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02.06.06 , 10:37 Uhr
B 90/Grüne

Karl-Martin Hentschel zur Niederdeutsch-Förderung

PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 8 – Niederdeutsch-Förderung Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Dazu sagt der stellvertretende Vorsitzende Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Telefax: 0431/988-1501 Karl-Martin Hentschel: Mobil: 0172/541 83 53 E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.sh.gruene-fraktion.de

Nr. 273.06 / 02.06.06
Plattdeutsch als Alibiveranstaltung?
Noch zur Zeit meines Vaters war Plattdütsch die Umgangssprache der einfachen Leute, die auf der Straße gesprochen und gelernt wurde. Wer aber weiterkommen wollte, muss- te schon damals Hochdeutsch lernen.
Heute lebt das Platt, die alte Sprache der Sachsen, zu denen auch die HolsteinerInnen und die DithmarscherInnen gehörten, aber auch die alte Sprache der lübschen und ham- burger Hanseaten, nur noch auf den Dörfern. Und selbst da ist es unaufhaltsam auf dem Rückzug, während es in den Städten fast ausgestorben ist.
Nun wird uns schmerzlich bewusst, dass mit der Sprache unserer Vorfahren auch ein Teil unserer gemeinsamen Kultur, ein Teil unseres historischen Erbes, ausstirbt. Deshalb danke ich dafür, dass dieses Problem heute hier thematisiert wird.
Ich bin aber auch ärgerlich. Denn dass die beiden Regierungsfraktionen hier einen mündlichen Bericht angefordert haben, der von den Fraktionen dadurch nicht vorher ge- lesen werden konnte, finde ich nicht angemessen. Das hat doch die Auswirkung, dass niemand im Vorfeld wusste, worüber heute hier eigentlich geredet werden sollte. Oder haben die Regierungsfraktionen etwa den Bericht vorab zur Kenntnis bekommen?
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Bericht durch die Opposition ist so nicht möglich. Aber vielleicht ist sie ja auch nicht gewollt?
Sehr geehrte Kollegin Frauke Tengler, lieber Klaus-Peter Puls,ich hätte mir gewünscht, dass Sie sich dieses Themas ernst annehmen, vor allem, wenn es auch noch um zehn Uhr morgens zur besten Zeit angesetzt wird.
1/2 So drängt sich der Verdacht auf, die beiden Regierungsfraktionen wollen nur mal schnell ein Thema besetzen in der Hoffnung, dass N3 Sie mit ein paar platten Sprüchen – im wörtlichen Sinne natürlich – bringt.
Also nur eine Alibiveranstaltung – das ist dem Thema nicht angemessen. Jedes Jahr ei- ne Stunde Platt im Parlament zur Beruhigung des Heimatvereins – und das war es dann wieder. Deswegen will an dieser Stelle auch nicht mehr sagen.
Ich bitte aber darum, dass die Regierung uns ihren Bericht nachträglich schriftlich zu- stellt, damit wir ihn dann analysieren und im Ausschuss so beraten können, dass auch Konsequenzen gezogen werden können.

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