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Landesweite Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus in Rendsburg: "Brücken der Freundschaft bauen"
8/2008 Kiel, 27.01.2008Landesweite Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozia- lismus in Rendsburg: „Brücken der Freundschaft bauen“Kiel (SHL) Im Rahmen einer landesweiten Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozi- alismus gedachten fast 400 Gäste im Rendsburger Stadttheater der Menschen, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Eine Kranzniederlegung an der Gedenktafel im Hof des Jüdischen Museums in Rendsburg schloss sich an. Eingeladen hatten dazu der Schleswig-Holsteinische Landtag, die Stiftung Landesmuseen und die Landeszentrale für politi- sche Bildung. Ehrengast war der in Paris lebende preisgekrönte Schriftsteller und Übersetzer Georges-Arthur Goldschmidt, der als zehnjähriges Kind 1938 seine Geburtsstadt Reinbek ver- lassen musste.Landtagspräsident Martin Kayenburg begründete in seiner Eröffnungsrede die Notwendigkeit des jährlichen Internationalen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus mit der Ver- pflichtung „die Millionen Menschen in Erinnerung zu behalten, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden und auch diejenigen, die während des NS-Terrors viele Jahre in Todesangst verbringen mussten.“ Mit Blick auf die Gegenwart sei es außerdem notwendig, den nachfolgenden Generationen „Ursachen, Entwicklungen, schreckliche Gleichgültigkeit und stumme Verantwortungslosigkeit der damaligen Zeit vor Augen zu führen, damit sich Geschichte nicht wiederholt“, betonte der Landtagspräsident. Kayenburg schloss seine Rede mit einem eindringlichen Appell und sagte: „Wir sind in Schles- wig-Holstein stolz darauf, dass es wieder jüdisches Leben bei uns gibt. Lassen Sie uns jetzt gemeinsam dafür sorgen, dass diese Mitbürger, unsere Nachbarn, angstfrei mit uns leben kön- nen. Suchen wir den Kontakt zu Menschen jüdischen Glaubens, bauen wir feste und standhafte Brücken der Nachbarschaft und der Freundschaft.“ 2Im Mittelpunkt der Gedenkveranstaltung stand ein Gespräch des stellvertretenden SPIEGEL- Chefredakteurs Martin Doerry mit Georges-Arthur Goldschmidt. Doerry hat zusammen mit der SPIEGEL-Fotografin Monika Zucht ein Buch und eine Ausstellung unter dem Titel „Nirgendwo und überall zu Haus“ herausgebracht. Darin werden Überlebende des Holocaust – darunter auch Georges-Arthur Goldschmidt - porträtiert und interviewt. Die Ausstellung ist noch bis zum 2. März 2008 im Jüdischen Museum Dr. Bamberger-Haus in Rendsburg zu sehen.Noch ein Termin-Hinweis: Am morgigen Montag, 28. Januar 2008, wird Goldschmidt in der Rendsburger Waldorfschule (Nobiskrüger Allee 75/77, 24768 Rendsburg) ab 9:30 Uhr in der Aula mit den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe ein Gespräch über seinen Lebensweg führen. Die Veranstaltung ist presseöffentlich.