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Wolfgang Baasch zu TOP 40: Alle Menschen sollen auch im Alter Freude am Leben empfinden
Presseinformation der SPD-Landtagsfraktion Kiel, 14.09.2007 Landtag Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn aktuellTOP 40 - Bericht der Landesregierung zur Situation älterer Menschen mit Behinderung in Schles- wig-Holstein (Drucksache 16/1461)Wolfgang Baasch:Alle Menschen sollen auch im Alter Freude am Leben empfindenIch will mit einem Zitat aus diesem interessanten und sehr gelungenen Bericht begin- nen: „Die Lebensphase des Alters hat auch für Menschen mit Behinderung eine sinnstif- tende Funktion, wenn es ihnen ermöglicht wird, diesen Abschnitt ihres Lebens möglichst bewusst zu erleben und zu gestalten. Nach allen vorliegenden Erkenntnissen wünschen sich auch Menschen mit Behinderung einen gelungenen Übergang in den wohl verdien- ten Ruhestand und wollen diese Zeit genießen. Der Bericht bestätigt, dass die Lebens- vorstellungen von Menschen mit und ohne Behinderung sich im Großen und Ganzen nicht unterscheiden.“Dies heißt für mich, es kommt darauf an, auch älteren Menschen mit Behinderung Wohn- und Unterstützungsformen anzubieten, die ihnen eine weitgehend selbstbe- stimmte Gestaltung ihres Lebens ermöglicht. Dabei stehen wir heute vor der Her- ausforderung, Betreuungsstrukturen der alt werdenden Menschen mit geistiger Behin- derung aufzubauen. Die abscheuliche Euthanasie der Nazis im Dritten Reich hat dazu geführt, dass eine ganze Generation von Menschen mit geistiger Behinderung ausge- löscht wurde und erst jetzt eine wachsende Zahl älter gewordener geistig behinderter Menschen ins Blickfeld rückt. Die Zahl sehr schwer und mehrfach behinderter Men- schen, die besondere Hilfsangebote und Unterstützung benötigen, nimmt ebenfalls zu.Herausgeber: Landeshaus SPD-Landtagsfraktion Postfach 7121, 24171 Kiel Verantwortlich: Tel: 0431/ 988-1305/1307 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Petra Bräutigam Fax: 0431/ 988-1308 Internet: www.spd.ltsh.de -2-Die im Bericht sehr umfassend dargestellte Datenerhebung beruht auf einer Befragung älterer Menschen mit Behinderung nach ihren Lebensvorstellungen sowie der Mitwir- kung von Einrichtungen und Verbänden der Behindertenhilfe. Dem Dank, der im Bericht an die Träger von Einrichtungen sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Unterstützung ausgedrückt wird, will ich mich an dieser Stelle ausdrücklich anschließen.Der Bericht lässt folgende Schlussfolgerung zu: 1. Den Wunsch nach Verbleib in der gewohnten Umgebung. 2. Den Wunsch nach Verbesserung der sozialen Kontakte. 3. Den Wunsch gebraucht zu werden, auch über den Arbeitsalltag hinaus. 4. Den Wunsch nach mehr Mitsprache und Mitbestimmung.Dies bedeutet, die Menschen mit Behinderung müssen frühzeitiger auf den Übergang in den Ruhestand vorbereitet werden. Auch für sie muss die gesamte Spannbreite von Wohnformen offen stehen. Die Menschen mit Behinderung, die in Einrichtungen le- ben, wünschen sich dabei auch die Möglichkeit, Freizeitangebote außerhalb ihrer Ein- richtungen aufzusuchen oder an ihnen teilnehmen zu können.Die Wahrung der eigenen Identität und die Wahrung der Selbständigkeit, so lange es möglich ist, ist auch bei Menschen mit geistiger Behinderung ein Wert, der durch geeig- nete psychosoziale Unterstützung gewährleistet werden muss. Teilhabe am sozialen Leben heißt auch, Freude am Leben haben, und wir sollten mit unseren Entscheidun- gen, mit unseren politischen Programmen dafür sorgen, dass möglichst alle Menschen auch im Alter Freude am Leben empfinden.Der vorliegende Bericht beschreibt die aktuellen Wohn- und Arbeitsformen von älteren Menschen mit Behinderung, sowie ihre Vorstellungen für den Ruhestand. Damit haben wir eine gute Grundlage für die weitere Arbeit für die wachsende Zahl älterer Menschen mit Behinderung in unserem Land.