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14.06.10 , 13:42 Uhr
B 90/Grüne

Monika Heinold zu den Auswirkungen der Steuergesetze auf Schleswig-Holstein

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
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Nr. 343.10 / 14.06.2010


Änderungen der Steuergesetze plündern die Kassen von Land und Kommunen
Zur Antwort auf die Kleine Anfrage zu den Auswirkungen der Steuerrechtsänderungen auf Schleswig-Holstein (Drs. 17/573) sagt die finanzpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Monika Heinold:
Ein Viertel des strukturellen Defizits des Landeshaushaltes ist durch Steuerrechtsände- rungen in den Jahren 2008/09 entstanden. Mit Scheuklappen und Ohrenstöpseln haben erst CDU/SPD und danach CDU/FDP Steuergesetzte beschlossen, die jetzt tiefe Lö- cher in den Landeshaushalt und in die kommunalen Haushalte reißen. Ohne diese Steuergesetze hätte Schleswig-Holstein „nur“ ein strukturelles Defizit in Höhe von zirka 850 Millionen Euro – müsste also jährlich nicht 125 Mio. Euro sondern „nur“ 85 Millionen Euro einsparen. Auch den Kommunen fehlen allein in diesem Jahr 280 Millionen Euro durch diese Steuerrechtsänderungen.
Nun müssen Land und Kommunen für diese Steuergeschenke bitter büßen, denn ihnen fehlt jeder nicht eingenommene Steuereuro spürbar in der Kasse. Hier ein paar Beispie- le für das Jahr 2010:
• Die Aufstockung der Pendlerpauschale kostet das Land 33 Mio. Euro. Ohne die- ses Steuerminus könnte die Medizinerausbildung in Lübeck erhalten bleiben und der Finanzminister hätte sogar noch 10 Mio. Euro für den Spartopf übrig.

Seite 1 von 2 • Das „Bürgerentlastungsgesetz Krankenversicherung“ – eine Entlastung, von der vor allem Besserverdienende profitieren, kostet das Land 100 Mio. Euro, die Kommunen 75 Mio. Euro: eine Summe, die in Kitas und Schulen investiert ein bildungspolitischer Traum wäre. • Die Steuerausfälle durch die Entlastungen für Hotels kosten das Land 12 Mio. Euro, also mehr als die beabsichtigte Kürzung des Landesblindengeldes.
Die Landesregierung hat diesen Steuergesetzen im Bundesrat immer zugestimmt, ob- wohl klar war, dass Schleswig-Holstein keinen Cent zu verschenken hat. Deshalb steht sie jetzt in der Pflicht, im Bundesrat für Steuererhöhungen an anderer Stelle einzutre- ten, um zumindest einen Teil dieser hohen Verluste wett zu machen.
Die Vergünstigungen für Hotels, ErbInnen und SpitzenverdienerInnen sind nicht zu rechtfertigen, insbesondere wenn im Gegenzug Universitäten geschlossen und der So- zialstaat demontiert wird. Dafür sprechen auch die Ergebnisse einer neuen Studie, die am Wochenende veröffentlich wurde: Die Anzahl der Millionärshaushalte in Deutsch- land ist in 2009 um 23 Prozent gestiegen. Der Staat hat die Krise bezahlt, und Vermö- gende haben profitiert. Da müssen doch bei jedem und jeder PolitikerIn die Alarmglo- cken schrillen – unabhängig vom Parteibuch.
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