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10.11.05 , 17:15 Uhr
CDU

Ursula Sassen zu TOP 26: Sterben ist Leben

Nr. 302/05 10. November 2005


IM SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN LANDTAG
PRESSEMITTEILUNG Pressesprecher Dirk Hundertmark Landeshaus, 24105 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 E-mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de

Sozialpolitik Ursula Sassen zu TOP 26: Sterben ist Leben
CDU und SPD haben sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, Schleswig- Holstein als Gesundheitsland und damit auch die Palliativmedizin weiterzuentwickeln.
Palliativmedizin ist „die aktive, umfassende Betreuung und Behandlung schwerst- kranker Patienten mit einer nicht heilbaren progedienten Erkrankung und einer be- grenzten Lebenserwartung mit dem Ziel die Lebensqualität zu verbessern“, so die Definition der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin. Nicht die Verlängerung der Überlebenszeit um jeden Preis, sondern die Wünsche und das Befinden des Patien- ten stehen im Vordergrund. Für die CDU ist es wichtig, die Menschen ernst zu neh- men. Dass heißt zum einen, die Palliativmedizin sowie die Hospize auszubauen und zum anderen Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten zu ermöglichen. Es ist Beschlusslage der Koalitionsverhandlungen in Berlin, Patientenverfügungen gesetz- lich zu verankern, um Rechtsklarheit zu schaffen. Daher ist die Forderung an die Landesregierung eine entsprechende Bundesratsinitiative zu ergreifen, eher vorsorg- lich und als Hinweis auf die Dringlichkeit zu verstehen.
Deutschland hinkt auf dem Gebiet einer ausreichenden und flächendeckenden pallia- tivmedizinischen Versorgung und der Weiterentwicklung im Vergleich zu anderen europäischen Ländern erheblich hinterher.
Schleswig-Holstein liegt mit 14,52 Palliativ- und 20,55 Hospiz-Betten je 1 Mio. Ein- wohner deutlich über dem Durchschnitt und hat gute Chancen eine Vorreiterrolle übernehmen zu können. Dies wird allerdings nur gelingen, wenn Bund und Land an einem Strang ziehen und auch die Krankenkassen stärker in Palliativmedizin und Hospize investieren.
Palliativmedizin soll jedoch nicht auf die Stationen und Hospize beschränkt bleiben. Auf Bundesebene wird ein 250 Millionen Euro teures Programm diskutiert. 330 spe- ziell ausgebildete Teams aus Ärzten und Pflegekräften sollen Palliativpatienten zu Hause betreuen aber auch in Kliniken, Pflegeheimen und Hospizen. Mit diesen am- bulanten Pflegeteams ließe sich – geeigneter Wohnraum vorausgesetzt – manche Krankenhauseinweisung am Lebensende vermeiden. Allein für diese „Palliativ Care Teams“ wird jährlich mit einem Kostenaufwand von 100 Mio. Euro gerechnet. Ob die Aussage der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zutreffend ist, dass diese Mittel z.B. durch wirtschaftlicheres Verordnen von Medikamenten aufgebracht werden können, wage ich zu bezweifeln.
Auf keinen Fall dürfen Gelder aus anderen medizinischen Versorgungsbereichen abgezogen werden.
Dringend erforderlich ist die Aufklärung der Bevölkerung. Gerade im Hinblick auf die umstrittene Schweizer-Sterbehilfe-Organisation „Dignitas“ mit Dependance in Han- nover seit dem 26.09.2005, ist umfassende Information wichtig.
Palliativmedizin kann die unangenehmen Nebenwirkungen des Leidens mildern und die Lebensqualität verbessern. Palliativmedizin ist eine eindeutige Ablehnung der aktiven Sterbehilfe bzw. macht diese überflüssig.
Schwester Dana Weinhold, stellvertretende Leiterin der Palliativstation des Eutiner Krankenhauses St. Elisabeth wurde am 26.10.2005 in der SHZ zitiert mit den Wor- ten: „Sterben ist Leben, denn es ist der Weg zum Tod.“
Für die 9. Tagung des Schleswig-Holsteinischen Landtages erwarte ich einen Be- richt, der neben einer Bestandsaufnahme der vorhandenen palliativen Versorgung in Schleswig-Holstein Wege aufzeigt, wie Schleswig-Holstein dem Ziel, Vorreiter in der Palliativmedizin und Hospizversorgung zu werden ein Stück näher kommt.

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