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03.11.06 , 11:10 Uhr
Landtag

Landtag gibt Studie zur Rolle der Minderheiten in Auftrag

154/2006 Kiel, 3.11.2006 Sperrfrist: 4. 11. 2006, 14.00 Uhr


Landtag gibt Studie zur Rolle der Minderheiten in Auftrag
Kiel (SHL) – In seiner Rede anlässlich der Festveranstaltung zum Deutschen Tag 2006 des Bundes Deutscher Nordschleswiger in Tingleff am 4. Novem- ber 2006 erklärte Landtagspräsident Martin Kayenburg u. a.:
Es sei ihm besonders wichtig, die große Bedeutung der Arbeit des Bundes Deutscher Nordschleswiger für das gutnachbarliche Zusammenleben in der Grenzregion hervorzuheben: „In Nordschleswig wird weit mehr als nur ein friedliches Nebeneinander von Mehrheit und Minderheit praktiziert; heute bestimmt das Miteinander das tägliche Leben, wie Sie als Deutsche Minder- heit mit dem Motto zur heutigen Festveranstaltung „Vielfalt ist Reichtum – Nordschleswig stärken“ durchaus selbstbewusst unterstreichen.“
Die deutsche Volksgruppe gestalte das kulturelle Leben in der Region ent- scheidend mit. Sie sei, so Kayenburg, der Initiator zahlreicher kultureller Ver- anstaltungen von Sport über Literatur bis zur klassischen Musik. “Die Min- derheit bietet mit ihrem vielfältigen gesellschaftlichen Engagement einen Mehrwert für die Region:
• Das ehrenamtliche Engagement ist vorbildlich und mehr denn je ge- fragt. Die Minderheit zeigt es! • Die EU-weite Vernetzung mit anderen Minderheitenorganisationen ist ein Indikator für Europafähigkeit. Die Minderheit leistet dies. • Grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist nicht nur kulturell und un- ter sozialen Gesichtspunkten wichtig, sondern politisch und wirtschaft- lich unabdingbar. Die Minderheit ist auch hier Wegbereiter.“ 2


Die Minderheiten seien ein Reichtum für unsere Gesellschaft und ein wichti- ger Standortfaktor im deutsch-dänischen Grenzland. „Damit wir diesen Standortfaktor gezielt nutzen, vermarkten und in ein zukunftsfähiges Profil der Grenzregion einbinden können, wird der Schleswig-Holsteinische Land- tag eine wissenschaftliche Studie in Auftrag geben“, erklärte der Landtags- präsident.
Die Studie solle anhand der regionsspezifischen Besonderheiten im Gebiet des alten Herzogtums Schleswig die Rolle der Minderheiten beleuchten und insbesondere einen sprachlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Mehrwert der Minderheit für die Mehrheitsbevölkerung untersuchen. „Damit kann die Minderheitenkompetenz im Grenzland aufgezeigt und daraus Entwicklungs- strategien für Mehrheits- und Minderheitsbevölkerung abgeleitet werden. Diese Entwicklungsstrategien sind dann geeignet, das Profil der Landesteile Nord- und Südschleswig zu schärfen.“
Ausdrücklich dankte der Landtagspräsident dem Hauptvorsitzenden des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hans Heinrich Hansen, der nicht erneut für dieses Amt kandidierte. Dieser habe in seiner Amtszeit die Minderheiten- politik in Nordschleswig entscheidend mitgeprägt.
„Sie sind immer für das Selbstbewusstsein der deutschen Nordschleswiger und für eine Integration der Minderheit bei gleichzeitiger Wahrung ihrer Iden- tität eingetreten. Besondere Anerkennung gebührt Ihrem Erfolg, die Heraus- forderungen für die deutschen Nordschleswiger im Zuge der Strukturreform gemeistert zu haben. In intensiven Verhandlungen konnten Sie wertvolle Sonderregelungen in Bezug auf die Strukturreform durchsetzen.“
Es sei ihm gelungen, das Schiff „Bund Deutscher Nordschleswiger“ in ruhige Gewässer zu steuern, nicht zuletzt auch mit der Errichtung des neuen „Hau- ses Nordschleswig“. Er habe dem Bund Deutscher Nordschleswiger mit sei- nem unermüdlichen Einsatz ein klares Profil verliehen.
Der Landtagspräsident dankte Hans Heinrich Hansen – auch im Namen des Parlaments und aller Schleswig-Holsteiner – für seine hervorragende Arbeit.

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