Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Karl-Martin Hentschel zum Bildungshaushalt
PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 Telefax: 0431/988-1501 Mobil: 0172/541 83 53 E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.sh-gruene.de Nr. 371.05 / 29.11.2005Ministerin bestätigt, dass die Zahlen nicht stimmen!Zum Bildungshaushalt und der gestrigen Pressemitteilung des Bildungsministeriums er- klärt der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Karl-Martin Hentschel:In einer Pressemitteilung hatte ich gestern darauf hingewiesen, dass der Haushalt 2006 erhebliche Kürzungen bei den Grund- und Hauptschulen zu Gunsten der Gymnasien auf- weist.Die Ministerin hat mir daraufhin spät Nachmittags (nach langem Rechnen der Fachabtei- lung?) in einer Presseinformation einen Fehler nachgewiesen. Dieser führt in der Tat zu einer Korrektur von zwei Zahlen in meiner Pressemitteilung um 0,2 bzw. 0,1 Prozent!Ansonsten bestätigt die Ministerin offensichtlich meine Kritik: Auch der Hinweis auf die gegenseitige Deckungsfähigkeit aller Personalausgaben kann nicht darüber hinwegtäu- schen, dass - ihre Zahlen entweder falsch sind - oder eine erhebliche Kürzung bei den Grund- und Hauptschulen auf Kosten der Gym- nasien vorgenommen wird.Wenn das nicht beabsichtigt ist, kann das Bildungsministerium die Zahlen ja bis zur ab- schließenden Behandlung Finanzausschuss noch korrigieren.Anliegend füge ich meine gestrige Pressemitteilung mit den korrigierten Zahlen und den korrigierten Tabellen noch mal an. ***Anlage: Pressemitteilung vom 28.11.2005 und Tabelle Pressemitteilung vom 28.11.2005Bildungsministerin kürzt bei den Grundschulen zugunsten der Gymnasien!Zu den in der Nachschiebeliste vorgelegten Zahlen des Haushaltes 2006 (Einzelplan 07 - Bildung) erklärt der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Karl-Martin Hentschel:Trotz intensiver Nachfragen im Bildungsausschuss bei der ersten Diskussion des Haus- haltes, sowohl von Seiten der Grünen wie auch der FDP, war das Ministerium nicht in der Lage, im 2. Nachtragshaushalt 2005 und in der Nachschiebeliste 2006 Zahlen vorzule- gen, die plausibel sind.Nach den vorliegenden Zahlen werden die Personalausgaben an den Grund- und Haupt- schulen trotz der Einführung der verlässlichen Grundschule in 2006 um 4,2 Prozent gegenüber 2005 gekürzt.Benachteiligt sind auch die Berufsschulen, die bei einem Anwachsen der Schülerzahlen um 9 Prozent, und zwar überwiegend im Vollzeitbereich, nur eine Anhebung der Perso- nalausgaben von 3,1 Prozent erhalten. Das lässt sich auch nicht durch die halbe Stunde Arbeitszeitverlängerung rechtfertigen.Dagegen sollen die Mittel für die Realschulen trotz sinkender Schülerzahlen um 3 Pro- zent steigen. Bei den Gymnasien wurde der Personalkostenansatz ebenfalls um 2,2 Pro- zent angehoben, obwohl hier angeblich Einsparungen durch die Oberstufenreform ge- plant waren.Da diese Zahlen nach einer intensiven Diskussion im Bildungsausschuss bereits korri- giert wurden, kann daraus nur geschlossen werden:Entweder im Ministerium herrscht Chaos und die rechte Hand weiß nicht was die Linke tut.Oder – und das muss man wohl annehmen – diese Zahlen sind so gewollt. Und das be- deutet, dass das Ministerium eine dramatische Besserstellung der Gymnasien und Real- schulen zu Lasten der Grund- und Hauptschulen und der Berufsschulen plant.Dies widerspricht nicht nur den eigenen Ankündigungen: Es ist der nächste Kniefall der Ministerin gegenüber dem Philologenverband und dem Verband der Realschullehrer – zu Lasten der Grund- Haupt- und BerufsschülerInnen. Die CDU hat sich in der Schulpolitik auf ganzer Linie durchgesetzt. Relationen zwischen Personalkosten und SchülerInnenzahlen an den Schulen, Einzelplan 07 07 11 Grund- und Hauptschulen Personalmittel in T€ Änderung NSL 06 zu Soll 05 IST 04 Soll 05 Ansatz 06 ÄnderungNSL NSL 06 absolut in % 331.526,1 357.519,9 316.756,1 25.712,2 342.468,3 -15.051,6 -4,2%Schülerzahlen 2003/2004 2004/2005 2005/2006 2006/2007 absolut in % in Tsd. 165 163 162 160 -2 -1,3% Überproportionale Senkung der Ansätze trotz zusätzlichem Bedarf durch die verläßliche Grundschule07 12 Sonderschulen und Förderung Behinderter Personalmittel in T€ Änderung NSL 06 zu Soll 05 IST 04 Soll 05 Ansatz 06 ÄnderungNSL NSL 06 absolut in % 103.300,8 102.551,5 110.062,5 -3.439,7 106.622,8 4.071,3 4,0%Schülerzahlen 2003/2004 2004/2005 2005/2006 2006/2007 absolut in % in Tsd. 11,6 11,3 11,4 11,5 0,1 0,9%7 13 Realschulen Personalmittel in T€ Änderung NSL 06 zu Soll 05 IST 04 Soll 05 Ansatz 06 ÄnderungNSL NSL 06 absolut in % 188.864,0 189.213,5 201.043,0 -6.412,3 194.630,7 5.417,2 2,9%Schülerzahlen 2003/2004 2004/2005 2005/2006 2006/2007 absolut in % in Tsd. 64,3 64,1 62,9 61,5 -1,4 -2,2% Erhöhung trotz sinkender SchülerInnenzah- len7 14 Gymnasien Personalmittel in T€ Änderung NSL 06 zu Soll 05 IST 04 Soll 05 Ansatz 06 ÄnderungNSL NSL 06 absolut in % 239.744,5 241.650,3 255.226,5 -8.173,0 247.053,5 5.353,2 2,2%Schülerzahlen 2003/2004 2004/2005 2005/2006 2006/2007 absolut in % in Tsd. 72,1 74,2 75,4 76,1 0,7 0,9% Überproportionale Erhöhung trotz Reformvorhaben, die Kos- ten sparen sollen und verlängerter Arbeitszeit7 15 Gesamtschulen Personalmittel in T€ Änderung NSL 06 zu Soll 05 IST 04 Soll 05 Ansatz 06 ÄnderungNSL NSL 06 absolut in % 58.409,0 57.147,4 62.319,6 -1.990,5 60.329,1 3.181,7 5,6%Schülerzahlen 2003/2004 2004/2005 2005/2006 2006/2007 absolut in % in Tsd. 16,9 17,7 18,2 18,9 0,7 3,8% 7 16 Berufsbildende Schulen Personalmittel in T€ Änderung NSL 06 zu Soll 05 IST 04 Soll 05 Ansatz 06 ÄnderungNSL NSL 06 absolut in % 168.518,9 168.462,6 179.357,5 -5.696,7 173.660,8 5.198,2 3,1%Schülerzahlen 2003/2004 2004/2005 2005/2006 2006/2007 absolut in % in Tsd. 83,0 85,1 87,7 95,6 7,9 9,0% Missverhältnis zwischen Steigerung der Schülerzahlen und der Mittel