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31.05.05 , 09:23 Uhr
Landtag

Kayenburg: Sprachencharta braucht stärkere Unterstützung durch die EU

69/2005 Kiel, 31. Mai 2005 Es gilt das gesprochene Wort!


Kayenburg: Sprachencharta braucht stärkere Unterstützung durch die EU
Kiel (SHL) – Auf dem Kongress der Gemeinden und Regionen Europas am 31.Mai 2005 in Straßburg erklärte Landtagspräsident Martin Kayenburg zum Tagesordnungspunkt „Europäische Charta für Regional- und Minderheiten- sprachen“ unter anderem:
„Die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen trat in der Bun- desrepublik Deutschland am 1. Januar 1999 in Kraft. Damit haben wir ein wichtiges minderheitenpolitisches Schutz- und Förderinstrument erhalten. 2003 legte die Landesregierung einen Bericht zur Umsetzung der Sprachencharta sowie über die Sprachsituation der Minderheiten in Schleswig-Holstein vor. Der Bericht belegt, dass Schleswig-Holstein solide, kontinuierlich und umfassend die Charta umsetzt. Wichtige Schritte hin zu einer zukunftsorientierten Minderhei- tenpolitik sind erfolgt und werden folgen. Jedoch betrachten die Experten des Eu- roparates in einigen Bereichen die Bestimmungen der Charta in Schleswig-Hol- stein als nicht erfüllt. Dies gilt insbesondere für die friesische Sprache, aber auch um einige Verpflichtungen für das Dänische. Es geht um Defizite bei den Schulen, in der Medienpräsenz und bei einigen Rechts- und Verwaltungsvorschriften. Die Finanzierung ist ein nicht unwesentlicher Punkt. Deshalb sollte die aktive För- derung von Projekten im Bereich der Regional- und Minderheitensprachen auch auf EU-Ebene ausgeweitet und in die Bildungsprogramme der Europäischen Union einbezogen werden. Ich bitte die Gremien des Europarates, bei der Europäischen Kommission in Brüssel für einen höheren Stellenwert der Regional- und Minderhei- tensprachen zu werben und sich für eine stärkere Unterstützung der Sprachen- charta durch die Europäische Union einzusetzen. Minderheitenförderung ist für uns in Schleswig-Holstein vor dem Hintergrund unse- rer eigenen geschichtlichen Entwicklung und insbesondere mit Blick auf unser Nachbarland Dänemark ein ganz besonderes Anliegen. Es brauchte auch bei uns seine Zeit, bis die Vielfalt der Kulturen und Sprachen der Völker Europas als große Bereicherung wahrgenommen wurde. Diese Werte gilt es zu bewahren, zu schüt- zen und aktiv zu fördern.

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