Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.
Bilanz der Gespräche vor Ort: Selbstvertretung von Menschen mit Behinderung wird verbessert
88/2009 Kiel, 3. Juli 2009 Bilanz der Gespräche vor Ort: Selbstvertretung von Menschen mit Behinderung wird verbessert Kiel (SHL) - Knapp 200 Menschen mit und ohne Behinderung kamen heute im Kieler Landeshaus zu einer Fachtagung unter dem Thema „Selbstvertretung stärken“ zu- sammen. Der Landesbeauftragte Dr. Ulrich Hase und der Projektleiter des Inklusions- büros beim Landesverband der Lebenshilfe Rainer Dillenberg stellten dabei ihre Erfah- rungen zur Diskussion, die sie bei einer Rundreise in den Kommunen während der letzten zwei Jahre gesammelt haben. Insgesamt kamen über 600 Teilnehmer zu die- sen Gesprächen vor Ort. In den lokalen Diskussionsforen wurden Problemlagen der Menschen mit Behinderung dar- gestellt. Beklagte Missstände waren in erster Linie mangelnde Barrierefreiheit bei öffentli- chen Plätzen, Wegen und Zugängen zu Rathäusern und Veranstaltungsräumen. Weiter wur- de mehrfach kritisiert, dass es nur ein unklares Unterstützungsangebot, fehlende oder unbe- kannte Beratungsangebote und ungenügende Zusammenarbeit unter den lokalen Organisa- tionen, die Menschen mit Behinderung unterstützen, gibt. Außerdem wurde diskutiert, wie man sich gegenüber den zuständigen politischen Gremien zur Problemlösung selbst vertre- ten kann. „Wenn körperbehinderte Menschen in ihrer Heimatstadt keinen Facharzt finden, weil diese nicht barrierefrei erreichbar sind, dann muss mit der Kommune an Lösungen gearbeitet wer- den“, nennt Hase ein Beispiel. „Dazu bedarf es einer Bewusstseinsbildung bei den Verant- wortlichen, die durch die Menschen mit Behinderung selbst in die kommunalen Strukturen befördert werden muss.“ Den Gesprächen vor Ort folgten bereits Fortbildungsangebote für Menschen mit Behinde- rung und eine Informationsbroschüre zur politischen Organisation von Kommunen. „Wir wol- len Menschen mit Behinderung direkt unterstützen, um sie zur Durchsetzung der eigenen Interessen zu befähigen“ so Dillenberg, der weitere Angebote des Inklusionsbüros und des Landesverbandes entwickelt. → Schleswig-Holsteinischer Landtag, Postfach 7121, 24171 Kiel ▪ V.i.S.d.P.: Annette Wiese-Krukowska, awk@landtag.ltsh.de, Tel. 0431 988 - 1116 oder 0160 - 96345209; Fax 0431 988-1119 ▪ www.sh-landtag.de → Presseticker 2In einigen Kreisen wird infolge der Besuche bereits über die Berufung von beratenden Gre- mien wie Kreisbeauftragte oder Beiräte für Menschen mit Behinderung diskutiert. Dies beruht zum Teil auf durch die Rundreise angeregte Menschen in den Kreisen, die sich in den Ver- anstaltungen kennen lernten und seitdem zur Einrichtung von Vertretungen für Menschen mit Behinderung in ihren Kommunen zusammenarbeiten.