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13.11.08 , 16:41 Uhr
SPD

Detlef Buder zu TOP 25: Grundprinzip ist die Förderung auf der Basis der Integration

Presseinformation der SPD-Landtagsfraktion

Kiel, 13.11.2008 Landtag Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Redebeginn aktuell
TOP 25: Hochbegabtenförderung (Drucksache 16/2301)

Detlef Buder:

Grundprinzip ist die Förderung auf der Basis der Integration

Das Schulgesetz geht nach § 4 vom Recht der jungen Menschen auf eine ihrer Bega- bung, ihren Fähigkeiten und ihren Neigungen entsprechenden Erziehung aus und er- klärt es zur Aufgabe der Schule, die geistigen, seelischen und körperlichen Fähigkei- ten des jungen Menschen unter Wahrung des Gleichberechtigungsgebots zu entwi- ckeln.

Das schließt die Verpflichtung ein, auch das obere Fünfzigstel der Schüler, die als umfassend intellektuell hochbegabt gelten, und genauso die vielen, die in bestimmten Bereichen herausragende Talente besitzen, dazu zu bringen, diese Talente zu entfal- ten.

Die Landesregierung hat im Frühjahr auf eine Große Anfrage der Fraktion der CDU mit zahlreichen Daten und Fakten geantwortet, die deutlich machen, dass auch in unse- rem Bundesland eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten für hochbegabte Schüle- rinnen und Schüler innerhalb der Schule und schulbegleitend existieren.

Auch die Karg-Stiftung für die Förderung hochbegabter Kinder resümierte in einer län- derübergreifenden Darstellung der Fördermaßnahmen, dass für die Förderung Hoch- begabter in den letzten Jahren viel getan wurde. Sie stellte fest, dass manche Bundes-



Herausgeber: Landeshaus SPD-Landtagsfraktion Postfach 7121, 24171 Kiel Verantwortlich: Tel: 0431/ 988-1305/1307 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Petra Bräutigam Fax: 0431/ 988-1308 Internet: www.spd.ltsh.de -2-



länder eher auf Segregation, andere auf Enrichment setzen, ohne dass die Stiftung das eine Prinzip über das andere stellen wollte.

Das Grundprinzip der Hochbegabtenförderung in Schleswig-Holstein ist dabei nicht die Segregation, also die Einrichtung von speziellen oder gar besonderen Schulen für Hochbegabte, sondern ein möglichst umfassendes Förderangebot auf der Basis der Integration. Insofern erschließt der Antrag, den die Fraktionen von CDU und SPD heute vorlegen, kein Neuland, sondern baut auf festen Grundlagen auf.

Unser Antrag stellt in den Mittelpunkt, dass der Schwerpunkt auf der Diagnostik liegt. Da liegt das Problem darin, dass der Begriff der Hochbegabung nicht eindeutig defi- niert ist und es kein unstrittiges und allseits angewendetes Diagnoseverfahren gibt.

Es ist deshalb im Rahmen der Stärkung der pädagogischen Kompetenz der künfti- gen Lehrerinnen und Lehrer bereits im Studium erforderlich, verpflichtende Lehreinhei- ten zu Diagnostik und Förderung besonderer Begabungen einzuführen. Dies sollten wir auch auf die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten ausweiten. Genauso wichtig ist es deshalb, die Weiterqualifikation derjenigen Lehrkräf- te zu intensivieren, die bereits im Schuldienst sind. Das Fortbildungsangebot soll so ausgeweitet werden, dass wir an jeder Schule mindestens eine einschlägig qualifizier- te Lehrkraft haben.

In welcher Form dies geschieht, muss sorgfältig diskutiert werden. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die Neustrukturierung des Hochschulstudiums und be- sonders der Lehrerausbildung nicht immer nur nach dem Prinzip „additiv statt alterna- tiv“ vorgehen kann, wenn der Studienerfolg nicht durch Überforderung in Frage gestellt und die Leistungsfähigkeit der lehrerbildenden Universitäten nicht überstrapaziert wer- den sollen. -3-



Die bereits erwähnte Antwort auf die Große Anfrage listet eine große Zahl an Förde- rangeboten im Rahmen der schulischen Angebote auf, darüber hinausgehende Pro- gramme und auch die Zusammenarbeit mit den Hochschulen des Landes, an der sich mehrere Hochschulen und Forschungseinrichtungen beteiligen.

Nicht jeder Schüler wohnt im Einzugsbereich einer Hochschule oder einer sonstigen wissenschaftlichen Einrichtung. Wir sollten daher auch nach Möglichkeiten suchen, wie solche Chancen auch für diejenigen Schülerinnen und Schüler eröffnet werden können, die nicht in den Ballungszentren wohnen.

Ich gehe davon aus, dass es Diskussionsbedarf zu unserem Antrag gibt, dem wir im Bildungsausschuss nachkommen sollten.

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