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Jutta Schümann zu TOP 14: Aufklären, schulen, fitmachen für richtige Reaktion und Vorsorge
Sozialdemokratischer Informationsbrief Kiel, 01.06.2006 Landtag Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn aktuellTOP 14 - Herzkrankheit (Drucksache 16/786)Jutta Schümann:Aufklären, schulen, fitmachen für richtige Reaktion und VorsorgeSchlechte Nachricht für die Schleswig-Holsteiner: Bei einem akuten Herzinfarkt liegen ihre Überlebenschancen exakt 19 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. 97 Patien- ten pro 100.000 Einwohner starben bei uns nach einer akuten Herzattacke. Zum Ver- gleich: im Bundesdurchschnitt waren es 78. Zu diesem Ergebnis kommt die Techniker Krankenkasse nach Auswertung des Herzberichts 2004 zur Kardiologie und Herzchi- rurgie in Deutschland.Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sind in Deutschland Todesursache Num- mer eins. Jährlich sterben in Schleswig-Holstein 14.000 Menschen daran. Diese Zah- len sprechen für sich. Trotz großer Bemühungen von vieler Akteure in der Vergangen- heit, trotz der engagierten Arbeit der Landesarbeitsgemeinschaft Herz und Kreislauf in Schleswig-Holstein e.V. mit ihrer Kampagne „Herz-Intakt“ gilt es weiterhin, Maßnah- men einzuleiten, um koronare Herzkrankheiten weiter zu verringern.Herzinfarkt und Herzschwäche lassen sich verhindern. Richtiges Verhalten beim Herzinfarkt sichert das Überleben oder verringert den Schweregrad der Erkrankung. Beim plötzlichen Herztod müssen medizinische Laien durch Wiederbelebung und So- fort-Defibrillation helfen, damit der Erkrankte eine Chance hat. Es gibt einfache medi- zinische Konzepte; sie werden nach Einschätzung der Experten leider zu selten um- Schleswig- HolsteinHerausgeber: SPD-Landtagsfraktion Verantwortlich: Petra Bräutigam Landeshaus Postfach 7121, 24171 Kiel Tel: 0431/ 988-1305/1307 Fax: 0431/ 988-1308 E-Mail: Internet: pressestelle@spd.ltsh.de www.spd.ltsh.de SPD -2-gesetzt. Durch umfangreiche Schulungskonzepte für die Bevölkerung können Herzinfarkte verhindert werden. Sie können dazu beitragen, dass sich die Überlebens- chancen beim Herzinfarkt vergrößern und der plötzliche Herztod besser bekämpft werden kann.Ich begrüße, dass die Landesregierung seit vielen Jahren u.a. die Landesarbeitsge- meinschaft Herz und Kreislauf in Schleswig-Holstein e.V. unterstützt (z. Z. jährlich mit ca. 30.000 €). Wir konnten uns am 21. Februar 2006 im Rahmen einer Präventi- onsveranstaltung hier im Landeshaus über das umfangreiche Konzept der Gesund- heitsinitiative informieren, mit ihren medizinischen Experten diskutieren und erleben, mit welch großem Engagement sie sich einsetzen. Dafür auch von dieser Stelle noch- mals unser Respekt und herzlicher Dank.Den Anregungen der Initiatoren von „Herz-Intakt“, auch im Rahmen einer Landtagsbe- fassung das Präventionskonzept aufzugreifen und weiter zu tragen, sind wir sehr ger- ne gefolgt. Mit unserem Antrag greifen wir die vier wichtigen inhaltlichen Zielsetzungen der Initiative auf, nämlich: 1. Aufklären und Informieren über die Ursachen von Herz- Kreislauferkrankungen - deshalb fordern wir z.B. die Aufbereitung von Informationen über Präventions- maßnahmen gegen die koronare Herzkrankheit im Rahmen der Öffentlichkeits- arbeit der Landesregierung. 2. Trainieren für den Ernstfall - deshalb fordern wir z.B., Rettungsdienste und Polizei schrittweise flächende- ckend mit AEDs (Automatischen externen Defibrillatoren“ auszustatten und alle freiwilligen Feuerwehrleute im Umgang mit AEDs zu schulen. 3. Fit machen für ein gesundes Leben - deshalb fordern wir z.B. verpflichtende Schulungen für den Bereich Prävention. -3- 4. Mitmach-Programme für gesunde Lebensstile und Lebensweisen - deshalb fordern wir z.B. Verpflichtende Patientenschulungen und Schulungen von Risikogruppen in den Bereichen, „Richtige Reaktion im Ernstfall“ und „Wie- derbelebung/ Defibrillation“ in Krankenhäusern, Arztpraxen, Apotheken und an- deren Gesundheitseinrichtungen.Sich wohl fühlen und gesund bleiben bis ins hohe Alter steht für die meisten Deut- schen an erster Stelle ihrer Wünsche. Dass Gesundheit in besonderem Maße selbstbestimmt und beeinflussbar ist, wird dabei oft übersehen. Auch ein noch so gutes, hochentwickeltes und damit teures „Gesundheitssystem“, das in der Regel erst in Anspruch genommen wird, wenn die Gesundheit bereits beeinträchtigt ist, kann die Vernachlässigung der persönlichen Quellen zur Gesunderhaltung nicht auffangen.Herzinfarkt und Herzschwäche lassen sich verhindern. Die koronare Herzkrankheit muss nicht die häufigste Todesursache bei Männern und Frauen in unserem Land bleiben. Das können wir ändern. Hand aufs Herz, liebe Kolleginnen und Kollegen, - und was tragen Sie zu einer solchen Entwicklung bei?