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Detlef Buder: Unterrichtsversorgung hat weiter Priorität
Presseinformation der SPD-Landtagsfraktion Kiel, 08.10.2008 Landtag Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn aktuellTOP 27: Bericht zur Unterrichtssituation 2007/2008 (Drucksache 16/2212)Detlef Buder:Unterrichtsversorgung hat weiter PrioritätIch glaube, es war eine richtige Entscheidung, die Berichtspflicht der Landesregierung zur Unterrichtssituation im abgelaufenen Schuljahr nicht auf dem Altar der Entbürokra- tisierung zu opfern. Ganz abgesehen davon, dass die Regierung ohnehin einen Groß- teil dieser Daten für die Vergleichsstatistik der Kultusministerkonferenz erstellen muss, zeigen diese Berichte auch für uns kurzfristige ebenso wie langfristige Entwicklungs- tendenzen unserer Schulen.Die demographische Entwicklung birgt wenig Überraschungen: An den allgemein bil- denden Schulen gehen die Schülerzahlen per Saldo deutlich zurück, während sie an den berufsbildenden Schulen mit ihren älteren Schülern nochmals deutlich nach oben gegangen sind. Dabei gehen die Prognosen davon aus, dass wir auch bei den berufs- bildenden Schulen jetzt den Gipfelpunkt erreicht haben und dass dort mit dem neuen Schuljahr die Schülerzahlen ebenfalls sinken werden.Anders als noch im Vorjahr sinken die Schülerzahlen an den Förderzentren deutlich stärker, als die Zahl der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf im integrativen Schulwesen anwächst; es findet also nicht einfach eine Verschiebung zwischen beiden Systemen statt.Herausgeber: Landeshaus SPD-Landtagsfraktion Postfach 7121, 24171 Kiel Verantwortlich: Tel: 0431/ 988-1305/1307 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Petra Bräutigam Fax: 0431/ 988-1308 Internet: www.spd.ltsh.de -2-Unbefriedigend ist weiterhin die große Nachfrage nach Angeboten für Jugendliche ohne Ausbildung. Ein Zuwachs von 40 % bei den Berufseingangsklassen ist alarmie- rend, auch wenn sich hinter diesem hohen Prozentsatz „nur“ 532 Fälle verbergen und wir bei den Berufsschülern mit Ausbildungsverhältnis einen deutlichen Zuwachs von 4,3 % haben. Dabei ist wiederum hervorzuheben, dass die Mädchen erstmals stärker von der wirtschaftlichen Konsolidierung profitieren als die Jungen.Die Abschaffung der Zurückstellungen von der Einschulung hat sich erfreulicher- weise nicht dahingehend ausgewirkt, dass mehr Kinder verspätet eingeschult werden; im Gegenteil: Es sind im vergangenen Jahr absolut und prozentual weniger gewesen denn je.Wenn wir die Anmeldungen und Übergänge auf die weiterführenden Schulen betrach- ten, können wir mit Freude feststellen, dass immer mehr Eltern einen möglichst ho- hen Abschluss für ihr Kind anstreben. Die Flucht aus dem Hauptschulabschluss hält an; die Gymnasien profitieren davon, gerade was die Bildungserwartungen der Mäd- chen angeht. Das ist auch notwendig; denn eine Abiturientenquote von 22,6 % ist im- mer noch im Bundesvergleich unterdurchschnittlich und erst recht nicht konkurrenzfä- hig zu den meisten anderen OECD-Staaten.Die Versorgung mit Unterrichtsstunden pro Schüler hat sich logischerweise dort deutlich verbessert, wo die Schülerzahlen zurückgegangen sind; wo sie weiterhin stei- gen (zum Beispiel an den Gymnasien), hat sich dieser Indikator verschlechtert.Das Land wird, wenn der Landtag dem Haushaltsentwurf der Landesregierung folgt, in den Jahren 2009 und 2010 insgesamt 930 neue Lehrerstellen schaffen. Auch wenn davon die knappe Hälfte für die Rückzahlung der Vorgriffsstunde verbraucht wird, ist dies angesichts rückläufiger Schülerzahlen und vor dem Hintergrund der Landesfinan- -3-zen ein sehr bedeutender Schritt zur Stabilisierung und zur Verbesserung der Unter- richtsversorgung.Und es möge niemand sagen, die Rückzahlung der Vorgriffsstunde sei überflüssi- ger Luxus. Wir haben vor etlichen Jahren eine Zusage gemacht, die wir jetzt einlösen. Ein Bruch dieses Versprechens wäre ein Affront gegenüber den weit über 20.000 Leh- rerinnen und Lehrern in unserem Land gewesen, die jeden Tag eine schwierige und unverzichtbare Arbeit zu leisten haben und bei denen ich mich ausdrücklich bedanke.Wir sollten die Detailaussprache über diesen Bericht im Bildungsausschuss vorneh- men, dem er zur abschließenden Beratung überwiesen werden sollte.