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16.12.04 , 10:42 Uhr
B 90/Grüne

Angelika Birk zum Älterwerden in Schleswig-Holstein

PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Es gilt das gesprochene Wort! Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
TOP 26 – Älter werden in Schleswig-Holstein Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 Telefax: 0431/988-1501 Dazu sagt die sozialpolitische Sprecherin Mobil: 0172/541 83 53 von Bündnis 90/Die Grünen, E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.sh.gruene-fraktion.de Angelika Birk: Nr. 411.04 / 16.12.2004


Ältere Menschen schätzen Schleswig-Holstein – schätzen wir die Älteren? Die Tatsache, dass immer mehr Menschen ein längeres Leben überwiegend gesund ge- nießen können, ist eine zivilisatorische Errungenschaft. Sie wird nur dann zur Last, wenn sich weder die Gesellschaft, noch der Markt oder der Staat darauf einstellen. Selbst ein- fache Fragen zu Lebensstilen und Konsumwünschen unterschiedlicher sozialer Gruppen von Senioren, sind bisher zu wenig erforscht. Dieser Form der Unterschätzung und Dis- kriminierung der Älteren gilt es zu begegnen, wenn es darum geht, vom Handydesign bis zum öffentlichen Raum, die Welt altersgerechter zu gestalten.
Das Alter eröffnet vielen zum ersten mal eine lange Lebensphase jenseits der Zwänge des Broterwerbs. Es gibt die Möglichkeit, sich intensiv Dingen nur aus Freude und Inte- resse zu widmen. Für viele, sind dies auch freiwillige, gemeinnützige Tätigkeiten. Aller- dings oft nicht mehr in der traditionellen Form des klassischen Ehrenamtes. Die Acht- undsechziger-Generation und die Feministinnen der siebziger Jahre werden auch das Leben im Alter weiter emanzipieren, das heißt auch offensiv mit dem Tabu Alterseinsam- keit umgehen.
Die Landesregierung und der Landtag haben sich früher als andere darauf eingestellt, dass Schleswig-Holstein im wahrsten Sinne des Wortes altert und verstärken bewusst die Infrastrukturangebote für ältere Menschen, insbesondere im gesundheitlichen Be- reich und in der Wohnungsbauförderung.
Geriatrie ist Thema von Aus- und Fortbildung in den medizinischen Berufen, ein geriatri- sches Versorgungsnetz wird aufgebaut. Hier wollen wir allerdings noch mehr erreichen.
1/2 Schleswig-Holstein hat als erstes Bundesland alle stationären Pflegeeinrichtungen ü- berprüft, Pflegenottelefon und Pflegeberatungen aufgebaut. Im Kultur und Weiterbil- dungsangebot, aber auch im Wohnungswesen beginnen sich viele Akteure auf die ältere Generation einzustellen. Schleswig-Holstein hat im Vergleich zum Bundesdurchschnitt fast doppelt so viele Servicewohnanlagen für ältere Menschen.
Zum barrierefreien Bauen verpflichtet das Landesgleichstellungsgesetz und seit wenigen Wochen bietet die Wohnungsbauförderung der Landesregierung Unterstützung für neue Wohnformen, die Pflegewohngemeinschaften ermöglicht oder auch die Gründung von Kleingenossenschaften erleichtert. Die Landesregierung kommt damit wiederholten For- derungen des Altenparlamentes nach. Es gibt allerdings noch reichlich zu tun:
Erstens: Der Verbraucherschutz und das Tourismusangebot für ältere Menschen müssen differenziert ausgebaut werden. Zweitens: Die Diagnose, Behandlung und pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenzerkrankung muss dringend und radikal verbessert werden. Drittens: Mehr als bisher muss ins öffentliche Bewusstsein treten, dass auch Migrantinnen und Migranten alt werden.
Fazit: Trotz all dieser noch zu bearbeitenden Handlungsfelder ziehen ältere Menschen gern nach Schleswig-Holstein – und dies in wachsender Zahl. Dies zeigt: Reife Men- schen schätzen das Potenzial an Natur, Kultur und medizinischer Versorgung unseres Landes. Sie vertrauen darauf, in Schleswig Holstein im Alter gut leben zu können. Diese Wertschätzung unseres Landes durch die ältere Generation sollte für die Verantwortli- chen in Wirtschaft, Kultur, öffentlichem Leben und Politik der Ansporn sein, auf vielfälti- ge und auf bestmögliche Weise den Bedürfnissen der älteren Generation Rechnung zu tragen. Hier ist eine konzertierte Aktion gefragt, ähnlicher gesellschaftlicher Dimensio- nen, wie bei der anstehenden Schulreform.
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