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Lars Harms zu TOP 28 - Solarförderung erhalten
Presseinformation Kiel, den 24.02.2010 Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 28 Solarförderung erhalten Drs. 17/258Es mag durchaus richtig sein, eine Debatte zu führen, wie viel uns der Strom aus regenerativenEnergien wert ist und ob das EEG überarbeitet werden sollte hinsichtlich der Einspeise-vergütung. Aber wenn wir diese Debatte führen, dann sollte sie auch ehrlich geführt werden.Das EEG wurde nicht auf den Weg gebracht, um kurzfristige Gewinnmaximierungen inbestimmten Branchen zu schaffen. Mit dem EEG wird das Ziel verfolgt, den regenerativenEnergien am Strommarkt eine Startchance zu geben, um sich zu etablieren. Das war ein guterpolitischer Beschluss, für den es mehrere Gründe gibt.Zum einen müssen wir Wege finden, um von den fossilen Energieträgern weg zu kommen.Zum anderen gibt es klimapolitische Verpflichtungen, die eingehalten werden müssen. DiesesGesetz ist also kein Selbstzweck für Spinner aus dem Bereich der regenerativen Energien. Es istein Klimagesetz, das Waffengleichheit für regenerative Energien am Markt schafft gegenüberden konventionellen Energieträgern. Es ist doch einleuchtend, dass wir den verschiedenenBranchen der regenerativen Energien Förderquoten zugestehen müssen, damit sie sich amMarkt etablieren können. Wenn dies nicht so wäre, dann stünde die Windenergie, die in 2Schleswig-Holstein durchaus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, nicht da wo sie jetzt steht.Hätten wir seinerzeit der Windenergie diese Unterstützung und Planungssicherheit nichtzugesichert, dann hätten Windmühlen am Strommarkt nie eine Chance gegen Atom- undKohlekraftwerke gehabt. Nebenbei bemerkt, sind diese beiden Energieträger auch nur da wosie jetzt sind, weil sie Dauersubventionen in Milliardenhöhe bekommen haben und immernoch bekommen. Wer also sagt, dass die Vergütung für Solarenergie weit vom Marktpreisentfernt ist, sagt nur die halbe Wahrheit.Damit die Installationen von Neuanlagen möglichst noch zu alten Konditionen möglichwerden, wurde der ursprüngliche Kürzungstermin von der schwarz-gelbe Koalition in Berlin umdrei Monate verschoben. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass die angedachtenKürzungen in Höhe von bis zu 16% diesem Wirtschaftszweig enormen Schaden zufügenwerden. Kein Wirtschaftzweig in Deutschland kann derartige Kürzungen verkraften. Damitstehen bundesweit nicht nur tausende von qualifizierten Arbeitsplätzen auf dem Spiel, auchder technische Vorsprung wird aufs Spiel gesetzt. Union und FDP gefährden mit ihremBeschluss eine Zukunftstechnologie in Deutschland.Wenn schon über eine zusätzliche Absenkung der Vergütung im Solarbereich nachgedachtwird, dann darf dies nur mit Augenmaß geschehen und nicht mit der Brechstange. Nur miteiner moderaten Reduktion der Solarstromförderung ist es möglich, den SolarindustriestandortDeutschland zu erhalten und weiter auszubauen. Zu diesem Ergebnis kommt auch derBundesverband Solarwirtschaft. Es geht also nicht darum, dass man sich von Seiten derSolarwirtschaft gegen das Absenken der Vergütung zur Wehr setzt, es geht konkret um diezusätzliche Belastung. Einhergehen müsste hier allerdings auch das Abschmelzen derDauersubventionen für Atom- und Kohlekraftwerke.Dass die Entscheidung aus Berlin auch in der Bevölkerung auf Unverständnis stößt, kannniemanden wundern. Die gestiegenen Energiepreise in den letzten Jahren haben viele 3Verbraucher dazu bewogen, nach Alternativen zu den fossilen Rohstoffen zu suchen. Da kames gerade recht, dass die Preise für die Solarmodule im letzten Jahr stark gefallen waren.Solarenergie gehört zu den wenigen regenerativen Energieformen, die auch Private auf ihremHäuschen nutzen können. Die Masse von 80% der Solaranlagen liegt auf deutschen Dächern.Darin liegt natürlich ein enormes Potential.Aber auch andere Formen des Engagements sind mehrfach zu erkennen: Bürger, die sichzusammenschließen, um Bürgersolaranlagen zu errichten oder Gemeinden die sich mitSolarstrom versorgen wollen, um die regionale Wertschöpfung vor Ort zu steigern im Sinneeiner nachhaltigen Regionalentwicklung. Diesem Engagement vor Ort wird künftig der Hahnabgedreht. Dies hat natürlich zu Irritationen in der betroffenen Wirtschaft geführt, dieaufgrund der jetzigen Witterungslage nicht im Stande ist, die Auftragsbücher zeitgerechtabzuarbeiten. Das Herauszögern des Kürzungstermins hilft den Unternehmen zwar in derjetzigen Situation, aber langfristig wird die Kürzung der Vergütung den SolarstandortDeutschland zurückwerfen.