Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

13.10.06 , 15:55 Uhr
B 90/Grüne

Monika Heinold zur ambulanten Pflege

PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 40 – Ambulante Betreuung, ambulante Pflege Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Dazu sagt die Parlamentarische Geschäftsführerin Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Telefax: 0431/988-1501 Monika Heinold: Mobil: 0172/541 83 53 E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.sh.gruene-fraktion.de

Nr. 436.06 / 13.10.06 Senioren surfen in ihre neue Heimat
Der Landtag beschäftigt sich immer wieder mit dem Thema Pflege. Das macht deutlich, dass Pflege sehr viele verschiedene Aspekte hat, angesichts der demographischen Entwicklung ein Zukunftsthema ist und es nach wie vor Handlungsbedarf gibt.
Dass unsere jahrelangen und intensiven Diskussionen etwas bewegen, zeigt ja auch die Ver- fassungsänderung, die am Mittwoch auf der Tagesordnung stand und nun das Recht auf ei- ne menschenwürdige Pflege in unsere Landesverfassung hineinschreibt. Ein anderer Erfolg ist, dass inzwischen über Missstände in Pflegeinrichtungen, über gefährliche Pflege und über Gewalt gegen alte und pflegebedürftige Menschen schonungslos offen diskutiert wird. Ein Er- folg ist auch, dass Einrichtungen notfalls geschlossen werden und Verbesserungen lautstark eingefordert werden.
Die Landesregierung hat gemeinsam mit dem Landespflegeausschuss, den Pflegekassen, dem Medizinischen Dienst und den Heimaufsichtsbehörden seit Ende der 90er Jahre viel Gu- tes auf den Weg gebracht. Auf die Pflegequalitätsoffensive von Ministerin Moser folgte die aktuelle Kampagne „Pflege plus“. Auch die Initiative von Ministerin Trauernicht zur „aktion ambulant“ ist ein guter und notwendiger Ansatz. Und dennoch, trotz aller Bemühungen, trotz aller Fortschritte muss das Thema Pflege auf unserer Tagesordnung bleiben. Denn es bleibt noch jede Menge zu tun- im Land wie im Bund.
Ich nenne nur die Stichworte: Zukunft der Pflegeversicherung, Heimrecht als Landesrecht, In- tegrierte Ausbildung statt separierte Altenpflegeausbildung, Pflegestandards und Qualitätssi- cherung, aber auch Pflegforschung und Pflegwissenschaft.
Die beiden heute vorgelegten Berichte widmen sich den trägerunabhängigen Pflegebera- tungsstellen und den vorhandenen Angeboten im ambulanten Bereich von Betreuung und Pflege. Die Arbeit der trägerunabhängigen Pflegeberatungsstellen hat sich bewährt, sie ist unverzichtbar geworden. 1/2 Nun gilt es, ihren Bestand dauerhaft zu sichern. Noch unzureichend ist aus unserer Sicht hingegen das Informationsangebot für Pflegbedürftige und für ihre Angehörigen. Hier gilt es eine Informationsplattform zu entwickeln, damit sich Pflegebedürftige und Angehörige selbst übergreifend informieren können. Über Angebote vor Ort, über Qualität in den Einrichtungen, über Leistungsumfang und über Kosten.
Die Einschätzung der Qualität aber auch der Preis-Leistungs-Vergleich ist für Angehörige ein schwieriges Unterfangen. Insbesondere dann, wenn Situationen eintreten, wo schnell und unvorbereitet eine Lösung gefunden werden muss. Eine Lösung, welche meist für mehrere Jahre über die Lebensqualität des eigenen Vaters oder der eigenen Mutter entscheidet.
Deshalb hatte meine Fraktion den Antrag gestellt, dass ein landesweites „Internetportal“ auf- gebaut wird, über das sich alte Menschen und deren Angehörige schnell und umfassend von zu Hause aus informieren können. Wir begrüßen die Aussage der Landesregierung, zu prü- fen, ob der bestehende elektronische „Pflegeatlas“ allgemein zugänglich gemacht werden kann. Ich gehe davon aus, dass die Landesregierung uns - zumindest den Sozialausschuss – zeitnah über die Ergebnisse dieser Prüfung informieren wird. Schwierig wird dabei mit Si- cherheit die Frage sein, ob und wie Qualität gemessen und dargestellt werden kann.
Aus meiner Sicht könnte dieses über ein Qualitätssiegel sichergestellt werden, welches Ein- richtungen freiwillig erwerben können und welches dann in der Übersicht mitangegeben wür- de. Allein diese Detailfrage macht deutlich, dass wir noch eine Reihe weiterer Baustellen ha- ben, um die wir uns in den nächsten Jahren kümmern müssen. Das Alter gut vorbereiten – wir haben die Chance, dieses für uns und für andere zu tun!
***

Download PDF

Pressefilter

Zurücksetzen