehoe als beispielhaftes Pro- jekt vorgestellt. Wenn die CDU-Mehrheit auf kommunaler Ebene dieses Projekt monate- lang gegen die Aussagen aller Fachleute und gegen jede Vernunft verschleppt, dann ist dies meiner Meinung nach der falsche Ort für parteipolitische Spielereien zu Lasten der betroffenen Kinder. So kann man die Verlässlichkeit von Angeboten natürlich trefflich torpedieren. Ein Lob für die Eltern, die in diesem Fall bei der Stange geblieben sind.

Viel wichtiger als diese konkreten Maßnahmen ist aus meiner Sicht aber ein anderer Komplex – nämlich die Zusammenarbeit der Schulen mit Jugendämtern und Jugendhil- feeinrichtungen im Bereich der Hilfen zur Erziehung. Das habe ich bis vor kurzem noch -3-



sehr kritisch bewertet. Hier findet aber offensichtlich Bewegung statt. Ein Anlass dafür ist, denke ich, die Übertragung von Mitteln an die Kreise, die nun in Eigenverantwortung Projekte vor Ort fördern können und damit zwangsläufig auch Kooperationsstrukturen aufbauen müssen. Natürlich sind noch nicht alle gegenseitigen Vorbehalte ausgeräumt. Das Wissen übereinander, über unterschiedliche gesetzliche Rahmenbedingungen und Ansprüche muss dringend vertieft werden.

Wir werden im Laufe dieser Tagung eine Initiative des Jugendministeriums aufgreifen, um hier geregelte Prozesse zu installieren - ein Frühwarnsystem der beteiligten Instituti- onen, damit die Zusammenarbeit eine dringend notwendige Form von Verbindlichkeit erhält. Es ist also einiges in Bewegung, aber noch lange nicht alles getan.

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