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28.09.05 , 16:40 Uhr
SPD

Astrid Höfs zu TOP 21: Eltern werden Betreuungsangebote annehmen

Sozialdemokratischer Informationsbrief

Kiel, 28.09.2005 Landtag Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn aktuell
TOP 21 – Umsetzung des Tagesbetreuungsausbaugesetzes (TAG)

Astrid Höfs:

Eltern werden Betreuungsangebote annehmen

Durch das Tagesbetreuungsausbaugesetz für Kinder unter drei Jahren, das am 1.1.2005 in Kraft getreten ist, werden in Deutschland die Angebote zur Kinderbetreu- ung endlich in ausreichender Zahl und in guter Qualität ausgebaut. Bis zum Jahr 2010 werden in Deutschland etwa 230.000 Kinder mehr als heute in Kindertageseinrichtun- gen, von Tagesmüttern und hoffentlich auch von Tagesvätern betreut werden.

Internationale Vergleiche zeigen, dass eine gut ausgebaute Kinderbetreuung im Sinne einer frühen Förderung gut für die Kinder ist. Und sie ist ein gutes, wirksames Mittel gegen Familienarmut und auch im Hinblick auf die Steigerung der Geburtenra- te. Wir wissen, dass 1 Euro im Elementarbereich ausgegeben so viel bringt wie 4 Euro in einer späteren Bildungsmaßnahme.

Nun ist dieser Gesamtausbauprozess in den Kommunen ja noch am Beginn. Und doch meldet die überwiegende Zahl der Schleswig-Holsteinischen Kreise bereits jetzt, dass sie den Betreuungsbedarf decken können. Das finde ich recht überraschend, aber auch sehr erfreulich. Sicher werden in den großen Städten eher Betreuungsplätze für die unter drei jährigen Kinder vorhanden sein als in den ländlichen Gemeinden. Und in den übrigen Kreisen sollen die Ausbaustufen beschlossen werden, mit denen bis 2010 ein bedarfsgerechtes Angebot erreicht werden soll.
Schleswig- Holstein

Herausgeber: SPD-Landtagsfraktion Verantwortlich: Petra Bräutigam Landeshaus Postfach 7121, 24171 Kiel Tel: 0431/ 988-1305/1307 Fax: 0431/ 988-1308 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Internet: www.spd.ltsh.de SPD -2-



Gut, dass der Betreuungsbedarf jährlich zum 15. März neu ermittelt werden soll – ver- ständlich, denn die Kinderzahlen sind ja keine feste Größe. Bisher waren Betreuungs- angebote für Kinder unter drei Jahren in den Kreisen in sehr unterschiedlichem Maße vorhanden, in Teilbereichen war überhaupt kein Angebot für Kinder unter drei Jahren zu finden. Noch Ende 2004 hatte in Schleswig-Holstein laut statistischem Landesamt die frühkindliche Förderung eher Seltenheitswert. Auf 1.000 Kinder kamen lediglich 26 Krippenplätze.

Deshalb ist es mit Sicherheit erforderlich, dass hier genau hingeschaut wird, wie sich die Entwicklung vor Ort gestaltet. Wir wissen zwar, dass die Geburtenzahlen sinken. Wenn aber ein Betreuungsangebot für Kinder vor Ort vorhanden ist, dann werden El- tern dieses Angebot sicher annehmen.

Mir sind jedenfalls Familien bekannt, die in den letzten Jahren sehr gerne einen Betreuungsplatz für ihre Kinder unter drei Jahren gehabt hätten, damit sie ihrer Arbeit nachgehen können. Aber das Verständnis in einigen Kommunen war nicht so be- sonders groß. Da mussten zum Teil auch Umzüge in Kauf genommen werden, damit das Kind betreut wurde und die Eltern arbeiten konnten. Und noch gravierender ist der Bedarf für berufstätige Alleinerziehende. Qualitativ gute und quantitativ ausreichende Kindertagesstätten sind eine notwendige familienergänzende Förderungsmöglichkeit für Kinder.

Einige Kindertagesstätten haben ja auch bereits die Belegungsrückgänge in ihren Ein- richtungen beklagt. Ich denke, die Träger dieser Einrichtungen sind gut beraten, wenn sie sich zügig daran machen, Plätze für unter Dreijährige anzubieten. Ich vermute, realistische Angaben über die vorhandenen Betreuungsangebote werden sicher erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich sein, wenn die Ausbausituation vor -3-



Ort weiter fortgeschritten ist, denn bis 2010 kann die Ausbauphase auch wirklich an- dauern, um dem tatsächlichen Bedarf gerecht zu werden.

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