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Lars Harms zu TOP 25 - Anrufung des Vermittlungsausschusses zur Änderung des GKV-Wettbewerbsstärkunggesetzes
Presseinformation Kiel, den 22.2.2007 Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 25 Anrufung des Vermittlungsausschusses zur Änderung des GKV- Wettbewerbsstärkungsgesetzes Drs. 16/1229Natürlich hat der SSW großes Verständnis für unseren geschätzten Oppositionskollegen HeinerGarg, der es jetzt zum vierten Mal in Folge geschafft hat, das Thema Gesundheitsreform auf dieTagesordnung des Landtages zu setzen und zwar mit unterschiedlichen Akzenten. Respekt vordieser Leistung und wir erwarten dann jetzt für nächste Landtagssitzung im März einen Antragder FDP, in dem die Landesregierung aufgefordert wird, das bereits beschlossene GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz über den Bundesrat durch ein GKV-Nachbesserungsgesetz wiederzu ändern bevor es am 1. April in Kraft tritt.Spaß beiseite – denn so können wir natürlich aus parlamentarischer Sicht nicht bei bleiben. Wirkönnen nicht in den nächsten Monaten uns immer wieder mit einer Gesundheitsreformbeschäftigen, die bereits beschlossen ist. Es macht auch wenig Sinn, heute einen Antrag zubeschließen, der begrüßt, dass der Wirtschaftsminister vor einigen Wochen im 2Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundesrates beantragt hat, den Vermittlungsausschusswegen dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz anzurufen.Zumal derselbe Minister wenige Tage später im Kabinett der Gesundheitsreform zustimmt. Dasist natürlich ein populistisches und unseriöses Verhalten des Wirtschaftsministers - der aberpolitisch leider völlig Folgenlos geblieben ist. Herr Austermann ist ja bekannt für seineAlleingänge und deren Folgenlosigkeit. Ob es nun darum geht, den G8-Gipfel nach Schleswig-Holstein zu holen oder um die Ablehnung der Gesundheitsreform: Herr Austermann springtimmer als Tiger los und bleibt als Bettvorleger liegen. Aber das ist eher ein Problem desMinisterpräsidenten und seines Ministers als des Landtages.Dennoch bleibt der SSW natürlich inhaltlich bei seiner Kritik an dieser Gesundheitsreform. Sie istweder wirtschaftlich effizient oder sozial gerecht, noch zukunftsweisend und bringt dieGesundheitspolitik unseres Landes nicht weiter. Im Gegenteil - mit der Einführung desGesundheitsfonds in 2009 schaffen wir eine zusätzliche Bürokratie im Gesundheitswesen. Wenn4 von 11 Fachgesundheitspolitikern der SPD, wenn mehrere Ministerpräsidenten und allewichtigen Fachverbände sowie Krankenkassen dieses Gesetz entschieden ablehnen, dann habendie Bundesregierung und der Bundesrat ein massives Problem und mit Sicherheit etwas falschgemacht.Insbesondere lehnen wir weiterhin den Sanierungsbeitrag der Krankenhäuser ab. Das schädigtdefinitiv den Gesundheitsstandort Schleswig-Holstein. Diese Kritik hat der SSW gemeinsam mitder FDP und den Grünen schon unzählige Male hier im Landtag geäußert und dabei bleiben wirauch heute und in nächster Zukunft. Daher ist es aus unserer Sicht schon sehr enttäuschend, dassdie Landesregierung der Gesundheitsreform am Ende trotz großer Bauchschmerzen dennochzugestimmt hat. 3Weder Herr Austermann noch Landtagspräsident Kayenburg konnten dabei ihren Einfluss geltenmachen. Das ist bedauerlich für unser Land, aber letztendlich muss man irgendwann einsehen,dass die Mehrheit anders entschieden hat und die parlamentarischen Verfahren respektieren. Erstnach der nächsten Bundestagswahl wird es wieder eine realistische Chance geben denbeschlossenen Gesundheitsmurks grundlegend zu ändern. Obwohl wir also inhaltlich mit vielenPunkten des FDP-Antrages übereinstimmen, wird sich der SSW heute der Stimme enthalten, weilwir demokratisch gefällte Entscheidungen nicht in Zweifel ziehen wollen.