Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Lars Harms zu TOP 41 - Umweltbildung in Schleswig-Holstein
PresseinformationKiel, den 11.05.2007 Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 41 Umweltbildung in Schleswig-Holstein Drs. 16/1354Der uns vorliegende Bericht zur Umweltbildung in Schleswig-Holstein ist so umfassend, dass ichnicht alle Aspekte der Umweltbildung behandeln kann. Das spricht für die Vielfalt und die Mengeder Angebote der Umweltbildung, die Schleswig-Holstein bietet. Daher möchte ich mich aufeinige bestimmte Bereiche begrenzen.Gerade in einer Zeit, in der die Umwelt- und Klimaproblematik einen gewissen Höhepunkterreicht hat, ist es wichtig, die Komplexität dieser Problematiken deutlich zu machen und sie zuvermitteln. Die Tendenz zur Bedenkenlosigkeit und zum Teil auch Ignoranz gegenüber derUmwelt ist in Teilen der Bevölkerung immer noch vorhanden. Daher liegt eine zukünftige undwesentliche Aufgabe des Bildungssystems darin, der Bevölkerung die Umwelt nahe zu bringenund sie für Umweltprobleme zu sensibilisieren. Nur wenn wir die Menschen informieren, könnenwir erreichen, dass Zusammenhänge besser verstanden werden. Nur so wird es uns gelingen,dass die Menschen lernen, ihre natürlichen Ressourcen wieder zu schätzen und sorgsam damit 2umgehen. Wir stehen derzeit vor wichtigen umwelt- und klimapolitischen Herausforderungenund jetzt müssen die Weichen für die Zukunft gestellt werden.In Schule und Hochschule wird sich dieser Aufgabe in umfangreichem Maß angenommen.Hierbei ist es notwendig, die fächerübergreifende Dimension der Umweltbildung deutlich zumachen. Mit den Hochschulen wurden Zielvereinbarungen abgeschlossen, die sie verpflichten,ein besseres Verständnis für den notwendigen Schutz der Umwelt für kommende Generationenzu schaffen. Und der Bericht sowie die Antwort der Landesregierung auf die Große Anfrage ausder vorherigen Legislaturperiode machen deutlich, wie umfangreich die Angebote mittlerweilesind. Eine wesentliche Aufgabe des Bildungssystems liegt darin, der Bevölkerung die Umweltnahe zu bringen und sie für Umweltprobleme zu sensibilisieren. Es muss eineBewusstseinsänderung und ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. Hier haben dieSchulen und Hochschulen eine wesentliche Multiplikatorfunktion, um Wissen und Verständniszu vermitteln.Neben Schule und Hochschule kommt die Umweltbildung aber auch in vielen anderen Bereichenzum tragen. Im Folgenden möchte ich auf drei Bereiche eingehen, die außerhalb der klassischenBildungsträger liegen und die sich meiner Meinung nach durchaus bewährt haben und wo es ichlohnt diese weiter zu unterstützen.Ein wichtiger Baustein im Rahmen der Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung kommt derentwicklungspolitischen Bildung zu. Dies macht der Bericht deutlich. Diese wird in Schleswig-Holstein unter dem Dachverband „Bündnis Entwicklungspolitischer Initiativen“ - B.E.I. –koordiniert. Das B.E.I. ist der Dachverband für über 60 Mitgliedsvereine, die sich zur Aufgabegemacht haben, eine inhaltliche und organisatorische Weiterentwicklung der Eine-Welt-Arbeit inSchleswig-Holstein zu leisten. Damit fördern sie die Vernetzung und den Informationsflusszwischen den Akteuren und führen Projekte und Kampagnen durch. Dies geschieht überwiegendim Rahmen von Projekten. Aber angesichts des Umfangs der dort geleisteten Arbeit, wären 3durchaus verbesserte hauptamtliche Strukturen angebracht. Und dies setzt eine entsprechendeinstitutionelle Förderung voraus.Ein weiterer Punkt, der mir wichtig erscheint genannt zu werden, ist die Arbeit des FÖJ. DasFreiwillige Ökologische Jahr ist eine wichtige Maßnahme für junge Menschen, die geradezwischen Schule und Beruf stehen, denn dort haben sie die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten ineinem neuen Umfeld kennen zu lernen und es gibt ihnen die Möglichkeit sich auf ihreBerufswahl vorzubereiten. Viele der Umweltbildungseinrichtungen beispielsweise imNationalpark Wattenmeer sind angewiesen auf die Arbeit dieser jungen Menschen. Hier darf dieLandesregierung nicht nachlassen, diese Institution zu unterstützen, denn ohne diese Zuschüssesind Streichungen von FÖJ-Stellen und massive Qualitätseinbrüche nach Angaben derTrägergemeinschaft unvermeidbar. Angesichts der großen Bedeutung des FÖJ für denNationalpark muss die Landesregierung deshalb die volle Förderung für 2009 und darüberhinaus sicherstellen.Abschließend möchte ich auf den dritten Baustein eingehen, der wie ich finde insbesondere imkommunalen Bereich von Bedeutung ist. Hierbei handelt es sich um die Naturerlebnisräume.Diese sollten anfänglich aus dem Landesnaturschutzgesetz gestrichen werden. Glücklicherweisehaben sie dann aber doch wieder ins Gesetz zurückgefunden. Ich halte gerade dieNaturerlebnisräume für einen elementaren Teil der Umweltbildung vor Ort. Denn sie wirkenmotivierend und sie werden von den Kommunen selbst ausgewählt. Dies hat dazu geführt, dassKommunen freiwilligen Naturschutz vor Ort durchführen. Und damit schärft man bei denMenschen langfristig das Bewusstsein für die Natur. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung, dennwir haben in Koldenbüttel gemeinschaftlich einen Naturerlebnisraum erschaffen, der die Naturund die Kultur unserer Landschaft sehr anschaulich erklärt. In diesem Zusammenhang möchteich insbesondere unseren Agendaverein nennen, der sich maßgeblich für den Naturerlebnisraumeingesetzt und umgesetzt hat und auch lobend im Bericht genannt wird. 4Alles in allem macht der Bericht der Landesregierung deutlich, dass die Umweltbildung und dieErziehung zu einer nachhaltigen Entwicklung auf allen Ebenen in Schleswig-Holstein eine großeRolle spielt – im Kleinen wie im Großen. Denn schließlich kommt es darauf an, Wissen undVerständnis für unsere Umwelt zu vermitteln.