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Lars Harms - TOP 18 - Agrarinvestitionsförderung
PresseinformationKiel, den 01.09.2005 Es gilt das gesprochene Wort Lars Harms sozia TOP 18 Agrarinvestitionsförderung auch nach sozi alen und ökologischen aus Kriterien ausrichten Drs. 16/194Die Landwirtschaft steht im Bereich der Agrarinvestitionsförderung vor neuen Herausforde-rungen. Zum einen befinden wir uns in Zeiten knapper Haushaltsmittel - entsprechend wirktsich dies auf die Fördermittel aus - und zum anderen befindet sich die EU-Agrarwirtschaft ineinem enormen Umbruch. Diese Umstände bewirken, dass nicht nur in Schleswig-Holstein –sondern bundesweit – das Agrarinvestitionsförderprogramm für die Zukunft neu ausgerichtetwird. Daher ist es natürlich nur richtig, dass die entsprechenden Parlamente auf die jeweiligenRegierungen Einfluss nehmen, wie denn künftig die Förderkulisse für Agrarinvestitionengestaltet werden soll.Nur wettbewerbsfähige landwirtschaftliche Unternehmen werden sich auch künftig am Marktbehaupten können. Dies gilt nicht nur für den nationalen sondern ganz besonders für deninternationalen Markt. Daher ist die Ausrichtung und Gestaltung der Investitionsförderpro- 2gramme von enormer Bedeutung für die Zukunft unserer Landwirte. Denn nur wenn unsereLandwirtschaft weithin innovativ und anpassungsfähig bleibt und wir ihnen diesen Spielraumermöglichen, wird sie sich behaupten können. Deshalb müssen wir als Land beiseite stehenund entsprechend Einfluss auf die Landwirtschaft nehmen.Der moderne Landwirt hat heute einen Berg an Anträgen, Formularen und Papieren auszufül-len. Daher begrüßen wir auch den Ansatz, dass das Landwirtschaftsministerium seine neuenRichtlinien für Agrarinvestitionen vereinfacht hat. Diese Vereinfachungen dürfen im Nachhi-nein aber nicht zu Verschlechterungen führen.Wir wissen heute bereits, in welche Richtung die europäische Landwirtschaft künftig ausge-richtet wird. Sie hat aus den Jahrzehnten ihrer falschen Förderpolitik gelernt und ist im Begriffsich jetzt umzustellen. Nämlich indem sie den Aspekten des Tier-, Umwelt- und Naturschutzeseinen größeren Anteil in der Förderpolitik einräumt. Daher ist es rückwärtsgewandte Politik,von diesen Aspekten bei der Agrarinvestitionsförderung– mit der vordergründigen Erklärungder Verwaltungsvereinfachung - abzusehen. Hier sehe ich wirklich die Gefahr, dass die Landes-regierung ein völlig falsches Signal ausgibt und somit die Landwirtschaft auf ein Abstellgleislenkt.Wir sollten also weiterhin Kriterien der tiergerechten Tierhaltung im Agrarinvestitionspro-gramm beibehalten. Daher unterstützen wir diesen Punkt des Antrages.Und natürlich haben künftig auch Naturschutzaspekte und die nachhaltige Wirtschaftsformeine große Rolle, die es zu berücksichtigen gilt. Tierschutz und Ökologie spielen eine immerwichtigere Rolle in der Landwirtschaft. Auch die EU richtet ihre Programme immer mehrdarauf aus. Deshalb muss die neue Landesregierung weiterhin in ihrer Agrarinvestitionsförde-rung an diesen Kriterien festhalten und darf nicht von diesem Weg abweichen. Dies würdesonst der Landwirtschaft und den Landwirten schaden. 3Anders stellt es sich jedoch mit dem zweiten Punkt dar. Hier sind wir der Auffassung, dass DieInvestitionsdarlehen von unter 50.000 Euro künftig nicht mehr gefördert werden sollten. Dieshat natürlich auch etwas mit Verwaltungsvereinfaschung zu tun, aber wenn wir wissen, dassder Kuchen kleiner wird, dann müssen wir uns darauf einstellen und entsprechend andersverteilen. Dann müssen die Kriterien auch entsprechend geändert werden. Denn wir haben esin der Vergangenheit erlebt, dass es hier immer wieder Mitnahmeeffekte gegeben hat. Dieskönnen wir uns künftig nicht mehr leisten. Vielmehr müssen wir uns in der Investitionsförde-rung künftig auf existenz- und beschäftigungssichernde Maßnahmen konzentrieren.