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Karl-Martin Hentschel zur Ausweisung weiterer Vogelschutzgebiete auf Eiderstedt
PRESSEDIENST Fraktion im Landtag Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Telefon: 0431 / 988-1503 Fax: 0431 / 988-1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 E-Mail: presse@gruene.ltsh.de Internet: www.sh.gruene-fraktion.deVon Boetticher: Nr. 173.08 / 13.05.2008 Lügner oder Dilettant?Zur Ankündigung von Landwirtschaftsminister von Boetticher, weitere Vogelschutzgebie- te auszuweisen, erklärt der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Karl- Martin Hentschel:Noch im Jahr 2006 hatte Bauernminister von Boetticher getönt, seine fleckenhafte Aus- weisung von Vogelschutzgebieten sei „mit Brüssel abgestimmt“ (Schleswig-Holstein- Magazin vom 12.01.2006). Nun bricht dieses Konstukt endgültig zusammen. Nach end- los zähen Jahren, in denen sich die CDU immer gegen die Ausweisung von Vogel- schutzbieten gestemmt hatte, muss die Landesregierung nun klein bei geben und das Dreifache der ursprünglich geplanten Fläche ausweisen. Wir fragen uns: hat der Minister gelogen oder ist er einfach ein Dilettant?Das Empörende ist aber: in den ganzen Jahren, in denen Herr von Boetticher das Ver- fahren vorsätzlich verschleppte, wurden auf Eiderstedt Fakten geschaffen. In dem betref- fenden Gebiet wurde in großem Umfang Grünland umgebrochen, geschützte Vögel mit Knallkanonen vergrämt und Baggerarbeiten an den Gräben, sogar während der Brutzeit der Trauerseeschwalben, zugelassen. Gräben wurden systematisch ausgetrocknet und damit die Lebensgrundlage von akut gefährdeten Arten vernichtet.Da wir unmittelbar vor dem Brutbeginn der bereits eingetroffenen Trauerseeschwalben stehen, ist der Bestand der zurzeit nur 12 Trauerseeschwalben mehr als gefährdet. Un- abhängig von dem Termin der Rechtsgültigkeit der neuen Gebietskulisse müssen sofort Maßnahmen ergriffen werden, um das Überleben der Tiere zu sichern.Die Landesregierung muss endlich ihre ideologisch verbohrte Haltung zum Naturschutz aufgeben. Naturschutz nützt nicht nur den Vögeln – besonders in einem Tourismusland wie Schleswig-Holstein nützt Naturschutz uns allen. ***