Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Rolf Fischer und Astrid Höfs: Archangelsk aus der Vergessenheit herausholen!
Presseinformation der SPD-Landtagsfraktion Kiel, 11.12.2008, Nr.: 295/2008Rolf Fischer und Astrid Höfs:Archangelsk aus der Vergessenheit herausholen!Die Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage der SPD- Landtagsabgeordneten und Europapolitiker Rolf Fischer und Astrid Höfs zu den Kon- takten des Landes Schleswig-Holstein zum Oblast Archangelsk muss zu Konsequen- zen führen. Deshalb plädieren die beiden Abgeordneten für eine Intensivierung der Beziehungen des Landes zu dieser Region, die heute zu den vergessenen Regionen Europas zählt:Die soziale und ökologische Situation der russischen Region ist nach wie vor schwie- rig. Es fehlen bis heute grundlegende Strukturen einer funktionierenden Zivilgesell- schaft. Die Lebenserwartung der Menschen ist im europäischen Vergleich und auch im Vergleich zu anderen russischen Regionen gering. Seit 1990 bestehen unterschiedli- che Kontakte aus Schleswig-Holstein in den Oblast hinein. Der Förderverein für sozia- le Arbeit in Osteuropa e.V., der sich um die Netzwerkarbeit in Schleswig-Holstein kümmert, ist zentraler Ansprechpartner für Politik und Gesellschaft in Bezug auf Initia- tiven in Archangelsk. Insbesondere im Feld der Straffälligenhilfe für jugendliche Straf- täter und der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen bestehen enge Kontakte zu Ein- richtungen in der russischen Region.So bemüht sich das schleswig-holsteinische Justizministerium zusammen mit dem Schleswig-Holsteinischen Verband für soziale Strafrechtspflege, Straffälligen- und Op- ferhilfe e.V. im Rahmen von verschiedenen Projekten unter anderem darum, Leitungs- und Fachkräfte im Sozialmanagement zu schulen und eine individualisierte Sozialar-Herausgeber: Landeshaus SPD-Landtagsfraktion Postfach 7121, 24171 Kiel Verantwortlich: Tel: 0431/ 988-1305/1307 E-Mail: pressestelle@spd.ltsh.de Petra Bräutigam Fax: 0431/ 988-1308 Internet: www.spd.ltsh.de -2-beit in Jugendkolonien (vergleichbar einer Jugendanstalt) aufzubauen, um die Situati- on der Jugendlichen in der Kolonie zu verbessern. Durch Case-Managment und Netz- werkentwicklung soll zudem vermieden werden, dass jugendliche Straftäter im Alter von 11 bis 16 Jahren inhaftiert werden. Die Projekte im Justizbereich werden durch die EU, den Europarat und die „Aktion Mensch“ unterstützt.Weitere Partner, die sich im Förderverein für soziale Arbeit in Osteuropa e.V. zusam- mengeschlossen haben, setzen sich für eine Fortbildung russischer Fachkräfte in der Arbeit mit behinderten Kindern und Jugendlichen ein und haben zusammen mit russi- schen Partnern eine Tagesstätte für behinderte Kinder eingerichtet. Auch unterstützen sie die Arbeit für körperlich und psychisch behinderte Erwachsene und für ältere Men- schen. In einem Jugendhilfeprojekt wird auffällig gewordenen Kindern und Jugendli- chen, die stationär untergebracht sind, die Rückführung in die Familien erleichtert.Insgesamt spricht sich die Landesregierung für eine projektorientierte Kooperation mit den Regionen Nordwestrusslands aus und unterstützt diese. Wir sind der Meinung, dass diese Region, die durch Armut, soziale Ausgrenzung und ökologische Zerstörun- gen gekennzeichnet ist, mehr Aufmerksamkeit verdient. Wir möchten in Schleswig- Holstein öffentlich auf die Probleme aufmerksam machen und für eine Unterstützung der Initiativen werben. Wir streben eine stärkere Orientierung unserer Europapolitik auf diese Region an, um Archangelsk in den Blickpunkt politischer Öffentlichkeit zu rücken und so aus der Vergessenheit herauszuholen.