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15.03.05 , 13:13 Uhr
CDU

Jost de Jager: Einheitsschule führt zur Konfrontation statt zur Kooperation

Nr. 77/05 15. März 2005


IM SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN LANDTAG
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Bildungspolitik Jost de Jager: Einheitsschule führt zur Konfrontation statt zur Kooperation „In der Schulpolitik wird es bei der Einführung der Einheitsschule statt der viel be- schworenen Kooperation nur Konfrontation geben. Hinter all den Freiwilligkeitsflos- keln der SPD bleibt am Ende nur eine Politik des goldenen Zügels und des Drucks zurück.“ Dies erklärte der Bildungsexperte der CDU-Landtagsfraktion, Jost de Jager, MdL, heute in einer ersten Stellungnahme zum Bildungsteil des Koalitionsvertrages und der Tolerierungsvereinbarung.
„SPD, Grüne und SSW wollen das Schulsystem Schleswig-Holsteins komplett um- bauen und schon in diesem Jahr Einheitsschulen als Regelschulen im Schulgesetz festschreiben. Fakt ist: die ersten Einheitsschulen werden 2006 kommen. Die CDU lehnt die Einheitsschule ab und wird dem Einheitsschulgesetz ein eigenes Konzept entgegenstellen.“
Dass die SPD Eltern, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Schulträger auf den Weg zur Einheitsschule mitnehmen wollte, sei nur noch ein Märchen aus ver- gangenen Tagen. Durch veränderte rechtliche Rahmenbedingungen und gezielte Anreize in Form von finanziellen und personellen zusätzlichen Ressourcen würden stattdessen die weiterführenden Schulen des gegliederten Schulwesens von der Ver- liererkoalition gezwungen, ihre inneren und schließlich auch äußeren Strukturen in Richtung Einheitsschule zu entwickeln. „Eine bessere Lehrerausstattung und mehr Förderstunden wird es auf Kosten der gegliederten Schulen künftig nur noch an Ge- meinschaftsschulen geben. Dies ist ein Null-Summen-Spiel, bei dem sich die Lan- desregierung die Einführung der Einheitsschule durch zusätzliche Ressourcen, Förderstunden und Qualifizierungsmaßnahmen erkauft“, stellte de Jager heraus. „In den betroffenen Standorten wird dies zu einem Verteilungskampf führen. Das bedeutet Konfrontation statt Kooperation.“
An rund einem Drittel der weiterführenden Schulen sei von Freiwilligkeit überhaupt gar keine Spur mehr. In bestehenden Schulzentren, kombinierten Systemen und be- nachbarten Schulen werde mit der Einführung der Einheitsschule durch die schul- formübergreifende Orientierungsstufe ohne Wenn und Aber verpflichtend ab 2006 begonnen. De Jager verwies auf die Liste von 178 Schulen, die die CDU am 4. Feb- ruar 2005 veröffentlicht hatte. „Diese Schulen beginnen als erste mit einer Einheits- schule für alle.“ Sehr schnell werde es neben der organisatorischen Vereinheitlichung auch zu einer inhaltlichen Vereinheitlichung kommen, ist sich der CDU-Bildungsexperte sicher. Das Ziel eines schulartunabhängigen Abschlusses am Ende der Sekundarstufe I anstelle des bisherigen Hauptschul- und Realschulabschlusses auch an den Gymnasien zei- ge dies.
„Insbesondere den Gymnasien will die rot-grüne Koalition an den Kragen. Laut Koali- tionsvertrag werden die Oberstufen abgekoppelt und die berufliche und gymnasiale Bildung sollen sich auf dem Weg zum Abitur immer stärker vermischen. Damit verab- schieden sich SPD, Grüne und SSW vom Gymnasium und gehen in Richtung einer Sekundarstufe II für alle“, so de Jager.
Zur Einheitsschule gehöre auch der Einheitslehrer. Gehe es nach Rot-Grün plus SSW, so solle die Lehrerausbildung als auch der Lehrereinsatz zukünftig schulart- übergreifend stattfinden. Somit würde ein ausgebildeter Hauptschullehrer zukünftig auch Gymnasiasten unterrichten und umgekehrt. Dementsprechend werde die Unter- richtsverpflichtung und der dienstrechtliche Status der Lehrkräfte vereinheitlicht. „Das bedeutet, es wird nur noch einen Lehrertypus geben, den Einheitslehrer.“
Die wirklichen Probleme würden im Koalitionsvertrag hingegen nicht angesprochen. Dazu gehöre vor allem die mangelnde Unterrichtsversorgung. Die Landesregierung sehe sich zwar in der Lage, einen Innovationsfonds für die Einheitsschule bereitzu- stellen, zum Thema Unterrichtsversorgung mache sie aber nur vage Angaben, was zusätzliche Lehrerstellen und deren Finanzierung betreffe. Vom Wahlversprechen zusätzlicher personelle Mittel für Schulen mit wachsender Schülerschaft sei gar nichts mehr zu lesen.
„Die rot-grün-dänische Regierung führt die Schleswig-Holsteinischen Schulen mit viel Aufwand in Abseits. Statt die tatsächlichen Probleme unserer Schulen zu lösen, be- ginnen jetzt eine Fehlleitung von Ressourcen und eine Phase vieler kleiner Schul- kämpfe vor Ort. Die Schülerinnen und Schüler sind die Verlierer dieses Koalitionspo- kers“, so de Jager abschließend.

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