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Lars Harms zu TOP 52 - UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer
Presseinformation Kiel, den 26.02.2010 Es gilt das gesprochene WortLars HarmsTOP 52 UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Drs. 17/228Lange hat es gedauert, bis das Wattenmeer endlich als Weltnaturerbe anerkannt wurde. In derDiskussion zu diesem Thema ging es zeitweise hoch her und wenn man bedenkt, wieemotional manchmal in der Region an der Westküste über das Welterbe diskutiert wurde, kannman die Region nur beglückwünschen, dass sie es trotzdem geschafft hat, hier einenMeilenstein zu setzen. Allerdings gab es auch nicht immer nur bedenkliche Stimmen, sondernes gab durchaus auch Menschen und Organisationen, die auch hier weit voraus gedacht haben.Am Anfang der Diskussion um das Welterbe Wattenmeer gab es durchaus namhafte Stimmen,die sich für die Einrichtung eines Weltnatur- und –kulturerbes eingesetzt hatten. So waren diefriesischen Organisationen Verfechter dieser Variante. Dies lag nicht zuletzt an der Erkenntnis,dass sich das Welterbe dann noch besser vermarkten lassen konnte. Geblieben ist aus derDiskussion aber das Weltnaturerbe, das sich hervorragend vermarkten lässt und vor dessenHintergrund natürlich auch kulturelle Aspekte eine Rolle spielen können und müssen.Ich habe diese Anmerkung voraus geschickt, weil wir als SSW der Auffassung sind, dass wir dasThema nicht zu eng betrachten dürfen. Der gestiegene Bekanntheitsgrad der Nordseeregion ist 2eine hervorragende Grundlage dafür, dass hier Anstrengungen im Marketing aller Artüberhaupt erst vorangetrieben werden können. Dabei lege ich den Fokus nicht so sehr auf dasenge Korsett eines ausschließlichen Bezuges auf das Weltnaturerbe, sondern auf dieVermarktung der Region als solche unter Berücksichtigung der besonderen Rolle alsWelterbestätte. Wenn ich aber eben etwas vermarkten will, dann reicht es nicht nur, dieNaturschönheiten und die Einzigartigkeit des Wattenmeeres zu bewerben, sondern ich mussnatürlich auch auf die Kulturen der Region und auf die touristische Infrastruktur Bezugnehmen.Deshalb kann man das Weltnaturerbe nicht isoliert sehen. Vielmehr müssen wir denkbareStrategien für die Vermarktung des Weltnaturerbes mit Fördermöglichkeiten ausTourismusmitteln aber auch aus anderen Mitteln der Wirtschaftsförderung in Einklangbringen. Das heißt, wir brauchen ein klares Bekenntnis, dass wir die Region in Bezug auf dasWeltnaturerbe-Marketing fördern wollen und wir benötigen hierfür die entsprechendeDatengrundlage. Deshalb macht der Bericht Sinn. Grundlage für solches Marketing sollteselbstverständlich das „Konzeptpapier zum Marketing Weltnaturerbe Wattenmeer“ desNordsee-Tourismus-Service sein. In dieser Gesellschaft sind alle relevanten touristischen undkommunalen Einheiten organisiert und damit wäre es ein leichtes, die wichtigsten Vertreterder Region hinter ein gemeinsames Konzept zu sammeln. Die Vorarbeit ist hier in der Regiongemacht worden und jetzt kommt es darauf an, dass auch das Land und der Bund deutlichmachen, dass das Weltnaturerbe nicht nur ein Etikett, sondern mehr sein soll.Hierzu zählt ein eindeutiges Bekenntnis zum Weltnaturerbe Wattenmeer und natürlich inKürze auch eine deutliche Aussage darüber, wie die Förderung des Tourismus vor demHintergrund des neuen Welterbetitels erfolgen soll. Hier geht es um Geld, aber auch umInhalte. Dabei muss nicht immer zwingend das Rad neu erfunden werden. Vielmehr könnenwir auf bewährte Strukturen aufbauen. Allerdings dürfen wir nicht andere Bereiche desMarketings vernachlässigen. Die nordfriesische und die Dithmarscher Küste ist mehr als nur 3Natur. Hier gilt es auch die Kultur mit zu vermarkten und darauf zu setzen, dass manprofessionelle Angebote – in der Infrastruktur, der Gastronomie und auch imBeherbergungsgewerbe - vorhalten muss.Zu guter letzt aber noch ein Wort zum eigentlichen Weltnaturerbe. Wir können diesesWeltnaturerbe nur vermarkten, wenn wir es auch erhalten. Deshalb müssen wir noch stärkerals bisher die natürlichen Entwicklungen im Wattenmeer schützen und dürfen aber auch denKüstenschutz nicht vernachlässigen. Beides ist Grundlage dafür, dass wir überhaupt so einWeltnaturerbe haben, mit dem sich vortrefflich Geld verdienen lässt. Das Weltnaturerbe unddessen Vermarktung ist daher nicht nur eine Frage von Geld und Strategien, sondern der Erfolgfür unsere Region und für unser Wattenmeer ist im hohen Grad auch abhängig davon, dass wirmit der Natur pfleglich umgehen.