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01.12.06 , 13:53 Uhr
B 90/Grüne

Detlef Matthiessen zur Lebensmittelforschung in Kiel

PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Es gilt das gesprochene Wort! Claudia Jacob Landeshaus TOP 30 – Ernährungs- und Lebensmittelforschung Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel in Kiel stärken Durchwahl: 0431/988-1503 Zentrale: 0431/988-1500 Dazu sagt der agrarpolitische Sprecher Telefax: 0431/988-1501 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Mobil: 0172/541 83 53 Detlef Matthiessen: E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.sh.gruene-fraktion.de

Nr. 505.06 / 01.12.06



Kahlschlag in der Lebensmittelforschung verhindern
Fünf Forschungsinstitute betreibt das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Kiel und Umgebung, und drei sollen verlagert und geschlossen werden. Das kann der schleswig-holsteinische Landtag nicht gutheißen. Im letzten TOP haben wir uns für den ökologischen Landbau und das Institut in Trenthorst eingesetzt, mit guten Argumenten, wie ich meine.
Jetzt in diesem TOP entdeckt die FDP ihr Herz für das Institut für Physiologie und Bio- chemie der Ernährung und zählt hier auch eine Reihe von guten Argumenten gegen die Verlagerung nach Karlsruhe auf, die gut klingen und eine Zustimmung nahe legen. Fehlt nur noch eine Fraktion, die sich für das Institut für Ökonomie der Ernährungswirtschaft einsetzt, damit es nicht nach Braunschweig verlegt wird!
Aus forschungspolitischen, regionalpolitischen, gesundheitspolitischen und ökonomi- schen Gründen sagen wir Ja zum vorliegenden Antrag. Das „Konzept für eine zukunfts- fähige Ressortforschung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz BMELV“ vom 27.9.2006 erläutert die geplanten Umstrukturierungen.
Grundsätzlich ist gegen eine effizientere und transparentere Organisation der Bundesfor- schungsinstitute nichts einzuwenden. Aus 71 Instituten werden 47, einige Forschungsbe- reiche werden aufgegeben und „der Wirtschaft“ überlassen, z.B. wirtschaftlich orientierte Züchtungsforschung, Bauforschung, Erforschung klassischer Agrartechniken. In Zukunft berücksichtigt wird zunehmender Forschungsbedarf aufgrund des Klimawandels, der demographischen Entwicklung, der Weiterentwicklung des internationalen Handels, der Risikobewertung für Tierseuchen und der Erhaltung tiergenetischer Ressourcen. Bis hierher findet dieses Konzept meine Zustimmung.

1/2 Zweifel habe ich aber an der Eindampfung der Forschungsstandorte von 35 auf 20. Ver- lagerungen kosten viel Geld und Zeit und reißen die Institute aus gewachsenen Verbin- dungen zur Umgebung heraus: sowohl in die Universitäten und sonstigen wissenschaftli- chen Institutionen als auch zu Wirtschaft und Unternehmen. Am Standort gibt es Bezie- hungen. So ein Institut spielt eine wichtige Rolle bei Ausbildungs- und Studienentschei- dungen, sein Wegzug wirkt zurück auf viele andere Institutionen. In diesem Fall hat die Verlagerung des Instituts für Physiologie und Biochemie der Ernährung nach Karlsruhe Auswirkungen auf den Standort Schleswig-Holstein mit seiner starken gesundheitsöko- nomischen Ausrichtung.
Karlsruhe verfügt über eine sehr gute Technische Universität, hat aber keine Uni mit Me- dizinfakultät. Kiel hat dagegen ein Uniklinikum mit einem Patientenstamm, der für die Forschung des Instituts unverzichtbar ist. Der Forschungsbereich ist vom Wissenschafts- rat mit hervorragend bewertet worden. Ein Umzug würde die bisherige Forschung erst mal weit zurückfahren, dann müsste alles mühselig wiederaufgebaut werden.
Solche Entscheidungen sollte man nicht treffen, indem man sich über die Deutschland- karte beugt und seine Striche zieht! Da sollte doch in jedem Einzelfall abgewogen wer- den, ob die Verlagerung mehr Vorteile oder mehr Nachteile bringt. Ich fordere deshalb al- le Abgeordneten auf, diesem Antrag hier zuzustimmen.

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