Wolfgang Baasch: Auch Abgeordnete gewinnen durch Praktika neue Erfahrungen

Sozialdemokratischer Informationsbrief
Kiel, 05.05.2006, Nr.: 090/2006



Wolfgang Baasch:

Auch Abgeordnete gewinnen durch Praktika neue Erfahrungen

„Die persönliche Erfahrung ist doch etwas anderes, als wenn man nur Berichte und Statistiken liest – sie erweitert den Horizont, auch für das politische Handeln!“ Dieses das Fazit der Praktikumstage von SPD-Landtagsabgeordneten in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung zog der sozialpolitische Sprecher der SPD- Landtagsfraktion, Wolfgang Baasch, bei einem Treffen der „Praktikanten“ der Fraktion mit den Vertretern der Einrichtungen. Im Vorfeld des heutigen Welttages der Men- schen mit Behinderung haben die Abgeordneten ihre Praxistage absolviert.

Sie waren jeweils einen ganzen Tag als Lernende in Kindergärten und Werkstätten der Lebenshilfe und andere Einrichtungen gegangen, um sich direkt über die Arbeit mit behinderten Menschen jedes Alters zu informieren, mit ihnen zu arbeiten und zu spre- chen. Vom Bastelen von Mützen in einem Kindergarten bis zum Tofutaler-Braten in ei- ner Großküche spannte sich der Bogen der Erfahrungen. „Ich wollte mein Bewusstsein schärfen, um zu erkennen, welche Konsequenzen politische Entscheidungen haben“, so eine Teilnehmerin, die zugab, am Ende des Tages im Kindergarten erschöpft ge- wesen zu sein, auch wegen des ungewohnten hohen Geräuschpegels. Ihr Fazit: „Ich habe viel gelernt an diesem Tag.“

Ein Thema des abschließenden Erfahrungsaustausches war die Neuordnung der Ein- gliederungshilfe; diese geht im kommenden Jahr auf die Kommunen über. Die Politiker wollen hierzu engen Kontakt mit den Akteuren vor Ort halten und eingreifend helfen, wenn Probleme auftreten.
Schleswig- Holstein

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Barrierefrei denken, barrierefrei handeln und barrierefrei leben sind die Leitsätze der sozialen Schwerpunktaktion der SPD-Landtagsfraktion, in der besonders der Kontakt mit Menschen mit Behinderung gepflegt wird. „Wir wollen mit den Menschen sprechen und ihre Wünsche hören, denn sie sind Fachleute in eigener Sache“, so Wolfgang Baasch. Er forderte dazu auf, sich mit Problemen und Anregungen direkt an die Frak- tion zu wenden, und kündigte ein Gespräch mit den Werkstatträten, der Vertretung der behinderten Mitarbeiter in den Einrichtungen, an.

„Menschen mit Behinderung haben ein Recht darauf, ein weitgehend normales Leben mit zahlreichen sozialen Kontakten zu führen. Sie brauchen nicht unser Mitleid, son- dern unsere Hilfe und Engagement für ihre Anliegen.“