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23.03.06 , 15:37 Uhr
B 90/Grüne

Karl-Martin Hentschel zum Waldverkauf

PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 11 – Verkauf des Landeswaldes Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Dazu sagt der umweltpolitische Sprecher Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Telefax: 0431/988-1501 Karl-Martin Hentschel: Mobil: 0172/541 83 53 E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.sh.gruene-fraktion.de

Nr. 166.06 / 23.03.06 Der Wald ist unser Naturerbe
Schleswig-Holstein ist das Land mit dem wenigsten Wald. Deswegen haben wir in den vergangenen Jahren – gegen den wütenden Protest der CDU und der FDP, die Oberflä- chenwasserabgabe eingeführt und davon einen großen Teil für die Neuwaldbildung ein- gesetzt.
Warum haben wir das getan? Weil Wald eben nicht einfach ein Wirtschaftsgut ist. Wald schützt das Klima. Wald ist ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Praktisch der gesamte Landeswald steht unter Naturschutz. Wald ist ein wichtiger Raum zur Erho- lung, für Wanderer, Pilzsammler, FahrradfahrerInnen und ReiterInnen. Wald ist ein wich- tiger Faktor für unseren Tourismus. Und mit dem Wald ist ein wichtiger Teil unserer Um- weltbildung verbunden. Dazu gehören u. a. auch die fast 100 Waldkindergärten, die vie- len Kindern eine gesunde und lehrreiche Kindheit verschaffen.
Auch bei den Privatwaldbesitzern gibt es viele, die sich engagieren und deren Wald ähn- liches leistet. Aber natürlich muss bei einem privaten Wirtschaftsunternehmen die Aus- richtung an der Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stehen.
Und wenn wir von den Besitzern Gemeinwohlleistungen verlangen, und das tun wir, dann müssen wir sie mit erheblichen Kosten erkaufen. Die Fördermaßnahmen für den Privat- wald in Höhe von 5,8 Millionen Euro jährlich sind deshalb fast so hoch wie die für den Staatswald.
Und schließlich bedeutet der Verkauf des Staatswaldes den Ausverkauf eines von der Gesellschaft aufgebauten Vermögens, in das viel privates Engagement, und auch Spen- denmittel eingeflossen sind. Ich finde es deshalb nicht verwunderlich, dass die Firma Gollnest & Kiesel ihre Spenden für das Land Schleswig-Holstein angesichts der Ankün- digung, den Wald zu verkaufen, eingestellt hat.
1/2 Noch im November letzten Jahres hat sich Finanzminister Wiegard bei der Firma für die Baumspenden bei der Neuaufforstung im Forstamt Trittau bedankt. Er betonte die Be- deutung des sozialen Engagements von Unternehmen und wünschte, es würden noch mehr Unternehmen soziale und ökologische Verpflichtungen wahrnehmen.
Ich finde, es muss doch fast wie eine Verhöhnung der SpenderInnen klingen, wenn die Regierung ein halbes Jahr später den gerade gespendeten Wald verkaufen will, um den Haushalt zu sanieren.
So geht es nicht. Ich bin vielmehr der festen Überzeugung, wenn wir auch in Zukunft wei- ter ehrenamtliches und privates Engagement für den Wald in Schleswig-Holstein gewin- nen wollen, dann müssen wir den gleichen Weg gehen, den wir mit der Stiftung Natur- schutz gegangen sind. Wir sollten den Wald in eine Landesstiftung überführen, um ihn vor neuen Attacken des Finanzministers auf Dauer zu sichern.
Die größte Freude hat mir allerdings die FDP mit diesem Antrag gemacht. Ich kenne sie nur als die Partei, die seit Jahren den Naturschutz für eine überflüssige Geldausgabe und ein Hindernis für die Wirtschaft ansieht und die jedes Jahr möglichst das gesamte Landesvermögen privatisieren will.
Wenn nun die FDP für den Erhalt des Landeswaldes eintritt, dann ist das wie die Bekeh- rung des Saulus zum Paulus. Herzlich willkommen im Grünen, Herr Hildebrandt. Der Landesregierung kündige ich hiermit an, dass wir ihr einen Kampf gegen den Verkauf des Landeswaldes liefern werden.


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