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19.05.10 , 16:04 Uhr
FDP

Wolfgang Kubicki: Befreiung wurde vor 20 Jahren vollendet

FDP Landtagsfraktion Schleswig-Holstein 1



Presseinformation Wolfgang Kubicki, MdL Vorsitzender Katharina Loedige, MdL Stellvertretende Vorsitzende Nr. 187/2010 Günther Hildebrand, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer Kiel, Mittwoch, 19. Mai 2010
Sperrfrist: Redebeginn



www.fdp-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!
Gedenktag / 8. Mai 1945
Wolfgang Kubicki: Befreiung wurde vor 20 Jahren vollendet

In seiner Rede zu TOP 40 (8. Mai / Tag der Befreiung) sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Wolfgang Kubicki:
„Der 8. Mai 1945 war ein Tag der Befreiung, stellte Richard von Weizsäcker vierzig Jahre nach Kriegsende 1985 fest.

Es war ein Tag der
- Befreiung von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. - Befreiung von der braunen Diktatur, die Deutschland und nahezu die ganze Welt in den dritten Weltkrieg gestoßen hat. - Befreiung von Bespitzelung, Rassenwahn und Massenmord. - Befreiung von staatlich verordneter Inhumanität. Befreiung von einer geisteskranken Führungsklicke. - Befreiung von Großmannssucht. - Befreiung von alledem, was genau das krasseste Gegenteil von dem ist, wofür wir Demokraten seit 1945 im Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland immer wieder aufs Neue kämpfen.
Anders als in Russland, Großbritannien oder Frankreich, wo die Erinnerung an die Niederringung des NS-Reiches mit den jährlichen Gedenkfeiern zum 8. Mai und zur alliierten Landung in der Normandie eine feste und ritualisierte Tradition ausgebildet hat, ist der Platz des Zweiten Weltkriegs im deutschen Gedächtnis bis heute nicht eindeutig fassbar.
Frank Zabel, Pressesprecher, v.i.S.d.P., FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: info@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/ 2

Für die Generationen, die Krieg und Leid nicht mehr selbst erlebt haben, steht nicht mehr die Niederlage der Deutschen Wehrmacht und deren bedingungslose Kapitulation im Vordergrund.
Wer sich als junger Mensch mit diesem einprägsamen Datum beschäftigt, wird es als deutliche Zäsur in der deutschen Geschichte verstehen. Als Datum, an dem dem Schrecken endlich ein Ende gesetzt wurde, an dem der Faschismus in Deutschland mit Hilfe der alliierten Truppen aus West und Ost besiegt wurde.
Und es ist daher richtig, dass dieser Tag ein Besonderer in der deutschen Geschichte ist und in unserem Gedenken seinen Platz hat.
Er ist ein wichtiger Meilenstein in der Deutschen Geschichte. Er ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg für Freiheit, Frieden und Rechtsstaatlichkeit in unserem Land.
Allerdings sollten wir nicht vergessen, dass mit dem 8. Mai 1945 zwar alle Deutschen vom Faschismus befreit wurden, allerdings nicht alle Deutschen das Privileg bekamen, auch in Freiheit leben zu dürfen.
Zumindest in einem Teil Deutschlands war dies nach 1945 nicht der Fall.
In der DDR etablierte sich ein Unrechtsregime, das sich ohne freie Wahlen legitimieren ließ, das Enteignungen verfügte, daß die Bespitzelung durch die Stasi, die Verfolgung und Repression politisch Andersdenkender durch staatliche Organe vornehmen ließ. Nicht umsonst war der tschekistische Spruch ‚Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser’ eines der Leitmotive der Hardliner des DDR Geheimdienstes.
Wer hat nicht noch die Bilder vom Mauerbau, dem Symbol der Unfreiheit und der weltweiten Teilung von Ost und West vor Augen?
Wer hat nicht die Bilder vom Spätsommer und Herbst 1989 in Erinnerung, als sich unsere Landsleute aus der ehemaligen DDR zu Tausenden in die Botschaften der Bundesrepublik flüchteten oder versuchten, die kleine Öffnung im so genannten Eisernen Vorhang, die sich in Ungarn aufgetan hatte, zu stürmen?
Und gerade diese DDR, die jahrzehntelang mit einem unbarmherzigen Kontrollapparat ihre Bürgerinnen und Bürger in Unfreiheit gehalten hatte, führte im Jahr 1950 bis 1966 und dann wieder für das Jahr 1985 den 8. Mai als ‚Tag der Befreiung’ als gesetzlichen Feiertag ein.
Erlauben Sie mir, dass bei mir und meiner Fraktion bei diesem Gedanken zumindest ein unwohles Gefühl aufkommt, wenn nun ausgerechnet ein Bundesland eines demokratischen Rechtsstaates in die Tradition der Feiertage der ehemaligen DDR treten soll.

Frank Zabel, Pressesprecher, v.i.S.d.P., FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: info@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/ 3 Die Befreiung, die mit dem 8. Mai 1945 und dem Ende des Faschismus eingeleitet wurde, realisierte sich für alle Deutschen im Spätsommer beziehungsweise Herbst 1989 und wurde mit der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 vollendet.
Der Tag der Befreiung für alle Deutschen ist daher eher der 9. November oder der 3. Oktober.
Dort vollendete sich die Befreiung von Faschismus und Diktatur, die mit dem 8. Mai 1945 ihren Anfang nahm. Wir schulden den Alliierten unsere tiefe Dankbarkeit dafür, dass sie mit dem 8. Mai 1945 letztlich auch den 3. Oktober 1990 ermöglicht haben. Wir sollten daher den 8. Mai auch und immer in unserem Bewusstsein halten. Eines Feiertages wie in der DDR bedarf es hierzu nicht.“



Frank Zabel, Pressesprecher, v.i.S.d.P., FDP Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431/9881488 Telefax: 0431/9881497, E-Mail: info@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-sh.de/

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