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Günther Hildebrand zum Bericht über die Forst- und Holzwirtschaft
FDP Landtagsfraktion Schleswig-HolsteinPresseinformation Wolfgang Kubicki, MdL Nr. 353/2006 Vorsitzender Dr. Heiner Garg, MdL Stellvertretender Vorsitzender Kiel, Freitag, 1. Dezember 2006 Dr. Ekkehard Klug, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer Sperrfrist: Redebeginn Günther Hildebrand, MdLEs gilt das gesprochene Wort!Umwelt/Agrar/ForstwirtschaftGünther Hildebrand zum Bericht über die Forst- und Holzwirtschaft In seinem Redebeitrag zu TOP 39 (Forst- und Holzwirtschaft) erklärte der umweltpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Günther Hildebrand:„Was war ich frohen Mutes als ich just nach Einreichung unseres Berichtsantrages zur Forst- und Holzwirtschaft in Schleswig-Holstein Ende August diesen Jahres einen Anruf aus dem Ministerium erhielt mit der Bitte, die Frist bis zur Berichterstattung um einen Monat von der 16. auf die 17. Tagung zu verlängern. Nur zu gerne bin ich dieser Bitte nachgekommen, versprach doch der Anrufer zu dem späteren Termin einen gründlichen, einen wirklich substantiellen Bericht vorlegen zu wollen.Heute halte ich ziemlich ernüchtert zehn Seiten „Bericht“ in der Hand – wenn man das so nennen kann- und habe den Eindruck, der Anrufer aus dem Ministerium hat weniger mir als schlicht sich versprochen.Angesichts des drohenden Verkaufs des Landeswaldes haben wir es in der FDP als echte Chance gesehen, die Forst- und Holzwirtschaft in Schleswig- Holstein einmal so zu thematisieren, dass das Potential deutlich wird, das ohne Frage in diesen beiden Wirtschaftsbereichen steckt. Diese Chance hat die Landesregierung leider vertan- schlimmer noch - vielleicht ist sie sich ihrer gar nicht bewusst.Nun will ich den Bereich Forst- und Holzwirtschaft in Schleswig-Holstein wahrlich nicht größer reden als er ist – allein der derzeitige Waldanteil von nur gut 10 % setzt da eine natürliche Grenze. Nur – so klein, wie ihn die Landesregierung in ihrem Bericht macht, ist er mit Sicherheit nicht.Das gilt zunächst für den Bereich Forstwirtschaft. Hier ging es uns nicht – wie die Landesregierung Glauben machen will, um einen vorgezogenen Forstbericht. Es hätte gereicht, wenn sie schlicht unsere Fragen beantwortet hätten, unsere Fragen zur Forst-Wirtschaft, nicht – wie gesagt – zum Bäume- Zählen.Christian Albrecht, Pressesprecher, V.i.S.d.P., FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, 1 Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: presse@fdp-sh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/ Immerhin wird aber erkennbar, dass auch die Landesregierung inzwischen deutliche Nutzungsmöglichkeiten für und mit dem Wald sieht – und damit endlich einen Grund „gefunden“ hat, den Landeswald nicht nur nicht verkaufen zu müssen, sondern möglicherweise sogar Gewinn daraus zu ziehen. Bislang war die Tatsache, dass sich der Holzmarkt positiv entwickelt, ja irgendwie nur der Opposition und dem Bündnis Wald vorbehalten. Nun ist es endlich offiziell.Negativ stellt sich dagegen leider die Situation der Forstbaumschulen im Lande dar. Leider zeigt die Landesregierung hier keine Perspektiven auf. Die Bedeutung der Naturverjüngung wir nur angesprochen, aber nicht ausgeführt. Klappt das eigentlich wie geplant?Noch schlimmer sind die Ausführungen zur Holzwirtschaft. Und sie werden auch nicht besser durch den Verweis auf die immerhin fünfeinhalb-seitige Darstellung im 6. Forstbericht. Zwar ist zwar wenigstens noch davon die Rede, dass die Forstwirtschaft für Schleswig-Holstein einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellt (6. Forstbericht, S. 85). Aber wie bedeutend die Forstwirtschaft wirklich ist, wenn man sich - anders als die Landesregierung - auch einmal mit Unternehmen mit weniger als zwanzig Beschäftigten auseinandersetzt, kommt nicht zur Sprache. Gerade holzver- und bearbeitende Unternehmen in Schleswig-Holstein, zu denen immerhin auch Tischler oder Zimmerleute zählen, sind hierzulande personell nur selten so strukturiert, dass sie auch nur annähernd die Personalgrenze von 20 Mitarbeitern erreichen. Offenbar hat die Landesregierung dafür aber nichts übrig. Statt sich mit kleineren, aber sicherlich landestypischen Strukturen auseinanderzusetzen, ja möglicherweise sogar ihr Potential auszuloten, lässt sie lieber die Hälfte der Holzbranche unter den Tisch fallen.Keine Ausführungen zur Wertschöpfung im Land, keine Ausführungen zu den Holznutzungsmöglichkeiten, keine Angaben welche – immerhin erheblichen (?) - Mengen im- und exportiert werden.Nur wenig ausführlicher aber gleichsam gesichtslos die Ausführungen zur Energieerzeugung aus Holz. Gut, die Nachfrage nach Brennholz ist in den letzten Jahren gestiegen und der Brennholzverkauf damit zu einer wesentlichen Einnahmequelle geworden. Aber wo bleibt in diesem Zusammenhang die Positionierung der Landesregierung? Wo bleiben Empfehlungen, wie viel Holz zur stofflichen Verwertung und wie viel zur energetischen Verwertung genutzt werden sollte? Hat die Landesregierung dazu überhaupt eine Meinung?Auch die Ausführungen zur Umsetzung der Charta für Holz sind konzeptionslos. Nach der bundesweiten Aufforderung zur verstärkten Holznutzung zugunsten von Klima, Lebensqualität, Innovationen und Arbeitsplätzen hätte ich mehr erwartet als ein bisschen Holzaktiontag in Trappenkamp, einen Landesbeirat und ein ständiges Gremium Forst- und Holzwirtschaft. Hat die Landesregierung auf diesem Gebiet nichts vorzuweisen oder will sie nur nicht?Diese Frage stellt sich auch bei der zukünftigen Organisations- und Rechtsform der Landesforstverwaltung. Nach dem dürftigen Zwischenbericht der Landesregierung vom 18. September 2006 (Umdruck 16/1213) hätte ich mir zumindest jetzt „Butter bei die Fische“ gewünscht. Leider Fehlanzeige. Ein Konzept ist nicht erkennbar.Wie heißt es in dem Kinderlied: „Ein Männlein steht im Wald, ganz still und stumm….“ – Allmählich müssen sie sich aber bewegen, Herr Minister. Entscheidungen brauchen in dieser Regierung einfach zu lange.Ich beantrage Überweisung in den Ausschuss.“Christian Albrecht, Pressesprecher, V.i.S.d.P., FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, 2 Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: presse@fdp-sh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/