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26.02.10 , 13:03 Uhr
B 90/Grüne

Rasmus Andresen zur Sicherung des Landestheaters

Presseinformation

Es gilt das gesprochene Wort Landtagsfraktion Schleswig-Holstein TOP 45 – Sicherung des Landestheaters Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt der stellvertretende kulturpolitische Sprecher Landeshaus der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Rasmus Andresen: Telefon: 0431 / 988 - 1503 Fax: 0431 / 988 - 1501 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh.gruene-fraktion.de
Nr. 114.10 / 26.02.2010 Kulturpolitik mit Weitsicht statt Wegducken und Nichtstun „Unser Land ist reich an kulturellem Erbe. Es prägt die Identität unserer Heimat. Wir wollen es in seiner Vielfalt pflegen. Wachstum ist Kreativität und Toleranz. Und ohne Kunst und Kultur ist Kreativität nicht denkbar! Theater, Museen, Literatur, Musik, bil- dende Kunst und andere Kulturbereiche zu fördern, bleibt eine herausragende Aufgabe des Landes und der Kommunen.“ Erkennen Sie, Herr Ministerpräsident, diese Sätze wieder?
Es sind ihre Worte aus der etwas zu lang geratenen Regierungserklärung im Novem- ber. Ihre Worte passen nicht zum untätigen Handeln der letzten Jahre und erst recht nicht zu dem Trauerspiel, Herr Klug, was Sie abliefern. Die Situation des Landesthea- ters ist ein Ergebnis dieser Politik.
Der gemeinsame Antrag von SPD, SSW und uns ist das Ergebnis eines sehr konstruk- tiven parteiübergreifenden Dialogs mit den Akteuren des Landestheaters. In diesem Zusammenhang möchte ich mich auch bei Frau Herold bedanken, die sich sehr stark für das Landestheater eingesetzt hat. Wir setzen uns für die Dynamisierung aus dem KFA ein. Dies kann im ersten Schritt für ein paar Jahre gewährt werden, so dass das Landestheater eine Chance bekommt Aufgaben zu prüfen und Konzepte umzusetzen.
Der neue Intendant Peter Griesbach hat viel versprechende Konzepte zur Erweiterung der Zielgruppe und des Angebots vorgelegt. Ihm das Wasser abzugraben bevor er sei- ne Arbeit begonnen hat, macht keinen Sinn.
Es geht natürlich um Arbeitsplätze, aber es geht viel mehr darum das kulturelle Ange- bot im Norden und Westen von Schleswig-Holstein zu sichern. Wie wichtig das Landes- theater von Flensburg bis Steinburg und bis weit nach Dänemark ist, hat die Region in Seite 1 von 2 letzter Zeit deutlich veranschaulicht. Es gab Aktionen der regionalen Presse, von Gym- nasien und der Fachhochschule Flensburg. Vor ein paar Tagen hat sich eine Bürgerini- tiative zur Rettung des Landestheaters gegründet. Alle heben aus ihren unterschiedli- chen Perspektiven die Bedeutung vom Landestheater hervor.
Übrigens ist dies kein isoliertes Problem. Dieselben Debatten bekommen wir, wenn nicht gehandelt wird, im nächsten Jahr für Kiel und Lübeck. Deshalb ist es wichtig, dass die 3 Jahre so genutzt werden, dass über eine gemeinsame Struktur der schleswig- holsteinischen Landestheater debattiert wird.
Die andere Dimension ist die kulturpolitische: Kulturpolitik als Standortfaktor. Der Mehrwert von Kultur ist in Zahlen nicht genau zu beziffern, aber spätestens seit Richard Floridas Studien über die Creativ Class steht fest, dass sie nicht außer Acht gelassen werden können. Weiche Standortfaktoren sind somit nicht nur bildungspolitisch wert- voll, sondern erst recht ökonomisch.
Richtig ist auch, dass Sie, Herr Minister Klug, sich absolut passiv verhalten. Während sie im Schulbereich die Verantwortung aus dem Ministerium weg delegieren, überneh- men sie im Kulturbereich überhaupt keine Verantwortung. Man kann über die Wege in der Kulturpolitik streiten, aber zeigen sie doch endlich mal Einen auf. Ihr Motto: „Schuld sind die Anderen“ haben Sie vorhin vorm Landeshaus wieder eindrucksvoll bestätigt.
Wir Grüne fordern einen Kulturentwicklungsplan, in dem das gesamte kulturelle Ange- bot des Landes und der Kommunen analysiert wird und ein gemeinsames Konzept ent- wickelt werden soll. Die mindestens genau so wichtige Soziokultur muss dann eine zentrale Rolle spielen. Schnellschüsse a la Linksfraktion helfen da nicht viel weiter. In der Kulturpolitik brauchen wir Weitsicht. Beim Landestheater ist hingegen Eile geboten, sonst ist es zu spät für irgendwelche Planungen. Handeln sie dementsprechend!
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