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24.05.07 , 11:09 Uhr
SPD

Sandra Redmann: Wanderausstellung "Echt stark" beginnt

Sozialdemokratischer Informationsbrief
Kiel, 24.05.2007, Nr.: 121/2007


Sandra Redmann:


Wanderausstellung „Echt stark“ beginnt


In Bad Schwartau wurde die Ausstellung „Echt stark“ eröffnet. Sie handelt da-
von, wie Mädchen und Jungen mit Behinderung sich gegen sexuellen Miss-
brauch wehren können. Dazu sagte Sandra Redmann:


Letztes Jahr waren Mädchen von Mixed Pickles in Kiel im Landeshaus. Sie ha-
ben uns in leichter Sprache unterrichtet. Dafür sind wir sehr dankbar, weil wir
besser gelernt haben, uns verständlich auszudrücken. Ich will heute versuchen,
alles in leichter Sprache zu sagen.


Die UNO hat im Jahr 1999 festgestellt: Behinderte Mädchen und Frauen sind
etwa doppelt so häufig von sexueller Gewalt betroffen wie nicht behinderte
Mädchen und Frauen.


Und im Jahr 2001 hat die Landesregierung von Schleswig-Holstein einen Be-
richt veröffentlicht. Die Ergebnisse sind erschreckend. Schleswig- Holstein

Herausgeber: SPD-Landtagsfraktion Verantwortlich: Petra Bräutigam Landeshaus Postfach 7121, 24171 Kiel Tel: 0431/ 988-1305/1307 Fax: 0431/ 988-1308 E-Mail: Internet: pressestelle@spd.ltsh.de www.spd.ltsh.de SPD -2-



Im Bericht steht:
Menschen mit Behinderung sind häufiger sexueller Belästigung und sexueller
Gewalt ausgesetzt als Menschen ohne Behinderung.
Frauen und Mädchen mit geistiger Behinderung sind besonders oft von sexu-
eller Gewalt betroffen.
Ganz besonders oft sind Frauen und Mädchen mit geistiger Behinderung be-
troffen, die in Einrichtungen leben.
Auch Jungen sind von sexueller Gewalt betroffen, aber nicht so oft wie Mäd-
chen.
Die Täter sind den Mädchen, Frauen und Jungen oft bekannt. Sie kommen
aus dem Umfeld.


Bei sexueller Gewalt geht es nicht um Sex. Es geht um Macht.


Für Mädchen und Jungen mit Behinderung ist es wichtig, dass sie über ihre Se-
xualität selbst bestimmen können. Dazu gehört auch, dass sie sich ihre Partner
oder Partnerinnen selbst aussuchen.
Es ist nicht richtig, wenn Menschen ausnutzen, dass sie mächtiger sind als die
Mädchen und Jungen mit Behinderung. -3-



Wir wollen Mädchen und Jungen mit Behinderung dabei helfen, dass sie selbst
über ihre Sexualität bestimmen können.
Dafür sind zwei verschiedene Maßnahmen nötig:
1. Menschen, die Mädchen und Jungen mit Behinderung ausnutzen, müs-
sen bestraft werden.
2. Mädchen und Jungen mit Behinderung sollen lernen, sich durchzusetzen.
Sie sollen auch lernen, „nein“ zu sagen, wenn sie einen sexuellen Kontakt
nicht möchten. Sie sollen „echt stark“ werden.


Darum geht es bei der Ausstellung.


Menschen mit geistiger Behinderung lernen anders als Menschen ohne geistige
Behinderung. Manche Menschen lernen langsamer als andere. Sie können sich
auch andere Dinge gut merken. Deshalb ist die Ausstellung besonders gestal-
tet.
Sie informiert in leichterer Sprache und sie enthält viele Bilder. Die Mädchen
und Jungen lernen, welche Rechte sie haben. Sie lernen, wie sie handeln kön-
nen.


Auch die Lehrerinnen und Lehrer werden unterstützt. -4-



Sie lernen, wie sie im ganz normalen Unterricht das Thema Sexualität und Ge-
walt behandeln können.


Ich spreche heute für die SPD-Landtagsfraktion. Wir danken ganz herzlich für
diese Ausstellung, weil sie Mädchen und Jungen mit Behinderung dabei unter-
stützt, sich gegen sexuellen Missbrauch zu wehren.


Ganz besonders danken wir:
Dem Präventionsbüro PETZE. Es hat diese Ausstellung zusammengestellt
und organisiert.
Mixed Pickles aus Lübeck. Sie haben mit ihrer Erfahrung und mit ihrer Sach-
kenntnis alles so gestaltet, dass es für Mädchen und Jungen mit Behinderung
passt.
Der Schule am Papenmoor in Bad Schwartau. Sie startet diese Ausstellung.
Den Mädchen und Jungen, die sich an der Ausstellung beteiligen. Sie helfen
sich selbst am meisten, wenn sie lernen, sich gegen sexuelle Gewalt zu weh-
ren.


Ich bedanke mich herzlich für die Einladung. Es ist schön, bei einer so wichtigen
Ausstellung dabei zu sein. Ich wünsche uns allen viel Erfolg.

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