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Lars Harms zu TOP 45 - Siebter Waldbericht, Berichtszeitraum 2003-2007
PresseinformationKiel, den 25.03.2009 Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 45 2003- Siebter Waldbericht, Berichtszeitraum 2003-2007 Drs. 16/2526Seit dem letzten Forstbericht hat sich die forstpolitische Situation in Schleswig-Holsteinerheblich verändert. Und ich meine nicht so sehr zum positiven, wenn ich hierbei an denLandeswald denke. Die politischen Diskussionen um den Verkauf des Landeswaldes bis hin zurUmstrukturierung und Neuorganisation der Landesforstverwaltung, haben im Land fürerhebliche Unruhe gesorgt.Inwieweit nun die Diskussionen um weitere Verkäufe von Landeswaldflächen abgeschlossensind, wird sich noch zeigen. Für den SSW steht fest, dass wir diesen Weg der Landesregierungnicht mitgegangen sind und dazu stehen wir auch weiterhin. Denn es ist den Menschen im Landnicht zu vermitteln, dass der Wald zu teuer sei und daher verkauft werden muss. DerLandeswald gehört nicht der Regierung, sondern den Menschen in Schleswig-Holstein und er hateine hohe ökologische Funktion und dient vornehmlich der Erholung. Deshalb darf er nichtverkauft werden.Die Landesregierung sorgt aber auch immer wieder für Unsicherheit in der Forstverwaltung. Dervorliegende Bericht macht deutlich, dass der im Jahr 1996 begonnene Umorganisationsprozess 2in der Landesforstverwaltung auch im Berichtszeitraum fortgesetzt wurde. In dem Zeitraum von2003 bis 2007 wurde demnach der Personalbestand in der Landesforstverwaltung von 308 auf249 Beschäftigte verringert - das entspricht einem Personalabbau von 20 %. Das ist mehr als inden meisten anderen Bereichen der Verwaltung und hier scheint uns ein Ende der Fahnenstangeerreicht zu sein. Nominell besonders stark war der Personalabbau bei den Forstwirten. Hierwurde die Zahl der Forstwirte von 181 auf 145 reduziert.Immer wieder wird insbesondere in der Forstwirtschaft von Nachhaltigkeit gesprochen.Nachhaltigkeit gilt es auch bei der Personalstruktur zu bedenken. Denn angesichts der vielenneuen Herausforderungen im Forstsektor durch den zunehmenden Einfluss der nationalen undinternationalen Umweltpolitik – Stichwort Biologische Vielfalt, Biodiversitätsstrategie,Klimarahmenkonvention – kann und darf die Personaldecke nicht weiter belastet werden.Wenn wir also derartige umweltpolitische Forderungen umsetzen wollen - neben dem regulärenGeschäft - dann lässt sich dies nur wuppen, wenn auch das entsprechende Personal zuVerfügung steht. Hier kann und darf deshalb nicht weiter eingespart werden.Eine wichtige Grundlage für die Konsolidierung der Arbeit der Landesforsten ist, dass dieGemeinwohlleistungen – die in den letzten Jahren zugenommen haben – nicht die AnstaltSchleswig-Holsteinische Landesforsten belastet, sondern dass diese Leistungen aus demLandeshaus finanziert und gesteuert werden. Ein Problem das wir in Schleswig-Holstein bereitsseit Jahrzehnten darüber hinaus zu lösen versuchen, ist die Anhebung des Waldanteils auf 12%der Landesfläche. Leider macht der Bericht deutlich, dass die Neuwaldbildungsrate imBerichtszeitraum sogar auf 207 Hektar pro Jahr gesunken ist. Es bleibt leider festzustellen, dassdie Große Koalition hier keine Antwort hat, um das Problem zu lösen. Hier müssen nötigenfallsauch europäische Umwelt-Förderprogramme besser als bisher genutzt werden, auch wenn diesNutzungseinschränken zur Folge hat. 3Eine positive Entwicklung ist im Berichtszeitraum auf dem Holzmarkt durchaus zu verzeichnen.So ist ab 2005 zu erkennen, dass durch die gestiegenen Energiepreise die Nachfrage nachBrennholz erheblich zugenommen hat und sich entsprechend auf den Holzpreis ausgewirkt hat.Die weltweite Wirtschaftskrise wird aber auch die Holzwirtschaft in den kommenden Jahrennicht unberührt lassen. Und die ersten Ausläufer waren 2007 bereits zu verzeichnen. Die Frageist deshalb, welche Strategien sind geplant, um der Wirtschaftskrise zu begegnen? Ein guterAnsatz ist meines Erachtens das Holzimpulsprogramm, aber ich denke, diese und andere Schrittesollten wir im Ausschuss näher erörtern.