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15.12.04 , 16:53 Uhr
CDU

Frauke Tengler: Keinen blauen Dunst mehr in den Schulen

Nr. 581/04 15. Dezember 2004


IM SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN LANDTAG
PRESSEMITTEILUNG PRESSESPRECHER Torsten Haase Landeshaus, 24105 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 E-mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de

Drogenpolitik TOP 36 Frauke Tengler: Keinen blauen Dunst mehr in den Schulen Bevor Sie uns vorwerfen, ständig die gleichen Anträge zu stellen, zwei Punkte zur Erläuterung: 1. Der Inhalt ist gleich und 2. die Realität an den Schulen nach drei Jahren leider wesentlich verschärft.
Aus diesem Grunde stellen wir den Inhalt des Antrages – Schleswig-Holsteins Schu- len werden rauchfreie Zonen – erneut zur Debatte und hoffen dieses Mal auf das notwendige und richtige Ergebnis.
Ende 2001 hatte die LSSH ein Durchschnittseinstiegsalter beim Rauchen bei Jungen von 12,3 Jahren und bei Mädchen von 12,8 Jahren ermittelt. Nur drei Jahre später ist das Einstiegsalter bei Jungen 12,1 Jahre und bei Mädchen 12,6 Jahre. Trotz aller Präventionsbemühungen der KOSS und dem Programm der Landesregierung: Be smart, don`t start.
Präventionsarbeit an Schulen ist und bleibt notwendig, sie reicht aber nicht aus. Die drogenpolitischen Sprecher aller Fraktionen waren von der LSSH zu den traditionel- len Herbstgesprächen am 15.11.2004 in Kiel eingeladen.
Wir alle haben die dringende Forderung von Maike Latten, KOSS, gehört, die sagte: „Zur Unterstützung unserer Präventionsarbeit an den Schulen brauchen wir die rauchfreie Schule per Erlass“.
An allen Schulen in Schleswig-Holstein soll in den Schulen und auf dem Schulgelän- de nicht mehr geraucht werden! Nicht von Lehrern, nicht von Schülern, nicht von Personen, die von außerhalb in die Schule kommen! Erziehung ist Liebe und Vorbild! Einige Schulen haben sich bereits auf den Weg gemacht, Realschule Raisdorf, Grundschule Barsbüttel, Schulen die Gesundheitsschutz und Jugendschutz als ihre Aufgaben betrachten. Ab Anfang nächsten Jahres wird ein generelles Rauchverbot an den Hamburger Schulen gelten. Das Abgeordnetenhaus Berlin, auf die Farbge- bung gehe ich nicht genauer ein, beschloss am 09.06.2004 ein generelles Rauch- verbot an Berlins Schulen. Grundlage der Entscheidung in Berlin ist die wissenschaftlich begründete Erkenntnis, dass das Einstiegsalter in das Rauchen bei Kindern kontinuierlich gesunken ist!
Je tiefer das Einstiegsalter in Nikotinkonsum liegt, desto höher sind gesundheitliche Schädigungen und die Bereitschaft, weitere Drogen auszuprobieren.
In der Kleinen Anfrage vom 18.11.2004 bestätigt die Landesregierung die Zigarette als Einstiegsdroge generell. Prof. Dr. Thomasius von der Drogenambulanz des UKE Hamburg bestätigt dieses: „Es gibt eine hohe Korrelation zwischen Nikotinkonsum und experimentellem Cannabisgebrauch.“
Während des bereits erwähnten Herbstgespräches, an dem u. a. auch Leiter von Drogenberatungsstellen teilnahmen, wurde deutlich, dass sich auch die Situation des Cannabiskonsums deutlich verschärft hat.
Die Probierer und Konsumenten werden immer jünger. Professor Dr. Thomasius spricht in Einzelfällen vom 11. und 12. Lebensjahr, häufiger jedoch vom 13. und 14. Lebensjahr. Diese Verschiebung bestätigt die Realschule Satrup.
Die Art des Konsumierens - Wasserpfeifen bzw. Bong rauchen – verändert sich derart brutal, dass eine größere THC-Dosis aufge- nommen wird.
Die Marihuana-Produkte verändern sich im Wirkstoffgehalt.
Laut Andreas Gantner, Therapieladen e. V. Berlin, Referent der Herbstgespräche: „Durch Kreuzungen und verbesserte Züchtungsmethoden konnte der THC-Gehalt von Marihuana von durchschnittlich 4 % auf bis zu 16 % (holländisches Nederwiet) gesteigert werden.“
Die Situation erfordert aktives handeln. Die Umsetzung unseres Antrages soll den Erlass der Landesregierung von 1992 zur Suchtprävention unterstützen. Das Ziel unseres Erlasses ist es „Abstinenz im Hinblick auf alle Suchtmittel zum Schutz der Gesundheit.“
Selbstverständlich muss so ein Erlass „Rauchfreie Schule“ weiterhin durch Präventi- onsarbeit unterstützt werden.
Die Senatsverwaltung Berlin schreibt in ihrem Rundschreiben 80/2004 an alle Schu- len: In Schulen, in denen klare Regeln zum Nichtrauchen für alle Personen gelten, gewinnen Lehrkräfte in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag an Glaubwürdigkeit.“
So fordert die DHS in ihrer Pressemitteilung vom 28.07.2004 „Zeit endlich zu han- deln“. Heute stellen die Krebsforscher aus Heidelberg fest, „der Zigarettenmarkt ist zu einem Kindermarkt geworden“ und fordern ein umfassendes Tabakwerbeverbot.
Wir in Schleswig-Holstein sollten das tun, was wir tun können, lassen Sie uns endlich handeln.

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